Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll215. Sitzung / Seite 256

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in der sogenannten Freizeit, in der Kinder untereinander und mit den Lehrerinnen und Lehrern kommunizieren. Gerade im verschränkten Unterricht ist das möglich. Es schafft eine lernanregende Umgebung, und darauf kommt es an. Ganz zu schweigen vom sozialen Lernen, das in solchen Unterrichtsformen stattfinden kann. Kinder, die miteinander kommunizieren und auskommen müssen, die mit ihren Lehrkräften aus­kommen und kommunizieren müssen, lernen sehr viel auch in Bereichen und in Pha­sen, von denen andere glauben, es handle sich um keine Lernphasen.

Daher begrüßen wir das und sind sehr froh, dass doch eine Initiative in die richtige Richtung gesetzt wird. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

22.52


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Abgeordnete Haubner gelangt zu Wort. – Bitte.

 


22.52.44

Abgeordnete Ursula Haubner (BZÖ): Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Frau Prä­sidentin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Christine! Auch ich als Bildungsspre­cherin des BZÖ wünsche dir alles Gute für deine weitere aktive Zukunft. Persönlich bedanke ich mich für die vielen interessanten Gespräche, die wir geführt haben, vor allem, wenn wir uns gegenseitig über Sinn und Unsinn der Zuverdienstgrenze überzeu­gen wollten. (Abg. Marek: Ach so, ja!) Wir haben es nicht geschafft. Ich bedanke mich auch dafür, dass du im Rahmen der Hohen.Haus.Musik mein musikalisches Talent zu­mindest für kurze Zeit erkannt hast. Alles Gute! Ich bin mir sicher, dass du weiter eine sehr aktive Zukunft vor dir hast.

Meine sehr geehrten Kolleginnen und Kollegen, wir werden diesem Ausbau der Tages­betreuung natürlich zustimmen. Die Mittel werden aufgestockt und das Tagesbetreu­ungsangebot wird in zumutbarer Entfernung zum Wohnort dort, wo es gebraucht wird, ausgebaut. Es besteht auch die Möglichkeit, dass regional übergreifend ausgebaut wird.

In diesem Zusammenhang möchte ich wieder mein immerwährendes Thema der Ab­schaffung der Schulsprengel erwähnen. Mittlerweile hat ja auch das Burgenland diese Schulsprengel abgeschafft. Schulsprengel verhindern, dass diese Betreuungsangebo­te, diese Ganztagesangebote auch regional und bezirksübergreifend eingerichtet wer­den können. Diese Hindernisse haben in der heutigen Zeit eigentlich keinen Platz mehr.

Sehr positiv finden wir, dass es ganz klare Qualitätskriterien gibt, das heißt die Sicher­stellung einer sinnvollen Freizeitgestaltung. Ich denke nur an unseren Sechs-Parteien-Antrag für die tägliche Bewegungseinheit, den wir beschlossen haben. Dabei ist es auch sehr wichtig, je nach Region vor Ort mit den Vereinen gut zu kooperieren. Wichtig ist auch, dass klar geregelt ist, dass die Aufenthaltsräume, die Spielplätze und so wei­ter dementsprechend ausgestattet werden sollen und das Geld dafür verwendet wird.

Was ich im pädagogischen Gesamtkonzept auch sehr begrüße, ist, dass es möglich ist, Lernbetreuung, Förderunterricht, aber auch Begabtenförderung einzuplanen. Denn das, glaube ich, ist in Zukunft ganz wichtig. Das macht auch diese Ganztagsschule so sinnvoll, dass all diese Lernarbeiten, Förderungen und so weiter in der Schule abge­deckt werden.

Dann hört sich auch einmal die Diskussion auf, die jedes Jahr wieder in Erscheinung tritt, wenn es heißt, wie viel Geld die Eltern für private Nachhilfe ausgeben. Das ist der­zeit ein sehr großer Brocken, das geht in viele Millionen. Es sind immerhin 21 Prozent der Schüler in Österreich, die private Nachhilfe brauchen. Die Eltern können es sich nicht alle leisten. Das ist schon einmal die große Ungerechtigkeit. Andererseits wirft es auch kein gutes Bild auf unser Bildungssystem, wenn wir so viele Nachhilfeschüler haben. Da besteht aber eine große Chance im Bereich der Ganztagesbetreuung, im


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