Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll218. Sitzung / Seite 32

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bereits beschlossen sind und nachhaltig für kompetenzorientierten Unterricht wirken werden; die Matura-neu; die Reform der Oberstufe, die wir hier gemeinsam beschlos­sen haben, mit der modularen Oberstufe – wir wollen haben, dass tatsächlich Begabte weitermachen können, sich entwickeln können, schon für die Uni, wenn Sie so wollen, vorausarbeiten können, und andere mitgenommen werden, dass den Eltern durch die modulare Oberstufe die Nachhilfesorgen abgenommen werden, weil die Förderung an der Schule stattfindet.

All diese Maßnahmen haben wir gemeinsam beschlossen, und ich verspreche Ihnen, sie werden nachhaltig wirken. Kurzfristig, in Zahlen ausgedrückt, über 1 Milliarde € zu­sätzlich für das Bildungsbudget und über 11 000 Dienstposten zusätzlich in diesem Bil­dungsbereich – für kleinere Klassen, für die Neue Mittelschule, für die Sprachförde­rung. All diese Maßnahmen sind gesetzt worden, aber ich gebe zu, es ist nicht sofort messbar.

Ich erinnere mich an eine Äußerung von Dr. Christiane Spiel im „Standard“, die gesagt hat: Es ist halt im Schulentwicklungsprozess etwas anderes als in einem Spital, wo ich eine neue Operationsmethode habe, ich alle Ärzte herhole und sage, das ist die neue Methode, darauf stellen wir jetzt um, und ich kann dann sofort nach dieser Methode operieren, und die Patienten kommen unmittelbar in den Genuss dieses Vorteiles.

Die Entwicklung im Schulbereich ist nachhaltig, ist eine andere. Und genau solche Maßnahmen setzen wir.

Die Ministerin hat schon gesagt, dass man diese Dinge nicht heute und auch nicht morgen messen kann, aber langfristig sind sie messbar, weil sie ganz eindeutig in die richtige Richtung gehen. Daher würde es sich lohnen, auch einmal positiv über die Bil­dungspolitik zu reden, weil sie ein mitentscheidender Faktor für die Zukunft, für die Ent­wicklung unserer Gesellschaft ist. (Beifall bei der SPÖ.)

Meine Damen und Herren! Eine gute Schule – auch dafür hätte es die Hattie-Studie nicht gebraucht; es ist wichtig, dass es sie gibt – steht und fällt mit der Lehrerpersön­lichkeit. Jeder, der in die Schule gegangen ist, jeder, der sich auch auf anderer Ebene mit der Bildungspolitik beschäftigt, weiß das. Daher haben wir einen großen Teil unse­res Engagements, unseres Herzblutes, unseres Einsatzes dafür verwendet, dass wir eine neue PädagogInnenausbildung tatsächlich auf Schiene bringen; eine PädagogIn­nenausbildung, die sich sehen lassen kann, auch international sehen lassen kann.

Ich weiß, das bedeutet zum Teil eine Verdoppelung der Ausbildung für die Grundschul­lehrer, auch eine Miteinbeziehung, einen ersten Schritt in Richtung Elementarpädago­gik, Master für Frühpädagogik, die Möglichkeit, dass das zumindest angeboten wird. Die Entwicklung zeigt ja, dass das richtig ist.

Daher ist es enorm wichtig, dass wir in Zukunft eine einheitliche Lehrerausbildung ha­ben. Unabhängig davon, in welcher Schulart, ob Volksschule, Mittelschule oder Ober­stufe, ein Lehrer unterrichtet, sollen alle dieselbe qualifizierte Ausbildung haben, nach den neuesten Erkenntnissen. Und das ist mit dieser neuen PädagogInnenausbildung garantiert.

Daher ist es sehr wichtig, dass wir jetzt auch – und das steht ja heute im Mittelpunkt der Debatte – ein neues Dienstrecht ins Ziel bringen. Auch dafür wurde sehr viel ge­macht. Nachdem die Verhandlungen aufgenommen worden waren, wurden 32 Runden abgeschlossen. Jetzt hat die Regierung gezeigt, wir meinen es ernst damit, wir schi­cken das auch in Begutachtung. Und es sollen neue Vorschläge kommen. Das Beste ist der Feind des Guten, das gebe ich schon zu, aber es ist das Ziel – das wurde von allen gesagt, von beiden Regierungspartnern; das ist ganz, ganz wichtig –, dieses Dienstrecht ins Ziel zu bringen, hier Nägel mit Köpfen zu machen und den Sack zuzu­machen, sodass man weiß: Wir haben mit der neuen PädagogInnenausbildung und


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