Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll7. Sitzung / Seite 88

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beiden Klassen der Volksschule als Einheit betrachten werden, dass der Übergang der Kinder vom Kindergarten in die Volksschule sowohl für die PädagogInnen, die in der Volksschule unterrichten, als auch für die PädagogInnen, die im Kindergarten sind, so vernetzt und verzahnt werden soll, dass alle Bescheid wissen, welches Portfolio an Talenten und Neugierden die einzelnen Kinder in die Volksschule mitbringen. Wenn es zu Defiziten kommt – von denen wir gar nicht gerne sprechen –, dann wissen die VolksschulpädagogInnen zeitgerecht, wie sie damit umgehen, und können vieles auffangen, was bisher vielleicht übersehen wurde. (Präsidentin Mag. Prammer über­nimmt wieder den Vorsitz.)

Dieser Übergang stellt sich auch sehr gut an einer Schnittstelle dar, die auch sehr problematisch für junge Menschen ist, im Alter von 14 Jahren. Wir wollen die poly­technische Schule neu gestalten, aufwerten. Wir wollen unseren Kindern und Jugend­lichen bessere, fließendere Übergänge ermöglichen. Und eine Schule, in der das am besten möglich ist, ist eine Schule, in die man in der Früh fröhlich hineingeht und aus der man am Nachmittag womöglich ohne Schultasche herauskommt. Auch hier sollen Eltern wählen können, was für ihre Kinder das Beste ist. Aber diese Bundesregierung möchte das Angebot so breit streuen, dass an jedem Schulstandort in einer ver­schränkten Klasse diese sinnvolle Abwechslung von Freizeit, von Lernen, von Projek­ten, von Entdecken, von Sport möglich sein soll.

Es wird nicht nur im Frauenbereich, sondern auch im Bildungsbereich zu vielen, vielen Synergien der einzelnen Ressorts kommen: Bildung und Sport, Bildung und Gesund­heit. Es wird sich sowohl im Bereich der Schulgesundheit als auch im Bereich des Mutter-Kind-Passes – wenn ich das Familienkapitel noch kurz streifen darf – etliches tun. Ich glaube, dass dieses Arbeitsprogramm genau das darstellt: kleine Menschen zu begleiten, bis sie erwachsen sind, sie je nach ihren Bedürfnissen, Talenten zu fördern, ihre Defizite – falls vorhanden – so zeitgerecht auszugleichen, damit der Start ins Berufsleben, der Start in ein Studium dann gut gelingen kann. Hier arbeiten alle Ressorts zusammen, und das werden wir in den nächsten fünf Jahren beweisen.

Aber lassen Sie mich vielleicht noch einiges kurz erwähnen, was an Fortschritten noch nicht genannt wurde, zum Beispiel im Bereich der politischen Bildung. Ich glaube, dass es ganz wichtig ist, bei jungen Menschen das Demokratieverständnis, das Verständnis für das politische Geschehen in einem Land – und da meine ich selbstverständlich nicht die Parteipolitik, wie Sie sich denken können – zeitgerecht zu entwickeln. Während der gesamten Sekundarstufe 2, das heißt für 10- bis 14-Jährige, soll es möglich sein, ab der 6. Schulstufe, dort, wo Geschichte unterrichtet wird, ein Pflicht­modul zu absolvieren. (Abg. Dr. Walter Rosenkranz: Ich täte schon im Kindergarten anfangen!) Des Weiteren kann man auch schulautonom – und auch das ist etwas, was wir in den nächsten Jahren sehr ausweiten werden – am Standort bestimmen, was gut ist für die Region, was gut ist für die Kinder, was gut ist für das Arbeiten an der Schule. Man kann pädagogische Konzepte auch so verwirklichen, dass man die 50 Minuten-Unterrichtsstunde aufweicht, zur Not auflöst und Einheiten schafft, die dem pädago­gischen Konzept entgegenkommen, das genau für diese Schule richtig ist. All das wird möglich werden.

Nach dem Muster der Demokratiewerkstatt hier im Parlament – da Frau Präsidentin Prammer hier wieder den Vorsitz übernommen hat – können Demokratiewerkstätten an jeder Schule entstehen. Ich glaube, dass hier von den Schulleitungen mögliche Freiheiten sehr genutzt werden, da sie in Zukunft auch dabei mitreden werden können, ob und wie ihre Lehrerinnen und Lehrer an ihren Schulen eingesetzt werden. Über die Schulautonomie schreiben wir nicht nur, Schulautonomie wird gelebt werden.

Ich glaube, dass das Ganztagesangebot in den nächsten Jahren einer der wichtigsten Bereiche sein wird – und jetzt komme ich zum Arbeitsmarkt und zu meinen Agenden


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