Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll218. Sitzung / Seite 8

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Die Dringliche Anfrage hat folgenden Wortlaut:

1. Rote Bildungspolitik: „Ja, das Schreiben und das Lesen, ist nie mein Fach ge­wesen..."

Österreichweit 20 Prozent Analphabeten – die Produktion steigt! 

In den letzten vier Jahrzehnten wurden von hauptsächlich SPÖ-dominierten Bundesre­gierungen und mit sieben roten (von insgesamt neun) Unterrichtsminister/innen Leis­tungsfeindlichkeit und Nivellierung auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zum bil­dungspolitischen Credo erhoben. Im „Marsch durch ihre Institutionen“ hat die Post-68er Generation der SPÖ ein bildungs- und elitenfeindliches Klima geschaffen, das vorgeb­lich die Bildung der Massen will, aber tatsächlich jenes bildungspolitische Desaster he­raufbeschworen hat, das vor allem den jungen Österreicher/innen von heute eine schwere Hypothek aufbürdet.

Der bildungspolitische Faktencheck ist ernüchternd

Parameter für den darstellbaren Erfolg der Bildungspolitik sind leider wie so oft nicht die messbare Effizienz und der tatsächliche Output, sondern der Input der finanziellen Mittel. Der Nationale Bildungsbericht 2012 vermerkt dazu folgendes:

„Die staatliche Finanzierung des Bildungswesens machte 2010 5,7% des BIP und 10,8% der Staatsausgaben aus. Im Vergleich der EU-27 ist der Anteil des BIP, der in Österreich für Bildung ausgegeben wird, überdurchschnittlich.“

„Die öffentlichen Bildungsausgaben pro Kopf über alle Bildungsbereiche hinweg (aus­genommen Elementarbereich) lagen inflationsbereinigt im Jahr 2009 etwa 10% höher als 2000. Im Vergleich mit ausgewählten europäischen Ländern gehören in Österreich die gesamten für öffentliche und private Bildungseinrichtungen aufgewendeten Bil­dungsausgaben pro Kopf zu den höchsten, da mit den vergleichsweise hohen Bil­dungsausgaben vergleichsweise weniger Schüler/innen ausgebildet werden.“

2. Rote Bildungspolitik – teuer und ineffizient

Gemäß den Bildungsexperten des BIFIE haben wir also das teuerste Bildungssystem Europas.

Und wie sieht es dazu im EU/OECD Vergleich mit dem tatsächlichen Kompetenzer­werb etwa der österreichischen Volksschüler/innen aus?

Von den 29 EU-/OECD-Teilnehmerländern der Volksschulstudie PIRLS schneiden 15 Länder im Lesen signifikant besser ab als Österreich und nur sechs Länder zeigen signifikant schlechtere Leistungen.

20 Prozent der Volksschüler/innen in Österreich besitzen im Lesen bestenfalls Basis­kompetenzen. In Finnland und den Niederlanden ist der Anteil halb so groß.

Der Anteil Leistungsstarker im Lesen ist in Finnland, Großbritannien sowie den Ver­einigten Staaten ist dreimal größer als in Österreich.

Österreichs Volksschüler/innen liegen in Mathematik im EU-/OECD-Vergleich im unte­ren Mittelfeld.

In den Naturwissenschaften zeigen sich im internationalen Vergleich relativ gute Leis­tungen.

Angesichts der eingesetzten Mittel eine mehr als magere Ausbeute. Ganz katastrophal ist es jedoch um die Bildungskompetenz der 15-/16-jährigen Schüler/innen bestellt:

In Österreich sind die Leseleistungen der 15-/16-Jährigen – ausgehend vom Mittelmaß bei den vorhergehenden Erhebungen – bei PISA 2009 deutlich gesunken (minus 22 Punkte) und liegen unter dem OECD-Schnitt.

 


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