Anstatt es zu reparieren – es gemeinsam zu reparieren! –, streiten sich viele darum, wer vorne und wer hinten sitzen darf. Ist das nicht egal? Geht es nicht darum, dass wir uns die Hände reichen und endlich das tun, was notwendig ist? (Beifall beim Team Stronach.)
Jetzt mag es natürlich sein, dass viele sagen: Was redet der für einen Blödsinn?! – Das mag schon sein. (Ja-Rufe bei der SPÖ. – Abg. Heinzl: Das ist richtig!) Ich kann Ihnen nur Folgendes sagen: Es gibt viele Länder, die ähnliche Probleme hatten wie wir – Schweden, die Schweiz und viele andere Länder. Der Unterschied zu uns ist, dass jene begriffen haben, dass sie in einem Boot sitzen. Jene haben begriffen, dass es nur gemeinsam geht, und jene Länder haben etwas getan, was wir auch tun sollten. Sie haben sich an einen Tisch zusammengesetzt und haben über alle Parteigrenzen hinweg etwas gesagt, was ich auch hier noch einmal sagen will: Wir stehen hier nicht auf, bis wir nicht gute Ergebnisse haben! – Das sollten wir machen. (Beifall beim Team Stronach.)
Wir sollten uns nach der Wahl zusammensetzen und uns überlegen, was wir besser machen können. Da gibt es ganz, ganz viel. Ich hoffe daher inständig, dass der Wähler die einzige Chance – die kommt dann erst wieder in fünf Jahren – nützt und neue Mehrheiten schafft, neue Mehrheiten in diesem Hohen Haus, sodass sich nach der Wahl alle, die vernünftig sind, zusammensetzen können und wir endlich von oben bis unten diese lange Liste abarbeiten, die uns der Rechnungshof seit Jahrzehnten immer wieder gebetsmühlenartig vorträgt. (Beifall beim Team Stronach.)
Da ist keine Ideologie dabei, da geht es nicht um Parteien, da geht es nicht um Ideologien, sondern da geht es um Sachprobleme. (Abg. Wöginger: Um Menschen geht es da! Um Menschen!)
Da geht es zum Beispiel darum, wie wir die Pensionen sichern können. Sogar bei der SPÖ haben schon alle – oder zumindest fast alle – begriffen, dass die Pensionen endlich gesichert werden müssen. Da haben wir nicht mehr viel Zeit. Oder im Gesundheitsbereich: Allein in den letzten Jahren haben sich die Kosten im Gesundheitsbereich verdoppelt. Das kann so nicht weitergehen! Auch da müssen wir endlich die Länder in die Pflicht nehmen. (Abg. Wöginger: Hast du das nicht mitgekriegt?)
Es geht auch in der Verwaltung nichts weiter, und ganz schlimm ist es in der Bildung: Ein Viertel aller, die die Pflichtschule verlassen, können nicht ordentlich lesen und schreiben. (Abg. Wöginger: Dann sag, wie du das anstellen willst!) Was, glauben Sie, wird aus jemandem, der nach der Pflichtschule mit 14 oder 15 Jahren nicht ordentlich lesen und schreiben kann? Glauben Sie, dass der eine gute Zukunft hat? Glauben Sie das? (Abg. Wöginger: No na! Es geht um Menschen!) Und wer ist dafür verantwortlich, dass er keine gute Zukunft hat? Vielleicht auch er selbst ein wenig, aber hauptsächlich sind wir dafür verantwortlich! Wir als Politiker hätten es in der Hand, ein Schulsystem zu bauen, das nicht nur das teuerste in ganz Europa ist, sondern auch das macht, was es soll, nämlich einen ordentlichen Lernerfolg sicherzustellen. (Beifall beim Team Stronach.)
Es kann doch nicht sein, dass man in neun Jahren nicht in der Lage ist, jemandem lesen und schreiben beizubringen! Was nicht stimmt, wissen wir auch: Die Politik ist das Problem. Wir haben die Politik in der Schule, wo sie nichts verloren hat, und das wissen wir auch alle, nur leider sind die Parteien zum Selbstzweck verkommen und kümmern sich nicht mehr um das, was die Menschen wirklich wollen – außer vor der Wahl. Vor der Wahl kommen Sie aus Ihren Löchern, und dann wird Propaganda gemacht. (Abg. Wöginger: ... da brauchst du nichts sagen!) Da weiß man plötzlich alles: Was die letzten Jahrzehnte alles schiefgelaufen ist, das fällt einem dann plötzlich wieder ein.
HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite