Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll7. Sitzung / Seite 214

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Jetzt komme ich zum entscheidenden Teil des Konzepts, nämlich der Induktionsphase. Wie Sie richtig sagen, da bin ich Ihrer Meinung: Wenn man junge Lehrer verpflichten würde, sie müssten die volle Lehrverpflichtung machen oder sie müssten sogar Überstunden machen, dann wäre es ein falsches Konzept. Der Wissenschafts­minis­ter – ich sage immer noch Wissenschaftsminister – ist mein Zeuge: Genau bei den Stakeholder-Konferenzen, beim Zusammensitzen mit dem Wissenschaftsrat hat man gesagt, man muss die Chance nützen, dass Leute, die acht Semester, vier Jahre studiert haben, dann auch in der Praxis schulorientiert Forschung betreiben können und ihren Master berufsbegleitend machen können.

Probiert das! Macht das, das ist ein Erfolgsmodell! – Genau darum haben wir das gemacht. Nicht nur aus Willkür hat man gesagt, man braucht sehr viele Lehrer, sondern es hat auch einen pädagogischen Hintergrund, warum man diesen Weg gewählt hat, und auch aufgrund von Empfehlungen und Ratschlägen jener, die es eigentlich wissen müssten, die das auch unterrichten an den Universitäten und PHs. Daher ist es ganz entscheidend, dass wir das nicht schlechtreden, bevor wir es überhaupt starten. (Abg. Dr. Moser: Wie wollen Sie das schaffen?)

Zum Letzten, das ist mir ein wirklich wichtiges Anliegen, weil man die Fakten heraus­streichen muss: Man darf nicht vergessen, es bekommen alle – natürlich bei unter­schiedlicher Lehrverpflichtung, das gebe ich schon zu – einen höheren Anfangsbezug von mindestens 20 Prozent. Volksschullehrer, Sie werden sehen, es werden alle, auch Haupt- und Mittelschullehrer, in das neue System optieren, weil ich 20 Prozent mehr Anfangsbezug habe bei der gleichen – jetzt einmal im alten System umgerechneten – Belastung. Die werden dorthin wechseln – no na. Wir haben alle Rahmenbedingungen, die wir gesagt haben – bessere Arbeitsplätze, eine Verwaltungsentlastung –, in dem Entschließungsantrag enthalten. Sie werden organisatorisch verbessert.

Zu den „alten“ Lehrern: Niemand von ihnen muss Angst davor haben, dass er im neuen System unterrichten muss oder gar jetzt eine Stunde mehr arbeiten muss, nur weil wir jetzt neue Rahmenbedingungen beschließen. Die bleiben im alten System und auch die neuen können fünf Jahre lang optieren, ob sie das wollen oder nicht. Und wir haben uns selber fünf Jahre Zeit gegeben, die Dinge noch nachzujustieren. Also da jetzt nicht zuzustimmen, auch im Sinne der Opposition, heißt wirklich mutwillig weitere Fortschritte zu verhindern. Daher fordere ich Sie auf, gehen Sie tatsächlich diesen Weg mit!

Ich gebe zu, wir müssen in Richtung – da wäre ich gerne bei Ihrem Antrag dabei, Kollege Strolz – stärkerer Schulautonomie gehen. Sie sind Vorarlberger, der Walser ist ein Vorarlberger. Ich lade Sie ein: Besuchen Sie die Neuen Mittelschulen in Alberschwende, in Bürs. Dort wird diese Schulautonomie im Rahmen der Neuen Mittelschule bereits umgesetzt. Dort findet modernster Unterricht mit allen Konzepten statt. Es wäre falsch zu sagen, ein böses, verstaubtes Ministerium oder irgendjemand blockiert da was, aber es muss sich entwickeln. Diesen Weg der Entwicklung brauchen wir, und dazu braucht es die positive Stimmung aller, besonders jener, die die Gesetze beschließen. – Danke. (Beifall bei SPÖ und ÖVP. – Ruf bei der FPÖ: Was sagt Frau Rudas dazu?)

19.28


Präsident Karlheinz Kopf: Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesminister Dr. Ostermayer. – Bitte.

 


19.28.27

Bundesminister im Bundeskanzleramt Dr. Josef Ostermayer: Herr Präsident! Liebe Frau Bundesministerin! Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Herr Abgeord­neter Walser! Ich habe dich im Zuge der Verhandlungen über das Gesetz zur Rehabi-


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