Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 78

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

bis 14-Jährigen. Wir brauchen eine Ausbildungsgarantie; die -pflicht nutzt Ihnen wenig, darüber haben wir schon gesprochen. Sie müssen etwas tun, was überbetriebliche Ausbildungszentren anlangt. Wenn das duale Ausbildungssystem jenes Erfolgsmodell bleiben soll, das es war und das wirklich lange Zeit vorzeigbar war (Präsident Kopf gibt das Glockenzeichen), dann müssen jetzt Handlungen gesetzt werden. Derzeit sind wir dramatisch in die falschen Richtung unterwegs. (Beifall bei den Grünen.)

11.11


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Stronach zu Wort. – Bitte.

 


11.11.54

Abgeordneter Frank Stronach (STRONACH): Wertes Hohes Haus! Werte Kollegin­nen und Kollegen! Werte Zuschauer hier und zu Hause! Werter Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Ich möchte kurz eine Klarstellung machen: Herr Lopatka hat gesagt, ich bin im Boot, in einem fremden Boot. – Ich bin in keinem fremden Boot, ich habe mein eigenes Boot, danke. (Heiterkeit und Beifall beim Team Stronach sowie des Abg. Dr. Lopatka. – Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Mehr als eines!)

In meinen Wahlreden habe ich sehr oft gesagt, ich suche kein Amt, keinen Titel und werde nur kurze Zeit im Parlament sein. Im Wahlkampf selbst habe ich immer ver­sucht, nie persönlich zu sein oder Leute schlechtzumachen. Sollte das trotzdem pas­siert sein, möchte ich mich hier entschuldigen. Ich habe immer bei der Sache sein wol­len, und das ist mir vielleicht nicht ganz so gelungen, das muss ich zugeben. Man muss aber auch verstehen, ich bin jetzt über 60 Jahre in Kanada und mit meinem Deutsch hapert es ein bisschen. Im Steirischen bin ich, glaube ich, ziemlich gut, aber da verstehen mich die meisten nicht (Heiterkeit), aber es ist, wie es ist.

Ich bin sehr stolz darauf, Österreicher zu sein. Österreich hat mir die Möglichkeit ge­geben, einen guten Beruf zu erlernen.

Und ich bin auch stolz, dass ich Kanadier bin. Kanada hat mir die Möglichkeit gege­ben, mich wirtschaftlich zu entfalten. Ich bin diesen beiden Ländern gegenüber sehr lo­yal, glaube ich.

Ich werde in nächster Zeit ein bisschen weniger in Österreich sein. Ich habe drei Enkel­kinder, auf die ich sehr stolz bin. Mein Enkelsohn ist jetzt 22 Jahre, er ist bei mir in der Firma. Ich habe eine Enkeltochter, die ist 20, sie wird auch in ein paar Monaten dabei sein, und ich habe eine jüngere Enkeltochter mit 13 Jahren. Es ist das Schönste für mich, wenn ich mit ihnen Zeit verbringen kann. Ich habe das in den letzten paar Jahren ein bisschen vernachlässigt und möchte das nachholen. Ich möchte meine Lebenser­fahrungen mit meinen Enkelkindern teilen.

Ich möchte auch erwähnen – ich bin sehr stolz darauf –, in meinem letzten Akt als Chairman von Magna habe ich veranlasst, dass die Batterietechnologie hier in Öster­reich gebaut werden muss. Darauf habe ich bestanden, und darauf bin ich stolz. (Bei­fall beim Team Stronach und bei Abgeordneten von SPÖ, ÖVP, FPÖ und NEOS-LIF.) Das sind viele Arbeitsplätze und eine große, große Zukunft, denn wir sind einigerma­ßen führend bei Elektroautos.

Ich möchte auch betonen, ich bin stolz auf unser Team, stolz auf das Team Stronach, das hier im Parlament vertreten ist. Es hat gute Werte (Zwischenruf bei der ÖVP), und ich glaube, es kann sehr viel dazu beitragen, damit Wohlstand und Wirtschaft besser funktionieren.

Ich möchte ganz kurz sagen: Wenn die Wirtschaft nicht funktioniert, funktioniert gar nichts, und es ist schade, dass wir immer mehr weggehen von der realen Wirtschaft in Richtung Finanzwirtschaft. In der Finanzwirtschaft werden nur Finanzpapiere hin- und


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite