Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll216. Sitzung / Seite 264

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In diesem Sinne sollten wir wirklich festhalten – und das möchte ich heute auch tun –: Die österreichische Forstwirtschaft und insgesamt diese Wertschöpfungskette reprä­sentiert 250 000 Arbeitsplätze in Österreich, dezentral in den Regionen draußen.

Lassen Sie mich hier sagen: Ich bin wirklich verwundert über das Agieren der Papierindustrie, nämlich in seitenlangen Inseraten gegen die heimische Forstwirtschaft, gegen die heimischen Waldbauern zu inserieren, weil sie nicht zur Kenntnis nehmen wollen, die Herren der Papierindustrie, dass – was sie uns jahrelang eingeredet haben – Angebot und Nachfrage den Markt bestimmen. Wenn es einmal so ist, dass der Rohstoff knapp wird und er bessere Preise erzielt, dann braucht man keinen Brief an die Bundesregierung zu schreiben, in dem andere Berufsgruppen, beispielsweise die Forstwirtschaft, und entsprechende Nutzungsformen madig gemacht werden.

Das ist nicht der Stil, den wir bisher verfolgt haben, möchte ich hier heute auch offen sagen, sondern da werden wir uns verbünden müssen – Arbeitnehmer und Wald­bauern für gerechte Löhne und für gerechte Preise für die heimische Forstwirtschaft. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

20.56


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Markowitz. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


20.56.38

Abgeordneter Stefan Markowitz (STRONACH): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Wir werden dem Holzhandelsüberwachungsgesetz zustimmen, weil wir finden, dass die heimische Wirtschaft, vor allem unsere Bäuerinnen und Bauern, über­leben muss. Das ist einmal glasklar.

Wie wir vorhin gehört haben, werden 3 Prozent bis 4 Prozent illegales Holz in die EU importiert. Dem muss man ganz klar einen Riegel vorschieben.

Ich bin für klare Kontrollen. Das ist extrem wichtig, denn nur mit Qualität kann man einen entsprechenden Marktpreis erzielen, aber das hast du, Kollege Grillitsch, soeben angesprochen.

Das Wichtige ist, dass unsere Bäuerinnen und Bauern wieder überleben können. Wenn eine kleine Holzhandelsfirma den Preis nicht mehr erzielt, dann ist ganz klar, dass der Regionalbetrieb keine Chance mehr hat. Damit diese Dumpingpreise, um die es ja heute hier geht in dem, was wir beschließen, in Zukunft keine Chance mehr haben, weil sie einfach nicht mehr nach Europa kommen sollen, dafür ist das ein gutes Gesetz.

Kollege Jannach, ich werde auch deinen Antrag unterstützen, weil ich finde, dass die Bürokratie abgebaut werden muss. Das ist glasklar. Wir alle müssen einen Beitrag dazu leisten, dass es einfacher geregelt wird und nicht hunderttausend Zettel und hunderttausend bürokratische Wege zu überwinden sind, bis ein kleiner Bauer das Holz dorthin bringen kann, wo es hin muss, nämlich zum Kunden. Darin müssen wir uns doch alle einig sein.

Ein Bauer soll nicht einen eigenen Buchhalter anstellen müssen, damit er das Ganze regeln kann, sondern es muss ganz klar strukturiert sein, mit einer ganz klaren Vorgabe, damit sich auch jeder auskennt und am Ende des Tages der heimische Holzmarkt wieder floriert und viele Beschäftigte aufnehmen kann. Das würde ich mir wünschen, und es ist, glaube ich, auch unsere Aufgabe und auch die der Bundes­regierung, das auf breite Beine zu stellen und so schnell wie möglich umzusetzen. – Vielen Dank. (Beifall beim Team Stronach.)

20.58

 


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