ser Schule? Die waren komplett fehl am Platz. Die Lehrer haben mir das dann bestätigt. Diese Schüler sind deswegen in die Sonderschule gekommen, weil sie am Anfang die deutsche Sprache nicht gekonnt haben und dem Lehrstoff nicht folgen konnten. Deshalb wurden sie in die Sonderschule abgeschoben.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Darüber sollten wir uns ernsthafte Gedanken machen. Denn das bedeutet, wir verbauen jungen Menschen die Zukunft – meist sind das Jugendliche, die aus keinem reichen Elternhaus kommen. Die kommen aus dieser Situation auch nicht mehr raus, weil sie in diesem Sumpf drinnen sind.
Wir brauchen früh eine Begabtenförderung. Wir brauchen eine Sprachförderung im Kindergarten, das wissen wir. Wir können über alles reden, aber letztlich muss das Wohl jedes einzelnen Kindes im Vordergrund stehen, egal, woher und aus welcher Schicht es kommt. Das muss gewährleistet sein.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Da wollen wir wirklich den Hebel ansetzen. Und wenn wir trotz einer Ministerin, die sich bemüht, und trotz einer Opposition, die immer wieder aufzeigt, dass wir jährlich 12 000 Jugendliche – 12 000! – ohne Schulabschluss haben – das sind die neuesten Zahlen, nämlich von 2012 –, in dieser Situation sind, dann können wir nicht zur Tagesordnung übergehen, dann können wir nicht so tun, als wäre alles in Ordnung. Dann können wir jetzt nicht einfach Wahlkampf machen, und danach geht alles wieder so weiter. Dafür ist dieses Thema viel zu ernst.
Diese 12 000 Jugendlichen sind die Langzeitarbeitslosen von morgen – das zeigen auch Statistiken. Daher müssen wir hier den Hebel ansetzen, und dabei finden Sie in uns einen Partner, nämlich wenn wirklich der Wille vorhanden ist, etwas umzusetzen, wenn es darum geht, diese Zahlen zu reduzieren, zu schauen, worin die Probleme liegen. Der Proporz muss aus den Schulen raus. Mit jedem einzelnen Jugendlichen, den wir hier auf die richtige Bahn bringen und der später einen Lehrjob bekommt, haben wir alle gewonnen.
Und wenn es das Resümee des heutigen Tages, dieser Sondersitzung ist, dass wir sagen: Vergessen wir einmal die Parteipolitik! – in, ich weiß es nicht, 13 Tagen sind Wahlen –, und dann etwas Gescheites herauskommt, dann war das gut so, dann war es gut, dass wir die heutige Sondersitzung einberufen haben.
Ich bin davon überzeugt, dass wir letztlich gemeinsam – und da bin ich eher bei der SPÖ und nicht bei den Blockierern der ÖVP – versuchen, gemeinsam für unsere Schule und für unsere Kinder etwas zu bewegen. Ich glaube, deswegen machen wir Politik und deswegen sind wir gewählt worden.
Frau Ministerin, etwas ist ganz wichtig – das war der erste Sechs-Parteien-Antrag unserer Geschichte –: Wir brauchen mehr Turnstunden in Österreichs Schulen. Ich finde, das ist eine tolle Sache – Peter Westenthaler wird mir da recht geben –, aber – ich habe mir das jetzt genau angeschaut – bei den Bewerbungen für den Lehrberuf – die Frau Ministerin wird mir recht geben – waren 15 Prozent der Bewerber untauglich. 15 Prozent scheitern in Kärnten, das sind die neuesten Zahlen, an der Aufnahmeprüfung, weil sie nicht sportlich genug sind. Das heißt, auch da muss man etwas tun. Ich weiß, wir brauchen sehr viele Junglehrer, gerade für den Bereich Sport.
Sie, Frau Ministerin, haben gesagt, 87 Prozent Ihres Budgets verwenden Sie für die Löhne. Das ist ja ein Wahnsinn! Die Menschen glauben das ja nicht. Stellen Sie sich vor, es führt jemand eine Firma, die 87 Prozent ihres Budgets für Löhne ausgibt! Daran erkennen wir, wie wichtig es ist, dass wir ein neues Lehrerdienstrecht schaffen.
Wir müssen jetzt endlich ein neues Lehrerdienstrecht umsetzen, damit die Junglehrer mehr verdienen, bei jenen, die länger dabei sind, die Gehaltskurve einfach flacher wird und der Output für unsere Kinder möglichst groß ist. Das wünsche ich mir für die Zukunft.
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