Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll215. Sitzung / Seite 253

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

lichen Ausbau der schulischen Tagesbetreuung, den wir hier einstimmig fassen wer­den. Wir investieren in Infrastruktur, in Personal, damit die Angebote dann vorhanden sind, wenn die Eltern und Kinder sie benötigen. Der Standort wird entscheiden, welche Form der schulischen Tagesbetreuung gewählt wird. Das hat sich bewährt, das wird auch weiterhin so fortgeführt, und das ist auch gut so, meine Damen und Herren.

Wir haben in die vorliegende Vereinbarung einzelne Neuregelungen aufgenommen, et­wa dass, wenn der Standort das haben möchte, die Betreuung bis 18 Uhr ausgeweitet werden kann. Ich glaube, das ist nicht nur im Sinne der bestmöglichen Förderung der Kinder ganz wesentlich, sondern es ist auch im Sinne der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein ganz, ganz gutes Signal und eine positive Weiterentwicklung.

Meine Damen und Herren, ich möchte aber, weil ich davon ausgehe, dass der jetzt nach mir folgende Redner Elmar Mayer ohnehin im Detail auf die vorliegende Geset­zesnovelle eingehen wird, die Gelegenheit nützen, mich sozusagen in den Reigen der heute Abschied Nehmenden einzureihen und auch ein bisschen Bilanz zu ziehen.

Es ist heute meine letzte Rede in diesem Hohen Haus, in das ich vor mittlerweile knapp elf Jahren eingezogen bin. Meine Anliegen waren immer die Themen der Fami­lienpolitik. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist für mich, die ich immer Allein­erzieherin war, ein ganz herausragendes Thema – no na! – gewesen, aber auch die Chancengleichheit von Frauen auf allen Ebenen.

Ein ganz zentrales Thema war für mich natürlich auch der Bildungsbereich. Gerade jetzt in meiner, ich sage einmal, sehr jungen Position der Bildungssprecherin der ÖVP. Mag sein, dass ich gerade auch in meinen eigenen Reihen mit meinen Ideen und Initia­tiven vielleicht ein bissel oft angeeckt, so manchem auch auf die Nerven gegangen bin. Vielleicht habe ich gerade auch deswegen die Chance bekommen, auch etwas durch­zusetzen und zu etwas zu kommen. Warum man etwas erreicht, ist egal, Hauptsache man kommt ans Ziel. Es ist nie Selbstzweck, es geht immer um die Sache, und ich habe so manches erreicht, worauf ich sehr stolz bin.

Ich möchte da insbesondere das einkommensabhängige Kinderbetreuungsgeld an­sprechen, auf das ich unglaublich stolz bin. Am Anfang, als ich es das erste Mal öf­fentlich gefordert habe, habe ich noch eine Kopfwäsche bekommen. Mittlerweile ist es Realität, es ist eine echte Erfolgsgeschichte. Der Väteranteil ist mittlerweile bei 30 Pro­zent insgesamt, und wir alle sind sehr dafür, dass wir da auch weiterarbeiten. Es ist ei­ne gute Sache.

Auch das verpflichtende kostenlose Kindergartenjahr mit dem bundeseinheitlichen Bil­dungsplan ist etwas, auf das man sehr stolz sein kann. Die Verhandlungen mit den Ländern, die ich als Staatssekretärin geführt habe, waren denkbar schwierig, und Sie können sich sicher vorstellen, wie das ungefähr abgelaufen ist. Ich denke, dass wir da auch weiterarbeiten müssen. Das ist etwas, was offengeblieben ist. Ich hoffe, dass in den nächsten Jahren gelingt, gerade im Bereich des Kindergartens in allen Bundeslän­dern nach einheitlichen Standards und Kriterien zu arbeiten, gemeinsam mit den Län­dern, auch bei der Ausbildung in der Elementarpädagogik. Wir haben mit der Pädago­gInnenbildung neu einen ersten Schritt geschafft, indem wir die Elementarpädagogik mit hineingenommen haben. Jetzt geht es darum, daran weiterzuarbeiten und das auch stärker zu verankern.

Meine Damen und Herren, ich habe in den elf Jahren meiner politischen Tätigkeit im Hohen Haus und in den unterschiedlichen Funktionen immer ein Prinzip hochgehalten, das mir wichtig war, nämlich dass ich mit allen Menschen, egal welcher Partei, über die Parteigrenzen hinweg, auf Augenhöhe spreche und verhandle, immer wertschätzend mit anderen umgehe. Der Respekt füreinander und auch miteinander zu reden, das ist ganz wesentlich. Das Schlimmste ist, nicht miteinander zu reden und gar nichts mitein-


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite