Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll14. Sitzung / Seite 56

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es viele Fragen der Konsumenten gibt. Es gibt viele verschiedene Produkte aus vielen Regionen, die sehr unterschiedlich sind. Damit können wir jedem nach seinem Geschmack und auch nach seiner Lust und seiner Brieftasche das geben, was er braucht.

Wir können damit eine starke Verarbeitungsindustrie, die Hunderttausende Arbeits­plätze sichert, versorgen, und wir sind als Investoren in der Landwirtschaft wichtig für alle anderen. Wenn sich Herr Kollege Pirklhuber gerade sehr bemüht, das Inkraft­setzen des aktuellen Programmes weiter und weiter zu verzögern (Abg. Dr. Pirkl­huber: Das stimmt ja nicht!), dann muss ich sagen: Das geht zu weit, denn wichtig ist, dass wir die Investitionsförderung in diesem Jahr sehr rasch für die Anträge der Landwirte freigeben. (Ruf bei den Grünen: Geh bitte! Abg. Dr. Pirklhuber: Effizient will ich es machen, biologisch und sozial!)

Es geht darum, dass wir im Frühjahr sehr rasch mit der Bautätigkeit beginnen können. Die Bauern sind immer die Ersten, die zu arbeiten anfangen. Die Gemeinden, die öffentlichen Auftraggeber sind dann meistens ein bisschen später dran. Wenn wir mit der Investitionsförderung früh ein Signal geben können: Ja, es geht auf!, dann haben wir auch frühzeitig einen Arbeitsplatzeffekt, und wir alle wissen, wie wichtig die Landwirtschaft als Arbeitgeber in der Beschäftigung der Bauwirtschaft ist. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Pirklhuber: Beton, Beton, Beton!)

Meine Damen und Herren, wir wissen, dass wir in der Entwicklung der Landwirtschaft anders unterwegs sind als die europäischen Kollegen. Wir sind auch wettbewerbsfähig, ja, aber wir arbeiten auch flächendeckend. Wir lassen die Betriebe, die für die flächendeckende Landwirtschaft wichtig sind, nicht im Stich, sondern im Gegenteil, wir wollen auch für Betriebe in der Berghöfekataster-Gruppe drei und vier die Möglich­keiten ausbauen und schauen, dass sie auch im wirtschaftlichen Bereich, im Produktionsbereich tätig sein können. Wir stärken natürlich auch – da sind wir ebenfalls anders – die biologische Landwirtschaft.

Es geht da nicht so sehr darum, Flächenprämien auszuweiten. Es ist jetzt schon so, dass Bio-Marktfruchtbetriebe im Vergleich zu konventionellen Marktfruchtbetrieben um 40 Prozent mehr Ausgleichszahlungen bekommen, wie der Grüne Bericht zeigt. Damit retten wir die biologische Landwirtschaft jedoch nicht. Viel wichtiger ist, dass wir unsere biologische Landwirtschaft im Bereich der Forschung, im Bereich der Qualitätssiche­rung und im Bereich des Marketings, des Zugangs zum Kunden stärken, denn dort ist der Premiumbereich, und dieser muss abgesichert werden.

Uns geht es darum, dass wir für die Landwirtschaft klare Vorgaben brauchen. Einen respektvollen Umgang mit den Bauern erwarte ich mir von Ihnen allen. (Abg. Dr. Pirklhuber: Das tun wir! Wir wollen diskutieren mit den Bauern, das ist notwendig!) Es geht nicht darum, dass wir von der Politik abhängig sein wollen, sondern wir wissen, dass wir unsere Landwirtschaft nur schützen können, wenn wir auch Sicherheit anbieten, und damit schließt sich der Kreis zu dem, was ich zu Beginn gesagt habe: Das Risiko des Wetters ist für uns eine gewaltige Geschichte. Das Wetterrisiko abzusichern ist nicht möglich, aber die Hagelversicherung ist eine gute Grundlage für den Ausbau der Versicherung der Elementarrisiken.

Wenn wir die Ausgleichszahlungen abbauen  und das tut Europa , dann müssten wir andere Schutzmechanismen einführen, damit die Bauern diese hochriskanten Unter­schiede aushalten können – und das ist der Ausbau der Risikoversicherung für die Landwirtschaft.

Meine Damen und Herren, nur die Bauern decken unseren, Ihren Tisch, und die Bauern zu schützen heißt nichts anderes, als Ihre Versorgung zu schützen. Ich bitte


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