Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll14. Sitzung / Seite 47

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seit etlichen Jahren – das darf ich von dieser Stelle aus erwähnen –, ist die Land­wirtschaft, sind die Biobetriebe in Österreich.

Österreich ist auch insofern Vorbild in Europa, als wir bereits seit Jahren die richtigen Weichen gestellt haben, mit Schwerpunkt im biobäuerlichen Bereich, Bioobst, Bio­gemüse. Ich habe mir erlaubt, auch einiges mitzubringen. (Der Redner stellt eine Flasche roten Traubensaft auf das Rednerpult und zeigt einen Apfel.) Keine leeren Schlagworte, es wird nachhaltig – und auch darum geht es in der Landwirtschaft, um nachhaltige Produktion – produziert. Die Landwirtschaft, auch die Biolandwirtschaft in Österreich sichert die hochwertige Lebensmittelversorgung in Österreich. Auch das ist etwas, denke ich, was erwähnenswert ist und gesagt werden muss.

Ich hoffe und bin überzeugt davon, dass wir auch im GVO-Bereich, nicht nur was GVO-freies Saatgut, Anbau, Forschung betrifft, sondern unter Umständen auch was Futtermittel betrifft, weiterhin unsere bewährte GVO-freie Schiene fahren können, mit den Niederlanden. Seit 2010 haben wir hier wichtige Akzente und Impulse innerhalb der Europäischen Union im Sinne des Selbstbestimmungsrechtes der Nationen gesetzt. Wir hoffen, dass sich in Zukunft auch andere Staaten dieser GVO-freien Initiative innerhalb der Europäischen Union anschließen werden.

Geschätzte Damen und Herren! Wichtig ist mir auch, dass dort, wo „bio“ draufsteht, auch „bio“ drin ist, dass Biolebens‑ und ‑nahrungsmittel auch leistbar sind, dass es keine Zweiklassengesellschaft, was die Konsumenten betrifft, geben darf.

Wesentlich ist auch, dass wir in Zukunft versuchen, die Selbstvermarkterschiene zu stärken. Die Landwirte leisten einen ganz wesentlichen Beitrag nicht nur zur Pflege des Landschaftsbildes in unseren Regionen, zwei Drittel der Österreicherinnen und Österreicher leben in ländlichen Regionen, sondern tragen auch viel zur Sicherung des Tourismus in Österreich bei. Auch das ist erwähnenswert und muss gesagt werden.

Ich möchte nun zu einigen Fakten im Grünen Bericht kommen. Der Produktionswert der gesamten Land- und Forstwirtschaft ist im Jahr 2012 im Vergleich zu 2011 um 0,5 Prozent auf zirka 9 Milliarden € gestiegen. Die Einkünfte aus der Land- und Forstwirtschaft sind im Vergleichszeitraum leider um 8 Prozent niedriger gewesen, im Zweijahresmittel haben sie aber um 4 Prozent zugenommen.

Des Weiteren darf ich erwähnen, dass ein Bereich von dieser Verminderung der Einkünfte nicht betroffen ist, nämlich die Veredelungsbetriebe. Hier sind die Einkünfte im Vergleich von 2011 zu 2012 um 33 Prozent gestiegen, und zwar deswegen, weil dies die Preissituation im Schweinebereich auch entsprechend ermöglicht hat.

Leider ein deutliches Minus bei den Einkommen betrifft, das muss man sagen, die Bergbauernbetriebe der Kategorie 3 und 4, in Höhe von 13 Prozent. Hier ist meiner Meinung nach Handlungsbedarf auch insofern gegeben, als die Einkommensschere in der Landwirtschaft, in der Produktion, was die Gunstlagen und die Berglagen der Kate­gorie 3 und 4 betrifft, in Zukunft nicht weiter aufgehen darf. Hier sehe ich Handlungs­bedarf, Herr Minister, und hier möchte ich Sie ersuchen, einiges zu tun, damit sich diese Einkommensschere nicht weiter öffnet, sondern mehr schließt.

2012 haben wir in Summe über 21 300 Betriebe gehabt, die sich für den Biolandbau entschieden haben. Das sind 16,5 Prozent der Gesamtbetriebe oder zirka 20 Prozent der gesamt bewirtschafteten Flächen.

Wie schaut die Zukunft im Bereich Landwirtschaft, bäuerliche Produktion aus? Wir haben, wie wir wissen, 2014 bis 2020 eine neue Förderperiode in der Europäischen Union. Entsprechende Schwerpunkte finden sich im Regierungsprogramm, wo es bei Weitem nicht nur ein leeres Schlagwort sein kann, dass die Bergbauernbetriebe der Kategorie 3 und 4 um je 10 Prozent höhere Investitionsförderungen bekommen sollen,


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