Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll7. Sitzung / Seite 195

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dass bereits Lehramtsstudierende mit Bachelorabschluss alleinverantwortlich unterrich­ten sollen, auch wenn der Masterabschluss erst in den folgenden fünf Jahren (oder auch nicht) nachgeholt werden soll. Daher ist die Verwendungsbezeichnung Lehrerin bzw. Lehrer als realitätsnah und schülerInnenfreundlich der Bezeichnung Professorin bzw. Professor vorzuziehen.

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Mag. Gerstl. – Bitte.

 


18.30.37

Abgeordneter Mag. Wolfgang Gerstl (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Unterrichtsministerin! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Lassen Sie mich als Vater von fünf Kindern, der gerade drei schulpflichtige Kinder hat, ein paar Punkte vorweg feststellen:

Erstens: Ich will, dass junge Menschen gerne Lehrer werden und den Enthusiasmus, den sie dabei haben, an die Kinder weitergeben können. Zweitens: Ich will, dass alle Lehrerinnen und Lehrer von einer Gewerkschaft vertreten werden können, ohne dass sie für ihre berechtigte Arbeit in einem medialen Shitstorm diffamiert werden. Und ich möchte, dass Lehrerinnen und Lehrer in diesem Land stolz ihren Beruf nennen können und dafür Achtung und Respekt entgegengebracht bekommen. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Moser: Aber nicht mit diesem Dienstrecht! Mit diesem Dienstrecht wird das nichts!)

Meine Damen und Herren, die Vorbereitung für dieses Dienstrecht ist leider geprägt von Konfrontation statt Kooperation. Und dies führt dazu, dass ich von tausenden Lehrerinnen und Lehrern in den letzten Tagen E-Mails erhalten habe, die Angst vor der Zukunft ihres Berufes haben, wo sie doch Hoffnung und Optimismus an unsere Kinder weitergeben sollten. (Abg. Dr. Walter Rosenkranz: So ein Blödsinn! Das ist Unsinn, was Sie da verzapfen!) – Herr Kollege, Sie meinen, es ist ein Blödsinn, dass Lehrerin­nen und Lehrer Hoffnung und Optimismus an die SchülerInnen weitergeben sollten. Herr Kollege, wirklich, überlegen Sie sich, was Sie sagen! Unsere Lehrerinnen und Lehrer sollen ihren Enthusiasmus an die Kinder weitergeben können, und ich glaube, das verdient sich einen Achtungsapplaus. (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenruf des Abg. Dr. Walter Rosenkranz.)

Das ist der Grund dafür, warum wir dieses Lehrerdienstrecht heute auch ändern. Alle Lehrerinnen und Lehrer bekommen nun eine bessere Ausbildung. Sie bekommen alle eine Masterausbildung. Besser ausgebildete Lehrer heißt mehr Qualität für die Schule. (Abg. Dr. Walser: Wir sind beim Dienstrecht, nicht bei der Ausbildung!) Mehr Qualität für die Schule heißt eine bessere Ausbildung für unsere Kinder, meine Damen und Herren. Und das unterstützen wir! (Abg. Dr. Moser: Das ist nicht das Thema!)

Zweiter Punkt: Diese bessere Ausbildung, die die Lehrerinnen und Lehrer bekommen, ist zu honorieren. Wie ist das zu honorieren? Durch ein höheres Gehalt. Alle Lehrerinnen und Lehrer erhalten in Zukunft höhere Anfangsgehälter, und das teilweise dramatisch, positiv dramatisch. (Abg. Dr. Walter Rosenkranz: Und wie geht es weiter? Wie ist das Ende der Geschichte?!) Es sind von 200 € über 400 € bis teilweise 800 €, die sie mehr pro Monat bekommen. Meine Damen und Herren, wir honorieren eine hohe Ausbildung für die Lehrerinnen und die Lehrer. Und wir schätzen ihre Arbeit und danken ihnen dafür. (Beifall bei der ÖVP.)

Das waren die Positivpunkte, warum wir das LehrerInnendienstrecht jetzt verändern. Und nun kommen wir zur Kritik, die hier noch angebracht wurde. Die Kritikpunkte


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