Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll213. Sitzung / Seite 137

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Unternehmer, die die Arbeitnehmer ausgebeutet haben und dazwischen – zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer – war die Gewerkschaft und hat genau das verhindert oder abgemildert. Das war wichtig. Die Gewerkschaft hat große Verdienste in der Vergan­genheit gehabt, aber dieser Selbsterhaltungsverein, der sie mittlerweile geworden ist, ist das Problem, das ich angreife. (Beifall beim Team Stronach.)

Letztlich ist es Ihre Selbstgefälligkeit, mit der Sie einfach alles vom Tisch wischen und jeden, der Ihnen die Hand reicht, wegstoßen. Nichts anderes haben wir vom Team Stronach gemacht, auch Frank Stronach, wir haben Ihnen ja die Hand gereicht, wir haben Ihnen letztlich die Hand gereicht, um ein Miteinander zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu ermöglichen, denn genau das ist ja das, was wir brauchen. (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Wir brauchen ein Miteinander. Sie wollen Klassenkampf, Sie aber wollen die einen gegen die anderen aufhetzen, aber das führt zu nichts.

Ich habe es auch am Gewerkschaftskongress gesehen, zu dem ich dankenswerter­weise eingeladen wurde. Da habe ich es gesehen: letztlich Klassenkampf von A bis Z. (Abg. Dr. Oberhauser – demonstrativ Beifall spendend –: Ja, Gott sei Dank!)

Was ist denn gut, wenn Sie jetzt applaudieren? Ich sage „Klassenkampf“, Sie applaudieren! Glauben Sie wirklich, dass Klassenkampf in unserer modernen Gesell­schaft noch irgendeinen Platz hat? – Sie leben in den siebziger Jahren, Klassenkampf hat hier nichts verloren. Wir brauchen ein Miteinander. Begreifen Sie das doch bitte! Begreifen Sie von der Gewerkschaft doch bitte, wir brauchen ein Miteinander!

Beim ÖGB-Kongress haben wir gesehen, es gibt kein Miteinander. Diese Videos, die Sie dort gezeigt haben, wo der Mob von der Straße die Unternehmer aus ihren Türmen treibt, da frage ich mich: Ist das noch zeitgemäß? Entschuldigung, ist das noch zeitgemäß? (Zwischenrufe bei SPÖ und Grünen.)

Begreifen Sie es doch bitte: Wir brauchen ein Miteinander! Nicht dieses Gegen­einander, das bringt doch nichts! Dieses Video, das Sie gezeigt haben  (Abg. Dr. Oberhauser: Wer ist der „Mob“? Wer ist denn der „Mob“? – Arbeiter ist gleich Mob?! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ. – Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.)

Nein. – Wenn Sie sich beruhigen, erzähle ich auch jenen, die dieses Video nicht gesehen haben, worum es gegangen ist. Da waren Männer, offensichtlich so wie das Video es gezeigt hat, in ihren Glaspalästen mit Anzug und Krawatte und unten haben sich Menschen zusammengerottet, die auf eine sehr aggressive und kämpferische Art versucht haben, diese Türme zu stürmen. (Abg. Dr. Oberhauser: Das ist nicht wahr! So ein Blödsinn!) Das ist doch bitte ein Bild, das nicht einmal in den siebziger Jahren geprägt worden wäre.

Entschuldigen Sie, wir brauchen das nicht, wir brauchen keinen Klassenkampf. Warum sich die Grünen jetzt so aufregen, verstehe ich überhaupt nicht. Was haben Sie denn von einem Klassenkampf? (Abg. Öllinger: Sie sind ein Klassenkämpfer!) – Wir sind doch eine kleine Insel hier, wir sind doch ein ganz kleines Völkchen auf diesem Planeten. Glauben Sie, wenn wir hier Klassenkampf betreiben, unsere Wirtschaft schwächen und jene, die miteinander leben und arbeiten sollten, gegeneinander aufhetzen, dass wir damit gegen Länder wie China, Indien, Brasilien oder Südkorea bestehen können? (Abg. Mag. Steinhauser: Das ist ein Modell für Sie? China als Modell?)

Sie sagen immer, Frank Stronach, Frank Stronach. – Was ist denn so schlecht daran? Frank hat 40 Jahre lang seine Mitarbeiter beteiligt. (Ironische Heiterkeit der Abg.


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