Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll12. Sitzung / Seite 168

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Aber ich finde schon – und darauf hat auch die Wortmeldung der Kollegin Maria Fekter Bezug genommen –, dass man auch Rücksicht zu nehmen hat auf diese führende Stellung des Burgtheaters, auf die beispielhafte, tolle Zusammensetzung des Ensemb­les, auf das Programm und die Produktionen, die dort geboten werden. Und wenn man da von Einsparungen spricht, dann soll man auch sagen, was man damit meint, denn es wird irgendwann einmal das Thema sein: Soll es bei den Produktionen sein? Soll es bei den Kosten der Technik sein? Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Da würde ich schon ersuchen, dass es dazu dann die entsprechenden Wortmeldungen in der fortge­setzten Debatte gibt.

Sie können selbstverständlich Dringliche Anfragen stellen, wann Sie wollen. Effizienter ist es, wenn zumindest der Prüfbericht auf dem Tisch liegt, denn dann hat man wenigs­tens eine echte Diskussionsgrundlage.

Nun zu dem, was in den Fragen angesprochen wurde: Natürlich provozieren Sie damit ganz klare Antworten: entweder, dass man sagt, das ist nicht Gegenstand der Vollzie­hung, oder, dass man sagt, wir müssen warten, bis der Prüfbericht vorliegt; oder: wenn Sie selber recherchiert hätten, hätten Sie sich die Antwort selbst geben können; oder: der Hinweis auf gesetzliche Regelungen. Dann wären von 72 Fragen vielleicht 25 üb­riggeblieben, aber die hätten natürlich ein anderes Gewicht gehabt, als wenn Sie hier eine Dringliche Anfrage aufzwingen, wo viele Fragen dabei sind, bei denen ich sage, das ist fürs erste Mal irgendwie gut oder okay, aber es wäre vielleicht gescheiter ge­wesen, wenn man ein bisschen sorgfältiger bei der Dringlichen Anfrage vorgegangen wäre. (Zwischenrufe bei den NEOS.)

Der Zwischenruf des Kollegen Rosenkranz ist ein bisschen bedauerlich gewesen, denn die haben eine eigene Übung verdrängt, die schwarz-blaue Zeit. (Zwischenruf des Abg. Dr. Walter Rosenkranz.) Morak hat Hartmann eingesetzt. Vergessen Sie das nicht! Daher war das genau der Falsche, den Sie hier zitiert haben. Das war der Chef-Einfär­ber überhaupt im Kulturbereich. Ich sage jetzt der schwarze Chef-Einfärber, denn auf Sie hat er damals ja gar keine Rücksicht genommen. Daher ist der für Zitate definitiv ungeeignet. Ich möchte Ihnen das in aller Deutlichkeit sagen. (Beifall bei der SPÖ.)

Aber es geht hier nicht um den Kollegen Rosenkranz, sondern es geht um etwas an­deres. Im NEOS-Programm steht ein ganz interessanter Satz, und zwar:

„Hier gilt abzuwägen und kritisch zu hinterfragen, wo es gerechtfertigt ist, Subventionen aus den staatlichen Kunst- und Kulturtöpfen zu entnehmen, und wo andere Quellen, (Wirtschaftsförderung, Tourismus) geöffnet werden sollten.“

Das ist okay! Aber Sie sagen dann zugleich:

„Trotz aufrechter künstlerischer Freiheit haben Förderungen – vor allem ausbleibende Förderungen – notgedrungen immer auch lenkenden Charakter.“

Das ist jetzt interessant. Das würde ich gerne einmal diskutieren. Was meinen Sie da­mit? – Ich bin schon der Meinung, dass zeitgenössische Kunst natürlich auch eine ent­sprechende Unterstützung hat. Aber Sie sagen da, dass das im Endeffekt weniger Sub­ventionen für das Burgtheater bedeutet.

Es kann ja auch scheitern. Es kann ja auch so sein, dass aus der Wirtschaft nicht das kommt, was durch die Kürzung der Subventionen hereinkommen soll. (Zwischenruf der Abg. Mag. Meinl-Reisinger.) Und dann stehen wir da! Daher müssen wir schon die Grundsatzfrage stellen: Soll das Burgtheater weiter eine führende Rolle im deutsch­sprachigen Raum spielen: ja oder nein? Sagen Sie, wenn Sie die freiwillige Reduktion wollen. Aber dann müssen Sie es aussprechen. Da geht es dann wirklich um Reduk­tion von Bedeutung, von Produktionen und von diversen anderen Dingen. (Neuerlicher Zwischenruf der Abg. Mag. Meinl-Reisinger.)

 


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