Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll213. Sitzung / Seite 73

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anonymen Schreibens richtig sind. Da kann ich dir nur sagen, ich weiß, dass Trink­wasser wichtig ist, und ich glaube nicht jeden anonymen Vorwurf. (Beifall bei der SPÖ.)

Ein paar allgemeine Punkte möchte ich zu diesem sehr wichtigen Thema bringen. Ich bin selbst in meiner Jugendzeit von einem großen Hochwasser – ich lebe im Inntal – getroffen worden. Meine Eltern haben einen Gasthof mit Pension betrieben. Hinten in der Küche ist der Inn hineingeflossen und vorne beim Speisesaal ist er hinausge­flossen. Durch den ganzen Ort ist der Inn einen halben Meter oder einen Meter hoch wie ein reißender Fluss geflossen. Glauben Sie mir daher, dass ich die Sorgen der Menschen in Österreich, die davon betroffen sind, oder auch in anderen Ländern sehr ernst nehme.

Wir müssen die erforderlichen Schutzbauten errichten und alle möglichen sonstigen Maßnahmen treffen, weil den Menschen nur so großes Leid erspart werden kann. Ganze Existenzen sind betroffen. In den Gemeinden, in denen diese Schutzbauten gemacht wurden, zum Beispiel entlang der Donau, hat sich gezeigt, dass sich dieser Schutz natürlich volkswirtschaftlich rechnet, weil die Ausgaben für die Schutzbauten und sonstigen Maßnahmen natürlich viel, viel geringer sind als der Schaden, der angerichtet worden wäre, wenn die Schutzbauten nicht gemacht worden wären.

Erlauben Sie mir als Tiroler Abgeordnetem, zu sagen, dass Österreich nicht mit Oberösterreich oder Salzburg endet – das zieht sich teilweise durch die Politik. Ich appelliere an Sie, auch weiterhin die entsprechenden Maßnahmen bei uns in Tirol zu setzen, weil auch wir stark betroffen sind. Gerade vom letzten Hochwasser war mein Wahlkreis Kufstein-Kitzbühel sehr stark betroffen.

Die Ursachen sind vielschichtig. Es gibt Leute, die reden mehr oder weniger nur vom Zupflastern, andere geben nur dem Klimawandel die Schuld. Wieder andere sehen die Schuld nur in der Landwirtschaft, was meiner Meinung nach nicht stimmt. Da gebe ich Herrn Kollegen Schmuckenschlager recht, der sich im Ausschuss zu Recht dagegen gewehrt hat; der Vorwurf kam vom Kollegen Hagen.

Meiner Meinung nach – das sagen auch die Experten – ist es ein Konglomerat von Ursachen, wobei manchmal das Zupflastern sogar eine Hilfe sein kann. Bei uns ist Ende der sechziger Jahre die Autobahn gebaut worden. Sie ist für viele Orte sogar ein Schutz, weil dadurch ein Schutzdamm errichtet wurde.

Das Thema ist also vielschichtiger, wie es im Leben so ist. Man darf nicht immer nur eine Ursache sehen, sondern das Ganze ist komplizierter. Manche malen halt gerne schwarz-weiß.

Die Frau Minister hat es ja schon gesagt, es wurden viele Maßnahmen gesetzt: Dämme gebaut, Absiedelungen durchgeführt und so weiter. Und in diesem Zusam­menhang möchte ich schon darauf hinweisen, dass – ich habe mir die entsprechende Grafik ausdrucken lassen – in den Jahren 2002 bis 2006 – wir alle wissen, wer damals politisch verantwortlich war – die durchschnittlichen Jahresausgaben für den Hochwas­serschutz Donau-March 21 Millionen € betragen haben, seit 2006 sind sie um das Zweieinhalbfache erhöht worden. Das bedarf keiner weiteren Worte!

Kollege Hagen, wir haben Zeichen gesetzt. Du hast heute gesagt, dass wir nicht reden, sondern Zeichen setzen sollen.

Herrn Minister Berlakovich möchte ich sagen – das betrifft die Zuflüsse zur Donau –, dass er da nicht umschichten soll, so wie das oft in der Vergangenheit gemacht wurde, sondern es dorthin geben soll, wohin es gehört, nämlich zum Hochwasserschutz. (Beifall bei der SPÖ.)

 


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