Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll209. Sitzung / Seite 100

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

eigentlich nur Natura-2000-Gebiete und ist deshalb nicht so ganz im Zentrum der Betrachtung. Aber auch hier ist die Kritik berechtigt.

Liebe Frau Brunner, ich schätze Ihr Engagement für die Umwelt in diesem Lande sehr. Aber ich muss Sie leider auch kritisieren. Sie übertreiben heillos. Wir sind ein schönes Land, wir tun viel für die Natur. Gerade die letzte Aktion, die die Grünen mit dem Alpenverein und auch mit dem Umweltdachverband in Brüssel angeleiert hat – wo Sie so lange vernadert und angezeigt haben, bis Sie, aus Ihrer Sicht, endlich ein Vertragsverletzungsverfahren über die Natura-2000-Gebiete erreichen konnten –, ist ein kleiner Skandal.

Ich sage Ihnen etwas: Nehmen Sie bitte zur Kenntnis, in Tirol sind 25 Prozent der Flächen unter Schutz, es gibt 81 Schutzgebiete. Die Natura-2000-Gebiete haben in­zwi­schen 15 Prozent der Bundesfläche erreicht. Was wollen Sie mehr? Wollen Sie ein Na­tur­museum machen? Das ist kein Ruhmesblatt, in Brüssel eine Anzeigenflut loszutre­ten, die bei uns die ganzen Umweltschutz-Abteilungen blockiert, wo sich Beamte wie­der rechtfertigen müssen. Eigentlich sollen Sie sich dafür schämen. (Beifall bei der ÖVP.)

14.07


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Mag. Kogler. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.08.06

Abgeordneter Mag. Werner Kogler (Grüne): Meine Damen und Herren, eigentlich müsste jetzt ÖVP draufstehen. (Der Redner stellt eine Tafel vor sich auf das Rednerpult mit der Aufschrift „Voves, Ihre Feigheit zerstört Natur!“)

Herr Präsident! Herr Präsident des Rechnungshofes! Ich muss hier einen Teil zur Wasserrahmenrichtlinie ausfallen lassen und unmittelbar auf den Vorredner eingehen, weil es auch mit der Wasserrahmenrichtlinie und der vorher angesprochenen Schwarzen Sulm – dann aber ein steirisches Thema – zu tun hat.

Schauen Sie, Herr Vorredner! (Zwischenruf des Abg. Hörl.) – Ich weiß schon, dass Sie der Abgeordnete Hörl sind, aber mittlerweile bin ich so verärgert, dass ich auch diese Höflichkeitsfloskeln auslassen wollte. Also, Herr Abgeordneter Hörl, wenn Sie der Meinung sind, dass, wenn Umweltschutzverbände bei der zuständigen Stelle der Europäischen Union, nämlich bei der Kommission anregen, Nachschau zu halten, was überhaupt los ist, wenn die Republik Österreich und dann aber wie so oft in Tatausführung marodierende Bundesländer und Landeshauptleute – das ist doch die Wahrheit – das nicht tun, was die Richtlinien vorschreiben, wozu sich Österreich aber vorher verpflichtet hat  (Abg. Hörl: Das behaupten Sie!) – Das behauptet die Kommission. Sie haben ja das Schreiben, ich habe es da. Sie haben es ja nicht vom Herrn Heilingbrunner vom Umweltdachverband bekommen – der sehr löblich gearbeitet hat –, Sie haben es von der Europäischen Kommission bekommen. Sind Sie überhaupt noch ganz dicht?

*****

 


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Herr Abgeordneter Kogler, ich darf Sie bitten! Für diese Entgleisung in Richtung des Abgeordneten Hörl, mit der Frage, ob er noch „dicht“ ist, erteile ich Ihnen einen Ordnungsruf und ersuche Sie, sich zu mäßigen.

*****

 


Abgeordneter Mag. Werner Kogler (fortsetzend): Danke, Herr Präsident! Ich kann die Frage nur dahin gehend wiederholt verschärfen, als ich ja hier das Schreiben der


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite