Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll218. Sitzung / Seite 45

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mir Lehrerinnen!) Herr Kollege Rosenkranz, ich darf Ihnen ein wenig auf die Sprünge helfen, was wirklich frauenfeindlich ist. Ich habe Inserate Ihrer Partei gesehen, auf de­nen Sie schreiben: 1970, die Frauen durften zu Hause bleiben, 2013, die Frauen müs­sen dazuverdienen. (Abg. Dr. Rosenkranz: Das ist die Wahrheit!) – Also bitte, Kol­legen und Kolleginnen der Freiheitlichen Partei, das ist wirklich frauenfeindlich (Beifall bei der SPÖ), im Jahr 2013 noch das Idealbild des Heimchen am Herd zu plakatieren und die Frauen als diejenigen zu sehen, die bestenfalls dazuverdienen würden. Also das, sehr geehrte Damen und Herren, ist wirklich frauenfeindlich! (Abg. Dr. Rosen­kranz: Sie sollten einmal mit den Frauen reden! Reden Sie einmal mit Frauen, die wirklich Kinder haben!)

Die Frauen heute wollen selbstbestimmt leben – damit sind wir auch schon wieder beim Thema –, und der Schlüssel für selbstbestimmtes Leben ist eine gute Ausbildung, und zwar für Frauen und Männer, für Kinder, welcher Herkunft auch immer. (Beifall bei der SPÖ.)

Herr Kollege Lugar, wenn ich Ihnen zuhöre, dann frage ich mich, wo Sie die letzten Jahre verbracht haben. Sie sind hier im Haus gesessen, aber offenbar ist an Ihnen vor­beigegangen, was in den letzten Jahren alles an wichtigen bildungspolitischen Maß­nahmen gesetzt wurde. Ich darf es Ihnen noch einmal in Erinnerung rufen: die klei­neren Schulklassen; die Neue Mittelschule, wo im Gegensatz zu dem, was Sie schrei­ben, selbstverständlich leistungsorientiert gelernt wird, und zwar auf das einzelne Kind hin abgestimmt, um das einzelne Kind zu fördern; der Ausbau der Ganztagsbetreuung mit besonderem Schwerpunkt auf den Ganztagsschulen; ein verpflichtendes Kinder­gartenjahr, gratis, um die Kinder in dieser besonders wichtigen Phase zu fördern, und vieles mehr.

Da kurz vor der Wahl immer gefragt wird, welche Koalition, wer mit wem und was kommt nachher, darf ich auch ein wenig in Erinnerung rufen, sehr geehrte Damen und Herren von den Freiheitlichen, was damals war, als Sie gemeinsam mit der ÖVP re­giert haben. (Abg. Dr. Rosenkranz: Das war super!) Das war in der Phase der Hoch­konjunktur, wo wir budgetär besser dagestanden sind, als wir heute dastehen. Damals gab es weniger Budget für Bildung. Es gab weniger Lehrer – es wurden 8 000 bis 10 000 Stellen abgebaut –, es gab weniger Stunden. Und heute, in einer Phase, in der eine Krise zu bewältigen ist, haben wir gesagt, Bildung muss weiterhin ein Schwer­punkt sein. Daher gibt es heute mehr Budget, mehr Lehrer, und das bei sinkender Schülerzahl.

Ich denke, dass wir diesen Weg weiter beschreiten sollten. (Abg. Neubauer: Wenn es wenigstens ein Weg wäre!) Ich bin auch optimistisch, dass wir unseren derzeitigen Koalitionspartner auf den Weg mitnehmen können, denn, sehr geehrte Damen und Herren von der ÖVP, die verzopften Parolen, die von Ihrer Seite kommen, glaubt Ihnen niemand mehr. In privaten Gesprächen höre ich, dass selbst Ihre eigenen Leute das nicht mehr glauben und auch nicht mehr wollen, dass Sie die Entwicklung unseres Landes vom europäischen Fortschritt abkoppeln.

Hören Sie, was die Sozialpartner sagen, Ihre Vertreter in der Sozialpartnerschaft – Leitl, Kapsch –, hören Sie, was Ihre Landeshauptleute sagen – Platter, Wallner, Has­lauer! Alle sagen, dass wir in den nächsten Jahren wesentliche Fortschritte in Richtung gemeinsame Schule und in Richtung ganztägig geführte Schulformen machen müssen, weil in diesen Schulformen wirklich die Zukunft für unsere Kinder liegt. (Beifall bei der SPÖ.)

13.07


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Prinz. 4 Mi­nuten Redezeit. – Bitte.

 


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