rüber diskutieren, wenn die Summe wenigstens einmal zweckgebunden für das Gesundheitssystem aufgewendet werden würde, aber nicht einmal das ist der Fall, davon ist nicht die Rede. (Beifall bei der FPÖ.)
Dazu kommen dann weitere Erhöhungen, nämlich die Erhöhung der Schaumwein- und der Alkoholsteuer. – Ja, toll! Damit sind natürlich wieder ein paar Betriebe betroffen, die durchaus schon heute um ihre Existenz kämpfen. Und dann gibt es insbesondere auch hier wieder Belastungen, die letztlich vor allen Dingen die kleineren und mittleren Unternehmer treffen werden, also insgesamt Mehrbelastungen von bis zu 5 Milliarden €.
Das ist ein Paket, das die angebliche Wirtschaftspartei ÖVP unterstützt. Also ich frage mich wirklich, Herr Vizekanzler, wie jetzt Ihre Entfesselung zu erklären ist. Haben Sie die Selbstentfesselung aus der SPÖ-Fesselung nicht geschafft? Ist die SPÖ jetzt verantwortlich? Wie wollen Sie sich in Zukunft überhaupt noch in irgendeiner Art und Weise glaubwürdig als Wirtschaftspartei positionieren, wenn die Wirtschaft unter Ihnen besonders zu leiden hat, nämlich in den letzten Jahren, aber vor allen Dingen noch einmal verstärkt in Zukunft? (Beifall bei der FPÖ.)
Ich sage, da ist einiges falsch gelaufen! Da braucht es andere Entscheidungen und Maßnahmen: Da braucht es eine Senkung der Lohnnebenkosten, da braucht es endlich auch eine Senkung bei der Eingangssteuer, da braucht es einfach Steuersenkungsmaßnahmen, damit die Menschen sich wieder halbwegs rühren können und damit sie auch für ihre harte Arbeit und ihre Leistung eine entsprechende Entlohnung erhalten und auch wieder mehr Geld ausgeben können und der Wirtschaftskreislauf belebt wird. Mit diesem Paket der Mehrbelastungen ist das nicht der Fall.
Besonders interessant wird es dann allerdings im Bankenbereich, wenn man sich die von der Regierung vorgenommenen Änderungen im Bereich der Stabilitätsabgabe ansieht, nämlich der sogenannten Bankenabgabe. Da sind wir dann wieder bei der sogenannten Gerechtigkeit, wo diejenigen, die den Schaden verursacht haben, angeblich drankommen sollen. Also wenn man sich das genau anschaut, ist genau das Gegenteil der Fall. (Zwischenruf des Abg. Mag. Schieder.)
Es ist nämlich interessant, dass Sie ausgerechnet bei den Derivaten, deren ausuferndes und undurchsichtiges Handelsvolumen letztlich maßgeblich Schuld hatte am Ausbruch der Krise und der Lehman-Entwicklung, dass Sie also letztlich gerade bei den Auslösern hergehen und sie aus der Bemessungsgrundlage für die Bankenabgabe herausrechnen. Ich frage mich: Was ist da gerecht? Wo sind da jetzt die Verursacher diejenigen, die zum Handkuss kommen? – Im Gegenteil: Die werden letztlich entlastet! (Abg. Mag. Schieder: Dann haben Sie es nicht fertig gelesen!)
Diese Bestimmung ist natürlich ein Geschenk für jene Banken, die über ein großes Volumen an einschlägigen Geschäften verfügen und die eben auch genau in dem Bereich Spekulationsverluste verursacht haben. (Abg. Mag. Schieder: Das ist ein Missverständnis!) Das sind eben nicht die kleinen Sparkassen am Land, Herr Schieder, sondern das sind die Großbanken. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Mag. Schieder. – Abg. Kickl: Sozialistische Solidarität!) Danke!, werden die Großbanken sagen, Sie Großbankenvertreter! (Beifall bei der FPÖ.) Setzen Sie einmal dort an, wo die Verursacher sind, und entlasten Sie nicht wieder genau jene, die letztlich auch den Schaden verursacht haben! (Zwischenruf des Abg. Ing. Höbart.)
Und dann setzt man noch eines drauf und behauptet, dass im Gegenzug dazu die Bankenabgabe auf die Bilanzsumme erhöht werden würde. – Ein Blick auf die Aktivseite einer Bankbilanz zeigt uns allerdings, dass damit die Kredite etwa an Haushalte und KMUs belastet werden, während abstrakte Spekulationen an den Finanzmärkten weiter belohnt werden, Herr Schieder! (Abg. Mag. Schieder: ... verstanden haben!) Das ist Ihre Politik, und das muss man einmal sichtbar machen.
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