Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll215. Sitzung / Seite 66

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

ber geben muss. Man wird jetzt sehen, wie das in der Praxis funktioniert. Vielleicht gibt es keine Schwierigkeiten, was ich mir wünschen würde. Aber ich glaube, nach spätes­tens einem Jahr wird man feststellen können, wie gut das funktioniert.

Was mir in diesem Zusammenhang auch noch wichtig ist: dass wir bei allen Maßnah­men, die die Pflege verbessern, nicht auf die Vorsorge vergessen, denn Vorsorge, Prä­vention ist natürlich etwas, das auch das System entlastet. Wenn wir darauf schauen, dass die Menschen lange fit und gesund bleiben, dann brauchen wir auch weniger für Pflege und Betreuung zu investieren, und auch die Lebensqualität älterer Menschen ist eine bessere, wenn sie auch hochaltrig – und heute ist es ja keine Seltenheit, dass je­mand 100 Jahre alt wird – das Leben genießen können.

Was den Tagesordnungspunkt 5 anlangt, die Verbesserung bei den freiwilligen Diens­ten: Auch dazu werden wir unsere Zustimmung geben, wie Sie schon gehört haben. Es erfolgt eine Gleichstellung der Arbeiter und Angestellten bei der Entgeltfortzahlung. Ich sage, es ist ein kleiner Lückenschluss. Wenn ich daran denke, wie gerade nach der heurigen Hochwasserkatastrophe die Blaulichtorganisationen und Freiwilligenorganisa­tionen zu einem Gespräch eingeladen wurden, bei dem nicht nur angekündigt wurde, dass man für finanzielle Mittel und finanzielle Entschädigungen sorgt, sondern bei dem wieder gesagt wurde, wie wichtig die Freiwilligenarbeit ist, wie hoch der Stellenwert der Freiwilligenarbeit ist – 3,3 Millionen Österreicher arbeiten in freiwilligen Diensten, und das nicht nur im Katastrophenschutz, sondern in der Nachbarschaftshilfe, in sozialen Diensten, in Sport und Kultur –, und dann ist im Endeffekt eigentlich nur dieser kleine Lückenschluss herausgekommen! Man hat wieder Dank und Anerkennung ausgespro­chen, aber die wesentlichen Dinge sind nicht gelöst worden. Ich würde gerade für die Zukunft schon darum bitten – es gibt ja diesen Freiwilligenrat, der sich grundsätzlich gut bewährt hat –, dass man wirklich auch mit der Zeit die wesentlichen Dinge aufgreift.

Kollege Öllinger hat gesagt, es sollen die freiwillig Arbeitenden keinen Nachteil haben. Sie haben aber Nachteile, vor allem was die Dienstfreistellung anbelangt. Da gibt es unterschiedliche Regelungen. Da kommt es darauf an, in welchem Bundesland man wohnt, ob man eine günstigere Variante hat oder ob man sich rein auf die eigenen Ur­laubstage verlassen muss und diese für einen Einsatz auch nehmen muss.

Daher haben wir vom BZÖ in diesem Zusammenhang eine entsprechende Petition ein­gebracht, die man über die Parlamentshomepage unterstützen kann. Dabei geht es um eine bundesweite Regelung für eine Dienstfreistellung, also um eine einheitliche Dienst­freistellung, und auch um die Regelung der Lohnfortzahlung aus dem Katastrophen­fonds. Auch diese Dinge müssten einmal in Angriff genommen werden!

Wir vom BZÖ sind natürlich der Meinung, dass man Freiwillige nicht bezahlen kann, bezahlen soll und bezahlen muss, dass man ihnen aber Anreize geben soll, dass man sie motivieren soll und dass es auch kein Nachteil sein soll, wenn man für eine Freiwil­ligenorganisation arbeitet.

Da sehen wir schon noch verschiedene andere Möglichkeiten wie zum Beispiel die be­vorzugte Aufnahme im öffentlichen Dienst – warum nicht? –, oder auch, dass wir den Freiwilligenpass weiterentwickeln. Dieser befindet sich ja im Dornröschenschlaf, weil er auch zu wenig bekannt ist. Wir haben vorgeschlagen, diesen Freiwilligenpass in Rich­tung einer Ehrenamtskarte weiterzuentwickeln, wo man in Absprache mit der Wirt­schaft und mit den öffentlichen Freizeiteinrichtungen als jemand, der freiwillig und eh­renamtlich arbeitet, auch Vorteile genießen kann.

Es gäbe da also viele Ideen. Die Petition ist auf der Homepage des Parlaments zu finden, und ich hoffe, dass sie auch dementsprechend unterstützt wird und dass dieses Thema in einer nächsten Legislaturperiode nicht aus den Augen verloren wird. Es gibt nämlich Hürden, die zu beseitigen sind, und ehrenamtliche Leistungen müssen aner-


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite