Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll14. Sitzung / Seite 82

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

so viele Zusatzstoffe in den Lebensmitteln. Auch das gehört durchleuchtet! (Beifall beim Team Stronach.)

Zur Kollegin Gusenbauer-Jäger, Bürgermeisterin von Schwertberg: Hochwasser – Bedauern allen Betroffenen, aber dort müssen auch die DoKW endlich einmal ihre Betreiberverordnung einhalten: Freihaltung der Rückstauräume, nicht die Sedimente wieder hineinkippen! Das ist total verrückt! Da sage ich: vollste Unterstützung!

Zum vorliegenden Entschließungsantrag der Abgeordneten Preiner, Auer und Kolle­gen: Da fehlen natürlich noch viele ganz wichtige Forderungen für die zukünftige GAP-Periode: die Inflationsabgeltung, eine 20-prozentige Deckelung bei Kürzungen der Ausgleichszahlungen in allen Produktionssparten, eine klare Herkunftskennzeich­nung – dieses Thema haben wir heute schon gehabt, da schreit es zum Himmel. Und das Wesentliche, glaube ich, sind die Beibehaltung der angesprochenen nationalen Milchquote, eine massive Aufwertung des Dauergrünlandes aus Sicht der Biodiversität, aus Sicht des Trinkwasserschutzes und der Pflanzenvielfalt. Weiters fehlt der Ansatz der kostendeckenden Preise.

Ich darf noch ergänzend dazu sagen: Weil die Fleischkennzeichnung so viel Interesse hervorgerufen hat, darf ich wieder ein bisschen den internationalen Markt in dieses Hohe Haus bringen. Es ist wunderbar, wenn wir von Bauernmärkten und vom ländlichen Raum reden, wo der Konsument noch die Möglichkeit hat, direkt beim Erzeuger einzukaufen, aber wir sind hier im urbanen Raum, deshalb noch einmal ganz kurz ein Blick in die Welt der Supermärkte.

Gurkerl aus China, Maiskolben aus Indien oder umgekehrt, Teiglinge ebenfalls aus China, Hendl – in Chlor gebadet – aus China, das ist die Realität. Natürlich wunderbar eingepackt, aber das Problem ist: Nicht die Verpackung zählt, sondern der Inhalt. Das ist, glaube ich, die Leitlinie der neuen Politik, die wir machen sollten. Deshalb brauchen wir wesentlich mehr Geld für die Bauernhöfe. (Beifall beim Team Stronach.)

Von diesen 100 Prozent an Bauerngeldern, die zurzeit medial dargestellt werden, kommen nur 20 Prozent in ein Bauernhaus. Durchleuchten wir das bitte, genauso wie wir den Warenkorb durchleuchten! Da haben wir in Zukunft viel Arbeit.

Nicht die gesamten angesprochenen 12 Prozent, die die Österreicherinnen und Öster­reicher für Lebensmittel ausgeben, geben sie für Grundnahrungsmittel aus. Da ist der Supermarkt dabei, von den Gummibärli bis zu den Chips, bis zum Mineralwasser, bis zu Energy-Drinks! Kolleginnen und Kollegen, in Zahlen: Für Gummibärli geben die Österreicherinnen und Österreicher dreimal so viel aus wie für Jogurella. Und dann, wenn jemand eine Allergie bekommt und krank wird, ist das Jogurella schuld. Schauen wir uns das gemeinsam an, gehen wir da einen fairen Weg!

Abschließend darf ich eines sagen: Frau Kollegin Brunner, Respekt vor allen Kolleginnen und Kollegen, die Vegetarier sind, aber passen Sie bitte auf! Deshalb mein Einwurf vorher zum Thema Bio. Respekt vor den österreichischen Biobauern und Biobäuerinnen, Respekt vor den konventionellen Bauern und Bäuerinnen! Wir sind einzigartig im internationalen Vergleich, wir sind winzig.

Bio ist super, aber seien wir vorsichtig beim internationalen Bio, denn leider ist nicht überall, wo Bio draufsteht, auch Bio drin. Auch das, glaube ich, sollten wir hinterfragen, genauso wie die Alm-Thematik. Präsident Eßl ist jetzt leider nicht im Saal. – Doch, dort sitzt er. Du bist der Sprecher der Almbauern. Und, Herr Minister, bitte schnell eine Lösung!

18 300 Almbauern und Almbäuerinnen sind betroffen. Es geht um 23 Millionen € an Rückforderungen. Können Sie sich vorstellen, wie die um ihre Existenz, um ihre Familien zittern?! Du, Herr Minister, hast eine faire Lösung versprochen. Danke.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite