Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll17. Sitzung / Seite 87

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den muss: Es gibt ja nicht nur Blindenhunde; es gibt Signalhunde, es gibt Service­hunde, auch gehörlose Menschen haben einen Servicehund bei sich.

Ich muss schon sagen, es ist besonders traurig, dass es in Amtsgebäuden bisher oftmals gar nicht möglich war, den Hund mitzunehmen. Dies war natürlich – das muss man dazusagen – immer wieder einmal auf dem Kulanzweg schon möglich, aber eine gesetzliche Verankerung hat es nicht gegeben. Ich glaube, damit machen wir wirklich einen sehr großen Schritt, um diesen Menschen sozusagen ein Stück ihrer Freiheit zurückzugeben; anders wäre es auch nicht einsehbar. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Was den Antrag des Kollegen Franz betrifft, so muss ich Folgendes sagen: Wir haben heute vom Kollegen Keck gehört, wie teuer es sei, Blindenhunde auszubilden. Er hat hier gesagt – und er hat es im Ausschuss noch viel intensiver verkündet –, es handle sich da um massiven Betrug. – Wenn das so ist, Herr Kollege Keck, dann sind wir Abgeordnete längst gefordert, diesen Betrug aufzuhalten und einzudämmen. Sich hier herzustellen und zu sagen, das könne die öffentliche Hand nicht übernehmen, weil dann die Hunde noch teurer und der Betrug noch weiter ausgedehnt werden, das ist irgendwie eine Resignation vor den Betrügern; das kann es nicht sein! (Beifall bei der FPÖ.)

Ich glaube, da sollten wir – und da ist natürlich jeder Einzelne von uns gefordert – massiv dagegenwirken. Wir von der FPÖ werden dem Antrag des Team Stronach unsere Zustimmung jedenfalls geben.

Ein weiterer Antrag, der jetzt auch mit verhandelt wird, ist die Sache mit dem Mutter-Kind-Pass. Herr Bundesminister, ich habe Ihrer Rede jetzt genau zugehört, Sie haben hier aufgezählt, was es alles an Änderungen gibt, vor allem für Kinder. Sie haben gesagt, die Kindergesundheit sei Ihnen ein besonderes Anliegen. Das freut mich als Mutter besonders.

Herr Bundesminister, Sie haben unter anderem erwähnt, dass es eine Gratis-Hebam­menuntersuchung im Mutter-Kind-Pass gibt. Ich möchte Sie nur kurz darauf hinweisen, dass auch das die Initiative der Opposition war – unter anderem von uns Freiheitlichen, aber auch von anderen Oppositionsparteien. Mit viel Beharrlichkeit kommt man immer wieder mal ein Stückchen weiter. Daher bin ich davon überzeugt, dass es irgendwann auch eine Untersuchung beim Zahnarzt im Mutter-Kind-Pass geben wird. Ich finde, es wäre schon ein sehr logischer Schritt, eine Mutter-Kind-Pass-Untersuchung mit einer Zahnspangenregelung, die zumindest für schwere Fälle gilt, zu kombinieren.

Für mich ist das Argument des Kollegen Spindelberger nicht einsehbar und auch nicht nachvollziehbar. Er hat im Ausschuss gesagt, eine einmalige Untersuchung bringe nichts. Ich gebe ihm da wohl recht, nur eine Mutter-Kind-Pass-Untersuchung hat ja schon auch den Sinn, den Müttern, den Eltern ins Bewusstsein zu bringen, dass Zahn­untersuchungen, Zahnhygiene, Zahnpflege etwas ist, das bei Kindern wichtig ist. Dass Kinder schlechte Zähne haben, hängt ja oft damit zusammen, dass das Bewusstsein von Eltern nicht gegeben ist.

Ich habe selbst einen Sohn, der sehr große Zahnprobleme hat. Ich kann wirklich sagen, ich bin mit ihm Stammgast in einer Zahnklinik in Wien. Ich spreche dort mit sehr vielen Ärzten, vor allem mit Zahnärzten, und diese bestätigen das Problem, das auch Kollege Franz genannt hat: Natürlich ist es im Großen und Ganzen ein Bildungs­problem, natürlich sind bildungsferne Schichten häufiger betroffen. Das heißt, es gibt viele Eltern, die sich dessen gar nicht bewusst sind, dass bereits im Kleinstkindalter Zahnpflege ein wesentlicher Faktor ist, dass das etwas Wichtiges ist und dass das auch durchgeführt werden muss. Das ist den Zahnärzten selbstverständlich bewusst, und ich glaube, dass man die Menschen einfach darauf hinweisen müsste und sollte.

 


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