Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll7. Sitzung / Seite 116

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liert. Und wir haben vereinbart, dass wir uns bereits Ende Jänner in Berlin zu einem bilateralen Gespräch treffen werden.

Sie wollen sicher vom neuen Umweltminister etwas zur Umweltpolitik hören. (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Ja!) Ich werde Ihnen schon etwas sagen, das wird Ihnen vielleicht nicht so gefallen, Herr Abgeordneter Pirklhuber. Ich behaupte, ich bin ein Grüner der ersten Stunde. Das hat in der Brandenberger Ache in den siebziger Jahren begonnen. Ich war in der Zwentendorf-Bewegung. Und – Wolfgang Pirklhuber weiß es – wir waren gemeinsam in der Hainburger Au mit Günther Nenning – Peter Pilz habe ich dort nicht so oft gesehen (Heiterkeit) – und mit einigen anderen, Gerhard Heilingbrunner und so weiter. Also ich glaube, zur Grünpolitik habe ich in den letzten Jahren genug Erfahrung eingebracht.

Mir ist bewusst, dass wir vor allem auf europäischer Ebene im Bereich der gemein­samen Energiepolitik, im Bereich der Atompolitik, der Verhinderung der Nutzung der Atomkraft, im Bereich der Energiewende noch vieles zu tun haben. Wenn jetzt in der Bundesrepublik Deutschland die Energiewende vonstattengeht, dann haben wir, wie ich meine, in diesem Bereich sehr viel erreicht.

Herr Bundeskanzler, Herr Vizekanzler und Herr Finanzminister! Wir werden in diesem Bereich gemeinsam arbeiten müssen, und dazu lade ich Sie ein.

Zum Lebensministerium erlauben Sie mir eine Bemerkung zu machen. Dieses Ressort ist das Ressort der Verantwortung. Ich war selbst dabei, als wir die Fusion 2000 über die Bühne gebracht haben. Diese Fusion ist heute das Best-Practice-Modell in der Agrar- und Umweltpolitik, und als Ressort ist dieses Modell in vielen anderen Mitglied­staaten der EU heute umgesetzt und wird als Role Model angesehen. Ich möchte dieses Modell weiterentwickeln vom Lebensministerium hin zum Lebens-, Europa-, Umwelt- und Friedensministerium. Deswegen finde ich es auch ein bisschen schade, dass vor unserem Ressort eine kriegerische Statue steht. Ich hätte viel lieber ein Symbol des Friedens und eine Mutter Erde-Skulptur stehen. Vielleicht können wir hier zusammenarbeiten, auch mit den Grünen. (Abg. Dr. Pirklhuber: Das ist das alte Kriegsministerium!)

Im Umweltbereich bekenne ich mich zu einem modernen Lebensraummanagement, das die Sicherung der Lebensgrundlagen des Menschen in den Mittelpunkt stellt und der Natur ihren Raum lässt.

Ich möchte an dieser Stelle drei Umweltpolitikern aus Österreich meine Reverenz erwei­sen. Das ist zunächst Marilies Flemming. Sie hat gestern ihren 80. Geburtstag gefeiert. Sie ist eine meiner VorvorvorgängerInnen. Und ich habe ihr dazu ganz herzlich gratuliert.

Es ist Günther Nenning, mit dem ich trefflich im Zuge des Beitrittsreferendums dis­kutieren konnte. Mir waren die Grünen damals zu antieuropäisch. Deswegen habe ich mich auch nicht dorthin orientiert.

Und ich sage Ihnen, vor allem war es auch Freda Meissner-Blau. Und das ist ein Geständnis, eine Beichte an meine politische Heimat. Das war das erste Mal, dass ich politisch fremdgegangen bin und Freda Meissner-Blau gewählt habe. Sie wurde letztlich nicht gewählt, wie Sie wissen. (Beifall bei den Grünen.)

Diesen drei Personen möchte ich meine Reverenz erweisen.

Meine sehr geehrten Abgeordneten! Hohes Haus! Grün sein, das hat für mich nichts Esoterisches, Schrulliges oder Fundamentalistisches. Es geht um nicht mehr und nicht weniger als klug genug sein, das eigene Haus, den eigenen Hof so zu bewirtschaften, dass man ihn geordnet übergeben kann. In diesem Sinne strebe ich in meiner Land-


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