Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll218. Sitzung / Seite 21

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In Ihrer ersten Frage nehmen Sie Bezug auf den Nationalen Bildungsbericht 2012, he­ben vor allem die negativen Ergebnisse hervor – „negativer Bildungsstand der österrei­chischen Schüler/innen“ –; die Ursachen und was zu tun ist sind dann die Fragestel­lungen. Dazu vielleicht einleitend als Beginn meiner Antwort: Der Nationale Bildungs­bericht ist ein umfassendes Dokument. Er hat ganz viele Kapitel, das reicht von den Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler, Kompetenzen der Lehrer bis zu Chan­cengerechtigkeit, Mehrsprachigkeit, Schulformen und Steuerungsinstrumenten. Und es ist mir wichtig, hervorzuheben, dass dieser Nationale Bildungsbericht auch positive Ergebnisse in einzelnen Bereichen zeigt, zum Beispiel die Erfolge in der Berufsbildung oder auch die positiven Wirkungen von ganztägigen Schulformen.

Er zeigt auch Defizite auf, er ist ja auch Grundlage einer faktenbasierten Politik bei den Schülerinnen und Schülern, bei den Lehrerinnen und Lehrern. So ist zum Beispiel die PädagogInnenbildung NEU, die wir vor dem Sommer mit großen Mehrheiten beschlos­sen haben, für mich schon ein wichtiger Schritt und eine wichtige Reaktion, auch auf die Erkenntnisse. Wir müssen weiter offensiv daran arbeiten, wir müssen aber gleich­zeitig auch sehen, dass wir es mit Veränderungen unserer Gesellschaft zu tun haben. Und wenn wir dazu längerfristige, wie Sie es versucht haben, Betrachtungen anstellen wollen, dann muss man berücksichtigen, dass es zum Beispiel das Instrument PISA erst seit dem Jahr 2000 gibt. Das wollte ich an dieser Stelle anfügen.

In Ihrer zweiten Frage sprechen Sie von negativen Trends in der Bildungsentwicklung und hinterfragen die Maßnahmen, die wir gesetzt haben. Da möchte ich zunächst ein­mal schon das relativieren, was Sie im Zusammenhang mit negativen Trends sagen. Sie haben recht: Die Ergebnisse PISA 2009 waren alles andere als positiv. Ich hoffe sehr, dass wir im Dezember dieses Jahres deutlich bessere Ergebnisse haben werden. Wir müssen bei der Beurteilung aber auch berücksichtigen, dass die Ergebnisse 2009 aus jenem Jahr resultieren, in dem wir in einer nicht sehr angenehmen Situation im Schulbereich waren. Ich darf erinnern, es gab die Zwei-Stunden-Debatte, Boykott-Auf­rufe der Schülerinnen und Schüler – das würde ich schon differenzierter werten. Ich darf dann bei Frage 3 noch auf weitere Details zu sprechen kommen.

Was haben wir getan? – Keine Sorge, ich zähle jetzt nicht alle 62 Projekte auf, aber ein paar muss ich herausgreifen, denn schließlich haben wir ja einiges getan:

Verpflichtendes Kindergartenjahr mit Sprachförderung gratis.

Die kleineren Klassen  dazu gab es im Übrigen, meine sehr geehrten Damen und Herren, auch einmal vor vielen Jahren ein Bildungsvolksbegehren. Wir haben dieses Projekt umgesetzt.

Wir haben die Bildungsstandards eingeführt in Österreich, weil wir uns nicht mehr im Dreijahresrhythmus auf PISA verlassen wollen, sondern weil wir Qualitätssicherung rund um die Uhr österreichweit haben wollen.

Wir haben die Neue Mittelschule flächendeckend in Österreich eingeführt, sind jetzt laut dem Stufenplan mitten dabei.

Wir realisieren die neue Matura, die zumindest für zwei Schulen 2013/2014 jetzt Reali­tät wird, in der Folge dann für alle.

Wir haben in einer gemeinsamen langjährigen Kraftanstrengung die PädagogInnenbil­dung NEU verwirklicht, einmal auf legistischer Basis: Masterabschluss für alle, deutlich längere Ausbildung, vor allem auch für die Volksschullehrer.

Wir haben Ganztagsschulen ausgebaut. Da haben Sie alle mitgestimmt bei den Artikel-15a-Verträgen.

Weiters bringe ich noch die Beispiele Lehre und Matura, das große Schulbaupro­gramm, das kostenlose Nachholen von Bildungsabschlüssen.

 


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