müssten. Auch die bereits getätigten Investitionen in andere Tests, wie z.B. die Feldtestungen für PISA 2015 wären vergeblich gewesen.
Österreich wäre das erste Land, das aus den PISA-Testungen ausscheidet. Der Schaden im internationalen Ansehen für das österreichische Bildungssystem wäre enorm. Viel schwerer wiegt jedoch, dass mit PISA ein international bewährtes Testinstrument für die Schulentwicklung entfällt. Die Kontinuität der Überprüfungen lässt Rückschlüsse auf die Entwicklung des österreichischen Schulsystems zu, die durch andere, jüngere Testreihen noch nicht erreicht werden konnten. Ohne nationale und internationale Untersuchungen der Leistungen der SchülerInnen fehlen wesentliche Grundlagen für Reformen des Bildungssystems. Der PISA-Koordinator der OECD Andreas Schleicher warnt deshalb: „Moderne Bildungssysteme kann man nicht im Blindflug steuern, und die OECD wird deshalb alles tun, um Österreich bei der Schaffung der entsprechenden evidenzbasierten Grundlagen zu unterstützen.“
Aus diesem Grund hat Bildungslandesrätin Doris Hummer (ÖVP) am 14. März 2015 angekündigt, das Bundesland Oberösterreich werde notfalls allein an den PISA- Testungen teilnehmen. Vom ORF Oberösterreich wird sie wie folgt zitiert: „Die vom Bundesministerium beschlossene Aussetzung trage ich nicht mit - Oberösterreich will PISA durchführen.“ Die OECD hat hierfür bereits Unterstützung zugesagt, vorausgesetzt die Bundesregierung wäre damit einverstanden.
Aus Ihrem Ministerium wurde der Vorstoß aus dem Land Oberösterreich allerdings abrupt gestoppt: „Nach unserer Rechtsauffassung ist die Teilnahme eines Bundeslandes bei PISA nicht möglich“, zitiert der ORF eine Stellungnahme. Begründet wird das damit, dass zum einen die Bundesregierung Vertragspartner der OECD sei, andererseits könne ein Bundesland die Schüler nicht zur Teilnahme am Test verpflichten. Die Kompetenz dazu liege beim Bund.
Trotz all dieser Angebote haben Sie am 16. März 2014 in der ORF-Pressestunde am Sonntag jede Unterstützung brüsk abgelehnt und nicht einmal den Versuch gemacht, in Verhandlungen eine Lösung zu erzielen: „Schließe definitiv aus, dass dieser Test heuer stattfindet.“ Demnach seien Sie gegenüber dem Land Oberösterreich auch nicht bereit, Daten zur Verfügung zu stellen: „Ich bleibe dabei: Es wird PISA dieses Jahr nicht geben können.“ Das Aussetzen der für PISA notwendigen Feldtestungen begründen Sie u.a. damit, dass ein Teil der Testungen in elektronischer Form (mit USB-Stick und Laptop) zu erfolgen hätte.
Die oberösterreichische Bildungslandesrätin
erwiderte in den Oberösterreichischen Nachrichten: „Das Datenleck
sei eine .billige Ausrede, um sich vor einem transparenten Vergleich mit
anderen Ländern zu drücken“. Man könne doch nicht einen
Test, d[er] erst nächstes Jahr durchgeführt wird, schon jetzt mit dem
Hinweis auf mangelnde Datensicherheit absagen. (...) Ihr Ziel bleibe eine
bundesweite Teilnahme am PISA-Test, sagt Hummer. Zumal die OECD die Frist
für die PISA-Vortests bis September gestreckt habe. „Innerhalb
eines halben Jahres muss es doch möglich sein, Datensicherheit zu
gewährleisten“, sagt Hummer. Bei der Behebung des Datenlecks
könne Oberösterreich auch die Unterstützung von IT-Experten
der Fachhochschule Hagenberg anbieten.
(http://www.nachrichten.at/nachrichten/politik/innenpolitik/Konfrontationskurs-bei-
PISA- Hummer-will-sich-Tests-nicht-verbieten-lassen;art385,1332886)
In einem Kommentar in der Zeitung „Der Standard“ vom 15. März 2014 stellt Eric Frey Ihnen und Ihrer Vorgangsweise ein vernichtendes Zeugnis aus: „Heinisch-Hoseks Absage an Pisa-Tests wird Österreichs Schulwesen auf Jahre schädigen, weil die internationalen und die zeitlichen Vergleichszahlen fehlen, um zu wissen, wo man wirklich steht. Die Entscheidung ist so unverständlich, so irrational, dass man insgesamt um die Zukunft der Schulpolitik unter ihrer Führung fürchten muss.“
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