Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll7. Sitzung / Seite 181

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gegenstände haben, aber es werden in Wirklichkeit mehr Schüler, es wird nicht mehr Zeit für den individuellen Schüler.

Es wird der fachspezifische Unterricht – wo die Frau Innenministerin so stolz war, dass spezielle Beamte bei der Polizei eingesetzt werden – auch ausgehöhlt, denn es können auch Lehrer, die nicht mit dem Gegenstand etwas zu tun haben, jetzt mit einer Einschränkung unterrichten. (Bundesministerin Heinisch-Hosek: Das ist geltende Rechtslage!) Na ja, nach einem halben Jahr beziehungsweise einem Jahr werden dann die Lehrer gefragt, ob sie das wollen. Das schaue ich mir dann bei den Jung­lehrern an, die befristete Verträge haben, ob sich einer diese Freiwilligkeit traut oder nicht traut.

Die Frage der Ausbildung: Natürlich, Masterwertigkeit ist eine Qualitätsvorschrift in der Ausbildung, die ja beschlossen wurde. Aber jetzt kann man natürlich als Bachelor bereits beginnen und muss dann während der vollen Lehrverpflichtung nebenbei den Master studieren. Da sagt die Universitätskonferenz zu Recht: Entweder geht das, wenn es ein ordentliches Studium, ein Masterstudium ist, neben dieser Berufs­belas­tung nicht, oder das Masterstudium ist an sich nichts mehr wert.

Daher ist auch unsere Forderung eigentlich die gewesen: nicht nur ein selbstständiges Wissenschaftsministerium, sondern überhaupt ein Bildungsministerium, wo Unterricht und Wissenschaft gemeinsam unter einem Dach sind, damit das in einem Guss passieren kann. (Beifall bei der FPÖ.)

Weiters, was nicht kommt: Es wird immer vom sogenannten Support, also Unterstüt­zungs­personal gesprochen. Das fehlt. Da sind wir meilenweit von dem, was immer gepriesen wird, von den gelobten Ländern Skandinaviens entfernt. Wir sind sogar noch meilenweit entfernt von einem Status, wie ihn die Türkei hätte. Also hier bedarf es sehr viel.

Zu guter Letzt natürlich auch ein Bekenntnis zum Gymnasium in der Langform! Was hier passiert, ist ein Anschlag auf das Allgemeinbildende. Und letztlich – das ist das auch Wichtige – haben wir auch ein Bildungssystem in Österreich, nämlich das berufsbildende auf den unterschiedlichen Ebenen. Aber hier sind auch die Qualitäten, die diese Schultypen in Österreich hatten, deutlich in Gefahr, weil eben die qualifizier­ten Praktiker nicht mehr kommen können.

Ich bringe daher, auch aus Zeitgründen, einen Entschließungsantrag ein, der im Vorspann die wesentlichen Punkte des freiheitlichen Bildungssystems enthält:

Zur Umsetzung eines modernen FPÖ-Bildungskonzeptes für Österreichs Schulen wird die Bundesregierung aufgefordert, ehestmöglich entsprechende Regierungsvorlagen dem Nationalrat zuzuleiten. – Das ist ein Entschließungsantrag von mir, Kolleginnen und Kollegen.

Eines ist auch festzuhalten: dass im wahrsten Sinn des Wortes in diesem Regierungs­konzept und in diesem sogenannten Arbeitsprogramm die Begabtenförderung klein­geschrieben wird. Das möchte man daran erkennen, dass in dem Ziel „Entdecken und fördern aller Talente und Begabungen“ das Wort „fördern“ kleingeschrieben ist. Das wäre im Schularbeitsaufsatz ein Rechtschreibfehler. (Beifall bei der FPÖ. – Bundes­ministerin Heinisch-Hosek: ! Jessas na! Wenn Sie keine anderen Sorgen haben!)

18.15


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter Dr. Rosenkranz, ich lasse es ausnahmsweise durchgehen, dass Sie diesen Antrag eigentlich nicht ordnungsgemäß eingebracht haben, weil Sie ihn nicht verlesen haben. Da aber das Stenographische Protokoll genauso großzügig ist wie ich, stelle ich fest, dass der Antrag in die Beratung mit aufgenommen wird.

 


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