Vierter Punkt, meine sehr geehrten Damen und Herren: die kleineren Klassen. Das war eine bewusste Entscheidung für mehr Individualisierung, bessere Beziehungsarbeit zwischen Schülern und Lehrern. (Neuerlicher Beifall bei SPÖ und ÖVP.)
Die Beantwortung der nächsten Fragen geht jetzt ein bisserl schneller.
Frage 6: Wie hoch sind die jährlichen Kosten für die Teilnahme Österreichs an OECD-Studien? – Sie haben nach den durchschnittlichen Kosten gefragt, denn das schwankt je nach Schwerpunktsetzung.
Durchschnittlich: 750 000 € pro Jahr durch Beauftragungen meines Ministeriums. Ich kann die Frage nicht für andere beantworten.
Frage 7: „An welchen Studien der OECD hat Österreich im Bildungsbereich seit Ihrem Amtsantritt teilgenommen?“
Ich beziehe mich jetzt auch auf jene Studien, die mein Ressort betreffen. Ich kann nicht ausschließen, dass auch andere Ressorts Aufträge erteilen, ich denke, vor allem auch das Wirtschaftsministerium.
Ich zähle jetzt nur ein paar auf: PISA, PIAAC, Skills Beyond School, Equity and Quality in Education, Learning for Jobs, Improving School Leadership sind eine Reihe von Detailstudien.
Frage 8 konzentriert sich darauf, welche konkreten Erkenntnisse wir aus diesen Studien ziehen. – Ich möchte sagen, dass für uns nicht nur die OECD-Studien relevant sind, sondern auch die Studien der EU-Kommission und natürlich auch die Ausarbeitungen – Beispiel: Nationaler Bildungsbericht – der Expertinnen und Experten.
Erste und spontane Schlussfolgerung: Wir sind auf dem richtigen Weg! Ich persönlich freue mich sehr – auch wenn das jetzt in Österreich noch nicht so der Fall ist, aber das kommt schon noch –, dass die internationale Fachwelt für den Reformkurs, den wir gemeinsam eingeschlagen haben, Anerkennung findet. Sowohl OECD als auch EU-Kommission bestätigen uns das. Das wird anerkannt und wahrgenommen. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)
Zweiter Punkt: Berufsbildung. – Auch das – das freut mich ebenfalls sehr – wird international wahrgenommen, aber nicht nur in Studien, sondern ich merke das auch bei jedem Ministertreffen auf EU-Ebene, wir werden regelmäßig angesprochen, es kommen fast jede Woche – ich übertreibe nicht – Delegationen zu uns, um sich unsere duale Ausbildung anzuschauen, unsere berufsbildenden mittleren und berufsbildenden höheren Schulen anzuschauen. Das ist wichtig.
Weiters tragen die internationalen Studien dazu bei, dass wir auch in Österreich bildungspolitisch ein Stück faktenbasierter arbeiten, wenngleich ich sage, Bildungspolitik hat immer einen politischen Anspruch und muss auch einen politischen Anspruch haben. Sie finden ja auch kein Unternehmen auf der ganzen Welt, das nicht Geschäftspolitik betreibt. Also man braucht den Antrieb, wohin man will und wofür man steht.
Die Ergebnisse zeigen sich einfach darin, dass wir jetzt einen Nationalen Bildungsbericht haben, der das Positive aufzeigt, aber auch schonungslos – Sie haben es erwähnt – die negativen Punkte auflistet. Die Studien haben dazu beigetragen, dass wir output- und kompetenzorientiert unterwegs sind, haben Rückenwind gebracht für die Bildungsstandards, und sie weisen uns schonungslos immer wieder darauf hin – und das zu Recht! –, dass Bildung in Österreich nach wie vor vererbt wird, dass es den direkten Zusammenhang zwischen Einkommen und Status der Eltern und Bildungserfolg der Schülerinnen und Schüler gibt.
Hier dürfen wir nicht lockerlassen. Wir müssen anfangen, noch intensiver daran zu arbeiten, schon früh zu beginnen – Herr Abgeordneter Walser verwendet in diesem Zu-
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