Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll23. Sitzung / Seite 23

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meiner Zeit bei Magna, zwölf Jahre in Kanada, das war beinharter Wettbewerb. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Wir mussten wettbewerbsfähig sein. Und die Kunden haben in die Verträge hineingeschrieben, dass das Produkt jedes Jahr 2 bis 3 Prozent billiger werden muss, selbstverständlich bei gleichbleibender Qualität. Es musste sogar noch besser werden, sonst hätten wir den Auftrag verloren.

Selbstverständlich geht das. Fragen Sie einen Unternehmer! Aber viele Politiker kommen aus dem geschützten Bereich. Die haben vielleicht nicht das Verständnis dafür. Also erkundigen Sie sich! (Beifall beim Team Stronach.)

Jeder Unternehmer schafft das, ja muss das schaffen, sonst verliert er seinen Auftrag. Und das geht durch Effizienzsteigerung und nicht durch Verschlechterung des Pro­dukts.

Also wenn zum Beispiel der Auftrag an das Bildungsministerium lautet, 0,75 Prozent des gesamten Bildungsbudgets einzusparen, dann darf man nicht beim Produkt sparen und einfach die Klassen zusammenlegen, sondern man muss in der Verwaltung sparen. Das ist ein aufgeblasener Verwaltungsapparat. (Beifall beim Team Stronach.)

All das kostet zu viel, und deshalb bleibt den arbeitenden Menschen oft nicht genug im Geldbörserl. Sie müssen das Recht haben, von ihrem Einkommen auch leben zu können. Dazu muss eben die Verwaltung abgebaut werden. Und die Schulden­macherei muss auch ein Ende haben. Aber auch heuer gibt die Regierung wieder mehr Geld aus, als sie einnimmt.

Unter sozialdemokratischer Führung hat es noch nie einen ausgeglichenen Haushalt gegeben. Sozialtransfers boomen. Und ich bin mir sicher, die Sozialdemokraten meinen es gut mit den Leuten (Abg. Strache: Da bin ich mir nicht sicher!), aber die Realität ist, dass die junge Generation für diese Schuldenorgie noch teuer bezahlen wird müssen. (Beifall beim Team Stronach.) Sie werden eines Tages wahrscheinlich nicht mehr in einem sozialen Leistungsstaat leben, sondern in einem Sozialleistungs­staat, wo die Mächtigsten im Land die Bürokraten sind. (Beifall beim Team Stronach.)

Zudem bringt uns das dann in Abhängigkeit von den Kapitalmärkten, unseren Geldgebern. Durch diesen Schuldenexzess geraten wir in Abhängigkeit genau jener Spekulanten, die gerade die Sozialdemokraten immer angreifen.

In diesem Umverteilungssystem verschlingt die Bürokratie einen beachtlichen Teil des Geldes. Aber Umverteilung bedeutet Macht, und diese muss offenbar um jeden Preis erhalten bleiben. Daher wird diese Regierung immer weiter besteuern und umverteilen, um die Menschen in diesem Land abhängig zu machen. Vielleicht möchte man gar keine unabhängigen und mündigen Bürger. Aber ich glaube, dieses System wird auf Dauer nicht funktionieren.

Wir müssen uns wieder auf die soziale Marktwirtschaft besinnen, mit der wir vor allem in Österreich und in Deutschland jahrzehntelang gut gefahren sind. Die Ikone des deutschen Wirtschaftswunders, Ludwig Erhard, hat dies so schön formuliert: Preis­stabilität und Sparwille, Wohlstand durch Wettbewerb, erwirtschaften vor umverteilen, ein selbst sorgender Bürger anstatt eines sozialen Untertanen. (Beifall beim Team Stronach.)

Produktivität ist der Schlüssel für den Aufbau von Sozialkapital. Und wir müssen wieder mehr sparen als ausgeben. Es ist doch ganz logisch, ich kenne niemanden, der durch Geldausgeben reich geworden ist. Man kann sich nicht reichkonsumieren. (Beifall beim Team Stronach.)

Schon in der ersten Stunde Volkswirtschaft lernt man, Sparen ist gleich Investitionen. Wir brauchen Investitionen in unserer Gesellschaft wie einen Bissen Brot. In der sozial-


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