ausschuss gegeben hat, war einzig und allein meine Initiative, die Initiative des BZÖ. (Beifall beim BZÖ.)
Seit 2008 haben wir in etlichen Anträgen dafür gekämpft, und jetzt ist es so weit – nicht weil wir den Minister oder die ÖVP überzeugen konnten, sondern weil Gott sei Dank endlich die Medien aufgesprungen sind. Fakt ist eines, Herr Kollege Windisch: Du sagst, man muss das mit dem Ausland vergleichen. Sei bitte ehrlich! In Italien ist es schon lange verboten, Deutschland hat es verboten, und man sollte das nicht so runterspielen, sondern einmal den Tatsachen ins Gesicht schauen. Dafür braucht man nicht dem BZÖ oder Gerhard Huber zuzuhören, sondern den Experten.
Wenn die Experten sagen, dass diese Neonicotinoide 7 000 Mal stärker sind als DDT, dann wissen wir wohl endlich, was wir zu tun haben. Wenn diese Gifte 7 000 Mal toxischer sind als DDT, müssen wir handeln!
Warum haben das BZÖ und Gerhard Huber diesen Kurs gewählt? – Von Anfang an waren es hauptsächlich Maisbauern aus dem Leibnitzer Becken, die gekommen sind und gesagt haben: Wir brauchen das! Aber die Preise sind heute so schlecht, wir sind so abhängig, da muss etwas geschehen. Die Menschen dort sind der Meinung, dass auch der Wettbewerb fairer wird, wenn man diese Gifte verbietet.
Jetzt haben wir das einmal nur für drei Jahre beschlossen. Das ist kein großer Erfolg, denn wir wissen heute, dass diese Gifte durch Fruchtfolge mindestens zwanzig Jahre in jeder Nachfolgefrucht zu finden sind. Drei Jahre sind da natürlich gar nichts.
Ganz kurz noch zu den Glyphosaten, von denen der Kollege sagt, sie seien ja nicht giftig. Ich hätte mir nie gedacht, dass ich hier einen ÖVP-Experten verteidigen muss. Denkt einmal nach! Der Herr Universitätsprofessor Dr. Pechlaner hat uns eindeutig gesagt, dass dieses Zellengift bereits in einer Menge von wenigen Nanogramm auf die Zelle wirkt, was das für ein wirklich gefährliches Gift ist, wie das in unser Wasser gelangt, wo es überall drinnen ist. Ich glaube, es war wirklich mehr als an der Zeit, da sofort zu reagieren.
Heute wissen wir durch Studien der Universität in Buenos Aires, dass dieses Gift bei Embryonen zu starken Missbildungen führt. Es ist also wirklich allerhöchste Zeit, zu handeln.
Herr Minister! Ich glaube schon, dass Sie hinsichtlich der Gesundheit der Bauern, der ganzen Bevölkerung nicht richtig reagiert haben. Sie haben alles riskiert. Sie haben gemeint, für die Firma Bayer weiterhin Lobbying betreiben zu müssen. Alleine wenn man bedenkt, dass die Firma Bayer in Leverkusen jährlich 1 Milliarde € mit Neonicotinoiden macht, dann weiß man, was man da anrichtet. Eigentlich ist es nur den Medien zu verdanken, dass da jetzt etwas geschieht.
Ganz kurz noch zum Glyphosat und zu diesem Unterausschuss: In jedem Brot, in jedem Getreide, auch im Bio-Brot, sind diese Glyphosate heute drinnen. Wir wissen, dass 30 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher diese Glyphosate in sich tragen. Das Einzige, das der Experte der AGES gesagt hat, ist, dass das ein medialer Trick sei, das sei alles nicht so schlimm. – Ich glaube, darüber sollte man nachdenken. Das ist einfach nicht richtig. Es ist unfassbar, aber nur wenn man hartnäckig ist, kann man da weiterkommen.
Jeder sollte wissen: In allen Gemeinden, in Schulen, in all den Gärten, auf den Spielplätzen, auf den Golfplätzen wird dieses Glyphosat eingesetzt, auch von den ÖBB. Das BZÖ war sich nie zu schade, alle Missstände aufzuzeigen und als unabhängige Mandatare auch gegen die Industrie zu kämpfen. (Beifall beim BZÖ.)
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