berechtigt, dass den anderen etwas genommen wird, weil es einfach eine sachliche Grundlage haben wird, wie man die anderen bedeckt. Also ich sehe das Argument ausschließlich positiv und nicht negativ. Das ist ganz wichtig. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)
Was wir auch haben und was mehrmals angesprochen worden ist, ist der klinische Mehraufwand. – Das klingt ja so, als wäre das bei den anderen alles klar und transparent geregelt, das ist eben nicht der Fall – das ist mir gerade in den ersten Monaten aufgefallen –, weder in Wien noch in Innsbruck noch in Graz. Das ist aber kein Vorwurf an die beteiligten Einrichtungen, sondern das hat eine Entwicklungsgeschichte. (Ruf bei den Grünen: Genau!) Jetzt haben wir eine klare Darlegung, dass dort auch eine entsprechende Kostenrechnung geführt wird, und eine Ausrichtung, dass man trennt, was den bautechnischen Aufwand und was den personellen Aufwand anbelangt. Da hat man dann natürlich auch bessere Steuerungsmöglichkeiten. Möglicherweise kann man das dann auch bei den anderen Länder und den anderen Medizinischen Universitäten anwenden. Das sehe ich auf jeden Fall sehr positiv.
Was noch nicht angesprochen worden ist, und deswegen kommt immer der Vorwurf – wir haben das im Wissenschaftsausschuss eigentlich schon ausgeräumt –, ist, dass es dort keinen Studienplan geben würde und anderes mehr. Das ist einfach unrichtig. Der ist fertig, der ist dort auch schon vorbesprochen und beschlossen.
Und was aus meiner Sicht interessant ist, ist, dass wir damit nach der Bologna-Struktur einen neuen Weg gehen. Das heißt also, wir haben dort dann genau die Aufteilung mit Bachelor und Master, also drei Jahre Bachelor und drei Jahre Master, und das ist einfach eine Struktur, die auch zeitgemäß ist. Das ist aus meiner Sicht ebenfalls positiv zu sehen.
Was die Forschungsschwerpunkte anbelangt, möchte ich anschließen an das, was der Herr Kollege Karlheinz Töchterle gesagt hat, nämlich: Versorgungsforschung, klinische Altersforschung. Das sind Bereiche, die neu sind, bei denen auch niemandem etwas weggenommen wird und die dann einfach den tertiären Sektor in Linz insgesamt und damit auch den Forschungsbereich stärken und damit auch widerspiegeln, was Linz eben auch ist: einer der stärksten Industriestandorte, der natürlich auch in Kombination mit einer Medizinischen Fakultät beide Bereiche in Richtung einer Win-win-Situation wird entwickeln können.
Die vielleicht umstrittenste Frage ist und war: Brauchen wir das, was die Entwicklung im Bereich der ärztlichen Versorgung anbelangt? Da muss ich Ihnen sagen, ich verstehe das nicht ganz. Da sind verschiedene Studien vorgelegt worden, und im Endeffekt ergeben all diese Studien, dass wir in Zukunft ein entsprechendes Nachfragepotenzial haben werden. Ob das nun bei 2 000 oder bei 7 000 ist, glaube ich, nicht der entscheidende Punkt.
Der entscheidende Punkt ist der, der angesprochen worden ist: ob diese Ärzte, die ausgebildet werden, zu einem Großteil im ländlichen Bereich bleiben. Und da ist es natürlich notwendig, dass wir auch eine Attraktivierung machen, was auch vorgesehen ist. Da geht es um die Ärzteausbildung, um attraktive Angebote für niedergelassene Ärzte. Da sind wir mit dem Gesundheitsminister und auch mit dem Land im Gespräch. Natürlich muss das auch entsprechend passen und muss vorgelegt sein. (Abg. Dr. Pirklhuber: Gemeinschaftspraxen!)
Was die Frage der Quote anbelangt, verwundert es mich, dass der Herr Ertlschweiger das jetzt das dritte Mal fragt, warum und wieso. Wenn ich davon ausgehe, dass sich am Grundsystem nichts ändert und ein Teil der Studenten und nachher Absolventen eben wieder nach Bayern oder in irgendein anderes Land zurückgeht, dann ist diese mehr oder weniger gegebene und akzeptierte Systematik ja eine Begründung dafür, dass ich der EU plausibel mache: Wenn ich eigene Bemühungen setze und eben viele weggehen, dann ist das ein positives Argument und kein negatives.
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