Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll7. Sitzung / Seite 207

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

besprechungen, Mentoring- und Coachinggesprächen, Reflexionen etc. kann sie diesem Zweck nicht gerecht werden. Überdies benötigen neu eintretende Lehrerinnen und Lehrer mehr Zeit für die Unterrichtsvorbereitung und sollen berufsbegleitend ein Masterstudium absolvieren. Damit die Unterrichtsqualität nicht unter der drohenden Überforderung leidet, ist es notwendig, durch eine reduzierte Lehrverpflichtung den zusätzlichen Zeitaufwand in der Induktionsphase zumindest teilweise zu kompen­sieren.

*****

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächste Rednerin: Frau Bundesministerin Heinisch-Hosek. – Bitte.

 


19.00.13

Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Gabriele Heinisch-Hosek: Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Ich freue mich wirklich – das meine ich ganz ernst – auf die Zusammenarbeit mit allen hier ver­tretenen Parteien beim Thema Bildungspolitik. Denn wenn wir realpolitisch das eine oder andere betrachten, so braucht der eine oder andere, auch die eine oder andere noch die Deutlichkeit der Einflugschneise, um nicht abzuschwenken. (Präsident Kopf übernimmt den Vorsitz.)

Bildungspolitik ist kompakt, hat viele Stakeholder, begonnen mit der Schulerhaltung bis hin zur Gesetzgebung, ist sehr föderal strukturiert, nicht so zentral, wie ich mir das manchmal wünschen würde. Dennoch, glaube ich, haben die vergangenen Jahre gezeigt, dass da sehr viel auf den Weg gebracht wurde.

Mit dem heutigen Abschluss, mit Ihrer Abstimmung über das neue LehrerInnen­dienst­recht, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, wird ein neues Dienst- und Besoldungs­recht für die größte Gruppe im öffentlichen Dienst geschaffen, für 125 000 Kolleginnen und Kollegen, von denen ich sehr viele kennenlernen durfte, nämlich in Form von E-Mails in den letzten Wochen und Monaten, von denen ich sehr viele aber auch per­sönlich kenne, nämlich aus der Zeit, als ich selbst noch unterrichtet habe, deren Meinungen sich sehr deutlich von jener der LehrerInnen-Gewerkschaft unterschieden haben.

Daher, glaube ich, haben genau die es sich nicht verdient, dass so global gesagt wird, dass Lehrerinnen und Lehrer gegen dieses Dienstrecht wären. Ich glaube, dass viele verständnisvolle Kolleginnen und Kollegen im Schulbereich tätig sind, die sich darauf freuen, dass junge Kolleginnen und Kollegen erstens wissen, was auf sie zukommt, und zweitens ihre eigene Arbeit zum Teil entlasten.

Denn genau die Fälle von Ausgebranntsein und Nicht-mehr-Können kommen zum Teil auch daher, dass viele Überstunden gemacht werden mussten und müssen und dass viele, die vielleicht einen 17,1-Stunden-Vertrag gehabt haben, 23, 24 oder 25 Stunden unterrichtet haben, viele, viele Überstunden geleistet haben und das gar nicht wollten, weil einfach zu wenig KollegInnenschaft da war, weil die Stunden so aufgeteilt waren, dass es nicht gepasst hat. (Zwischenruf der Abg. Dr. Moser.)

Genau dieses LehrerInnendienstrecht, das ein Reformprojekt ist – Frau Kollegin Moser, wir haben das im Verfassungsausschuss ohnehin schon besprochen –, ist kein Sparprogramm (Abg. Dr. Moser: Das glauben Sie!), sondern ein Reformprojekt, das über die nächsten 40 Jahre 10 Milliarden € betragen wird. Das ist es uns wert, damit unsere Kinder das Beste bekommen, damit die Kolleginnen und Kollegen im Bereich der LehrerInnenschaft gute Einstiegsgehälter bekommen, eine ordentliche, adäquate


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite