Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll216. Sitzung / Seite 249

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Wenn ich heute den einen oder anderen Redebeitrag verfolgt habe, dann kann ich nur raten: Greifen  Sie vorher zu einem guten Glas Wein, denn: in vino veritas, sehr geehrte Damen und Herren! (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Grosz: Da hamma schon den Faul gehabt, ang’flaschelt ! – Abg. Mag. Gaßner:  das ist wirklich tief! – Zwischenruf der Abg. Mag. Muttonen.)

20.08


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dr. Rosenkranz. 4 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


20.08.41

Abgeordneter Dr. Walter Rosenkranz (FPÖ): Ich möchte jetzt nicht beurteilen, ob das stimmt, was Kollege Grosz gesagt hat, dass Kollege Faul immer „ang’flaschelt“ herinnen war; das kann ich jetzt nicht bewerten, und ich werde auch in meiner Rede nicht darauf eingehen. Kollege Sacher hat am Ende seiner Rede bereits ein Zitat gebracht, in der lateinischen Form; das Nächste wäre dann: in vite vita, im Weinstock liegt das Leben.

Worum geht es denn hier? – Es geht darum, dass aus dem Bundesministerium im Rahmen der Einsparungen leider die Österreich Wein Marketing, die Winzer, ausgeklammert wurden.

Tatsache ist: Winzer – es gibt rund 20 000 in Österreich, davon 10 000 im Neben­erwerb – sind keine besonders große Interessengruppe, und das Lobbying für die Winzer ist – auch hier im Haus – wahrscheinlich kein besonders großes im Verhältnis zu anderen Berufsgruppen, die es in Österreich gibt. Jetzt musste man aus dieser Not eine Tugend machen, denn eines ist klar: Die Österreich Wein Marketing ist eine Institution, ist ein Unternehmen, ist eine Visitenkarte für dieses Land, die den Ruf eines Produktes aus Österreich in alle Welt entsprechend qualitätsvoll und gut hinausträgt, dass uns andere Länder darum nur beneiden können.

Jetzt geht es um die Frage, ob man für die Winzer hier eine Lösung schaffen will: Ja oder nein? Und da komme ich dann natürlich auf die Beiträge zurück, die jetzt bei der AMA eingehoben werden sollen, denn das muss man natürlich einmal in die Relation rücken, um welch „exorbitante“ Summen es dabei geht. Da wird man vielleicht nicht bald am Hungertuch nagen, wenn man etwas trinken möchte, insbesondere wenn man Wein trinken möchte. Was kostet heute im Vergleich nämlich ein Drehverschluss, das Etikett oder die Flasche, oder was auch immer? – Aber dazu später.

Tatsache ist, dass diese Lösung ein gesamter Berufsverband, nämlich das Nationale Weinkomitee, mitausgearbeitet hat. Das heißt, hier liegt ein Gesetz vor, das mit den Interessenvertretern des Weinbaus akkordiert wurde, beziehungsweise es sind die Anreize und Ideen gekommen. Die Gerechtigkeit ist schon angesprochen worden: Bisher war es so, dass man pro Hektar einen fixen Betrag gezahlt hat. Es war egal, ob das der Hagel vernichtet hat, es war egal, ob dort viel gewachsen ist, es war egal, ob dort Qualität produziert worden ist – es war ganz egal.

Jetzt ist man dazu übergegangen, dass man sagt, es kommt darauf an, wie viel in diesem Jahr konkret produziert wird. Also ich halte es schon einmal für eine erste wirklich entscheidende Maßnahme, wie es auch schon angesprochen wurde, dass da in der Art der Einhebung eine Gerechtigkeit eintritt.

Der nächste Punkt – was hier auch noch wichtig ist, was den Ertrag betrifft –: Wir müssen uns bewusst sein, dass die österreichische Weinwirtschaft ungefähr 1 Prozent der Weltweinwirtschaft ausmacht. Das heißt, im Export können wir nur dann bestehen – und dafür machen wir auch entsprechendes Marketing –, wenn die Qualität passt und wenn wir Qualität exportieren können.

 


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