Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll14. Sitzung / Seite 81

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der Produktion, er zeigt die witterungsbedingten Veränderungen von Jahr zu Jahr, und er zeigt auch, wo der Schuh drückt und wo Handlungsbedarf ist.

Aus diesem Grund bin ich sehr froh darüber, dass die Gemeinsame Agrarpolitik, die in diesen Tagen auf den Weg gebracht wird, insbesondere auf das Berggebiet Rücksicht nimmt und dort besondere Unterstützungen auf den Weg gebracht werden. Ich bin auch darüber froh, dass der Biobereich sehr gut bedient werden wird. Er ist ein besonders sensibler Bereich, wenn es um die Produktion und die Entwicklung neuer Märkte geht.

Ich möchte aber Frau Kollegin Brunner korrigieren, wenn sie sagt, dass der Biobereich schrumpfen würde. Von 2010 auf 2012 sind die Biobetriebe um 0,8 Prozent ge­wachsen, wobei die Fläche in diesem Zeitraum jedoch um 0,7 Prozent zurückge­gangen ist. Was der Biobereich aber sicherlich nicht braucht, ist eine Bio-Planwirt­schaft. Die Biobetriebe sollen eingebettet sein in die ökosoziale Marktwirtschaft, die unser aller Ziel ist.

Der Strukturwandel in der Landwirtschaft ist eine Tatsache der Geschichte, insbe­sondere des 20. und 21. Jahrhunderts. Der Strukturwandel ist aber auf keinen Fall eine Strategie oder eine Erfindung der österreichischen Agrarpolitik oder der Europäischen Union. Wer die landwirtschaftlichen Strukturen kennt, der weiß, dass die größten Veränderungen paradoxerweise in den sogenannten Gunstlagen vonstattengehen.

Wollen wir also eine flächendeckende Landbewirtschaftung gewährleisten, die von unseren bäuerlichen Familienbetrieben gemacht wird, so brauchen wir den Blick auf das Ganze. Wir brauchen ordentliche Produktpreise und ausreichend öffentliche Unterstützungen.

Wir Bäuerinnen und Bauern wollen Österreich flächendeckend pflegen und bewirt­schaften, damit unser Land krisensicher und gut versorgt bleibt. Ich ersuche Sie, unterstützen Sie uns dabei!

Unsere Familienbetriebe und unsere Kinder brauchen aber auch eines: eine Politik und eine Interessenvertretung, die Mut machen.

Da ist mein Appell an die Opposition: Bemühen wir uns um eine bessere Diskus­sionskultur! Das haben sich die Bäuerinnen und Bauern verdient. Richten Sie den Blick auf das Ganze, unsere Kinder werden es Ihnen danken. – Alles Gute. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Yilmaz.)

12.45


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Steinbichler. – Bitte.

 


12.45.44

Abgeordneter Leopold Steinbichler (STRONACH): Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! (Der Redner stellt neuerlich das Plakat auf das Rednerpult, auf dem ein aufgeschnittener Tierkörper zu sehen ist. – Zwischenruf des Abg. Dipl.-Ing. Deimek.) – Sicher, ein Bild sagt mehr als Tausend Worte. Herr Kollege Deimek, das musst du als gebildeter Mensch wissen.

Herr Präsident! Herr Minister! Ich darf in Vertretung der erkrankten Kollegin Waltraud Dietrich noch kurz zu diesem Thema reden. Ich möchte mich für die wirklich hoch­wertigen Debattenbeiträge bedanken. Man sieht, es geht in eine ganz wertvolle Richtung, nämlich hin zu einer fairen Partnerschaft zwischen Konsumenten und Bauern, einer ehrlichen Partnerschaft. Das ist, glaube ich, das Wesentliche.

Frau Kollegin Diesner-Wais, ich darf dazu sagen: Es stimmt, wir hatten noch nie so viele Kontrollen auf den Bauernhöfen, aber in der Verarbeitungsindustrie auch noch nie


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