Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll1. Sitzung / Seite 29

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beruflich unterschiedlichen Gruppierungen stammen, einfach die Bevölkerung hier am besten vertreten können. In genau dieser Vielfalt ist es, glaube ich, wichtig, dass hier Entscheidungen getroffen werden müssen, wenn möglich Entscheidungen, die einstim­mig getroffen werden, wenn schon nicht einstimmig, dann zumindest mehrheitlich.

Die großen Herausforderungen der Zukunft werden sein, wie wir in Zukunft mit den Kleinsten in unserer Gesellschaft umgehen – der Weg ist beschritten, der Weg ist ein guter gewesen –, wie wir hier weitere Veränderungen hervorrufen können, wir gemein­sam in diesem Hohen Haus, und wie wir die arbeitende Bevölkerung so unterstützen können, dass Arbeitsplätze auch in Zukunft gesichert sind, dass niemand Angst haben muss, dass er seinen Arbeitsplatz verliert, weil wir unmögliche Vorgaben machen, zum Beispiel an Tagesarbeitszeitmodellen oder was auch immer. Die Menschen müssen das Gefühl haben, dass ihre Arbeit, die sie leisten, eine gute Arbeit ist, dass gute Arbeit gefragt ist, jene der Facharbeiterinnen und Facharbeiter oder auch von Menschen, die studiert haben. Alle sind in diesem Land gefragt, sich mit ihrer Leistung selbst einzu­bringen und den Wirtschaftsstandort Österreich nicht nur abzusichern, sondern uns in diesem Europa, in dem wir uns befinden, auch jenen Platz einzuräumen, den wir uns in letzter Zeit verdient haben, den wir uns aber auch in der Zukunft verdienen wollen.

Es ist auch wichtig – auch das ist heute schon gesagt worden –, wie respektvoll und würdig wir mit der älteren Generation umgehen, und natürlich auch, uns damit zu be­schäftigen, wie wir sicherstellen können, dass Menschen, die sich schon im Ruhestand befinden, in diesem Ruhestand auch abgesichert sind, und zu schauen, wie wir auch für die Zukunft absichern können, dass Pflege und Betreuung der älteren Generation – ganz große Fragen! – auch sichergestellt sind.

So ist es wichtig, glaube ich, dass auch wieder viele Kolleginnen in diesem Hohen Haus vertreten sind, obwohl es leider wieder zu wenige sind. Es sind insgesamt knapp 30 Prozent. Ich bin schon der Meinung, dass Frauenpolitik immer auch Gesellschafts­politik ist und dass sich die Entscheidungen von Frauen – wir stellen die Hälfte der Be­völkerung – hier in diesem Hohen Haus widerspiegeln müssen. (Präsidentin Mag. Pram­mer gibt das Glockenzeichen.)

Ich möchte abschließend sagen: Wir heißen die Kandidatur des Zweiten und Dritten NR-Präsidenten willkommen und unterstützen natürlich unsere Nationalratspräsidentin, denn dieses Hohe Haus ist durch Barbara Prammer sehr offen geworden, und sehr viele Jugendliche und junge Menschen konnten erleben, wie Demokratie hier gelebt wird. Alles Gute! (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

11.15


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu Wort gelangt nun Herr Abgeordneter Auer. – Bitte.

 


11.15.17

Abgeordneter Jakob Auer (ÖVP): Sehr geschätzter Herr Bundespräsident! Frau Prä­sidentin! Regierungsmitglieder! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Es gibt hier Abgeordnete, die erstmals in dieses Haus eingezogen sind und sich darüber freuen. Im Unterschied dazu sind Kollege Cap und ich seit über 30 Jahren in diesem Haus. Ich gratuliere allen, die wiedergewählt wurden, insbesondere aber jenen, die neu gewählt wurden.

Meine Damen und Herren! Ich melde mich aber nicht deshalb zu Wort, weil ich bereits mehr als 30 Jahre diesem Parlament angehöre, sondern deshalb, weil ich in dieser Zeit doch einige Erfahrungen gemacht habe, über die ich auch nach drei Jahrzehnten noch sehr intensiv nachdenke.

Unser Land hat sich in den drei Jahrzehnten massiv verändert. Nur einige Stichworte: EU-Beitritt, der Eiserne Vorhang ist gefallen, es gab viele Veränderungen weltpolitisch


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