Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 116

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haben aber keine Zugriffsmöglichkeit bekommen. Mitte Jänner wurde mir gesagt – und da muss ich denen, die mir das sagen, auch vertrauen, und das will ich auch und das mache ich auch –: Da gibt es nichts. Wir finden nichts. Da ist kein Zugriff auf irgend­etwas.

Im Übrigen wissen wir heute, dass auch diese Tageszeitung schon mehrere Wochen vorher über diesen Zugang verfügt hat, wahrscheinlich auch sehr recherchieren muss­te, bis sie da überhaupt etwas gesehen hat, und dann diese Geschichte hochgegangen ist.

Das heißt, ich lasse erstens nichts über dieses Bildungsforschungsinstitut kommen, weil wir alle der Ansicht sind, dass wir faktenbasierte Bildungsdaten zur Weiterentwick­lung brauchen. Zweitens möchte ich festhalten, dass ich internationale Vergleiche nicht scheue, nicht nur weil wir uns bei den letzten dieser Testungen schon ein bisschen verbessern konnten, sondern weil wir, wenn es diesmal nicht der Fall wäre, durchaus auch unsere Schlüsse zu ziehen hätten. Das heißt, sich internationalen Vergleichen zu entziehen ist mein Ding sicher nicht, weil ich auch möchte, dass wir uns mit anderen Staaten vergleichen und dass wir uns vor allem auch innerhalb Österreichs weiterent­wickeln.

Zu den Bildungsstandards: Die nächste Geschichte, die wir jetzt nicht machen können, habe ich schon angedeutet. Wenn alles in Ordnung ist, werden wir nächstes Jahr Deutsch 4, vielleicht übernächstes Jahr Deutsch 8 machen, denn nächstes Jahr ma­chen alle die neue Matura. Wenn da das eine oder andere an Überschneidungen und Belastung da ist, dann könnte man das in zwei Jahren machen.

Und glauben Sie mir, ich bin natürlich im Gespräch mit der OECD. Ich schlafe auch nicht, ich sage nicht, wo. Ich schaue ja ohnehin, dass wir in Verbindung bleiben, damit wir genau diese Dinge nicht außer Acht lassen. Nur, ich konnte keine Feldtestungen machen lassen, die ja Voraussetzung sind – ohne Feldtestungen gibt es keine Teilnah­me an PISA und an anderen internationalen Vergleichen –, wenn diese jetzt gerade wären, wo die Untersuchungen gerade laufen. Und da bitte ich um Verständnis, viel­leicht ergibt sich etwas, das habe ich auch in einer Radiosendung unlängst gesagt. Ich bin ohnehin in Kontakt mit der OECD, und wir haben großes Interesse daran, dass es eventuell zu Lösungen kommt. Es ist jetzt allerdings verfrüht.

Jetzt muss man schauen, dass das Bildungsforschungsinstitut und alles, was dort an Umgang miteinander, an Zugängen zu Daten vorherrscht, untersucht wird, dass das nachvollziehbar ist. Wenn die kriminaltechnischen Untersuchungen abgeschlossen sind, werden sie auch das Ihre ergeben haben, und dann werden wir die nächsten Schritte setzen können.

Aber wenn Sie mir vorwerfen, dass ich alles absage und internationalen Vergleichen verantwortungslos gegenüberstehe, dann muss ich dem entgegenhalten, dass das nicht so ist. Ich bin sehr verantwortungsvoll und habe immer gesagt, mit personenbe­zogenen Daten soll man und muss man sehr sorgsam umgehen. Und da kann ich nicht flapsig sagen: Es wird schon nichts passieren, ist ohnehin nur ein USB-Stick, machen wir.

Da gibt es, um das noch einmal zu sagen, Kontextfragebögen mit heiklen Daten, wo auch der sozioökonomische Hintergrund von Familien abgefragt wird, den wir auch so dringend brauchen, denn ich glaube, die Ressourcenverteilung der Zukunft wird sich unter anderem auch daran messen lassen müssen, wie wir unsere Geldmittel im Bil­dungsbereich einsetzen. Und da ist es gerade wichtig, dass man genau auf diese Da­ten zurückgreifen kann.

Zu den Daten die Bildungsstandards betreffend: Auch da wird in meinem Haus längst vorbereitet, dass sie anonymisiert zum Forschen zur Verfügung gestellt werden kön-


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