Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll218. Sitzung / Seite 31

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Ich bin davon überzeugt, mit ernsthaften Verhandlungen und abseits einer Blockade können wir für Österreich und unsere Kinder sehr viel bewegen. – Vielen Dank. (Beifall beim Team Stronach. – Abg. Großruck: Wegen dem hätten wir nicht dableiben müs­sen!)

12.10


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Elmar Mayer. – Bitte.

 


12.10.59

Abgeordneter Elmar Mayer (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Minis­terinnen! Werte Kolleginnen und Kollegen! Gott sei Dank, Herr Kollege Lugar, spielt sich das Leben in den Schulen etwas anders ab, als Sie es darstellen. In den letzten zwei, drei Wochen – ich weiß nicht, wie es in den anderen Bundesländern war – gab es die Möglichkeit, Kollege Walser – zum Teil war auch Kollege Hagen mit dabei –, an den höheren Schulen unseres Bundeslandes Diskussionen mit Schülern zu führen. Und ich habe, sowohl was den Einsatz der Lehrer als auch die Begabungen der Studentinnen und Studenten, der Schülerinnen und Schüler betrifft, einen ganz ande­ren Eindruck gewonnen: Die waren engagiert, die waren aufgeschlossen, waren moti­viert.

Zum Glück ist der Alltag in der Schule nicht so, wie er hier oft gezeichnet wird, sondern wird von einem Engagement der Lehrer und einem aktiven Mittun der Schüler ge­prägt. – Es ist mir ganz wichtig, das am Anfang zu sagen, weil anderes ganz einfach nicht stimmt!

Bei Ihren Ausführungen entsteht der Eindruck, dass Sie entweder noch nie in der Schule waren oder schon lange davon weg sind, denn das, was täglich an den Schulen stattfindet, und das, was wir auch hier dazu getan haben, zeigt ein ganz anderes Bild.

Ich weiß aus meiner Tätigkeit als Lehrer und auch als Schulleiter, wie wichtig es wäre, die Möglichkeit zu haben, daran mitzuwirken, wie sich Schulpolitik nachhaltig entwi­ckelt. Ich habe das in verantwortungsvoller Position auf der Gemeindeebene erlebt, ha­be als Landtagsabgeordneter in Opposition die unglaubliche Möglichkeit gehabt, alles zu fordern, was nur auf dem Wunschbaum oben wäre – ähnlich, wie es Kollege Walser jetzt hier macht –, und habe es als große Herausforderung gesehen, als ich gefragt wurde, ob ich bereit wäre, den Bildungssprecher für unsere Fraktion zu machen. Ich habe auch gewusst, dass das große Verantwortung bedeutet, denn all die Dinge – das ist mir sehr, sehr wichtig –, die wir hier machen, gemeinsam machen, sollen tatsächlich auch nachhaltig wirken.

Es muss Schluss sein – diese Überzeugung teile ich mit vielen – mit Flickwerk und an­deren Dingen. Man muss wissen, wohin es gehen soll. Wir alle wollen möglichst eine Schule, in der jedes einzelne Kind unabhängig von der Geldtasche der Eltern seine persönlichen Möglichkeiten nützen, seine individuellen Fähigkeiten entwickeln kann und möglichst kein Kind auf der Strecke bleibt. Das ist unser erklärtes Ziel.

Und alle Maßnahmen, die wir schon beschlossen haben und die wir in Zukunft gemein­sam beschließen werden, sollen in diese Richtung gehen, dass wir garantieren kön­nen, dass unsere Kinder tatsächlich die beste aller Schulen haben.

Das sind die Maßnahmen, Herr Kollege Walser und andere Oppositionsredner, die in der Folge noch herauskommen werden, die wir in den letzten fünf Jahren zum Teil ge­meinsam gesetzt haben: die Sprachförderung für Migrantenkinder, aber auch für Kin­der mit deutscher Muttersprache, die da Defizite haben; das verpflichtende Kindergar­tenjahr; die kleineren Klassen mit der Beschränkung der Klassenschülerhöchstzahl; die Bildungsstandards, die jetzt erst aus dem Schulversuchsstadium herauskommen, aber


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