Meine Damen und Herren, seit 1995 ist dieser ländliche Raum ein Wachstumsmotor geworden, wie die Wifo-Ergebnisse dies auch eindeutig festhalten. Ein Wachstumsmotor zu sein und Wachstum generell ist gerade auch als Weg zur Überwindung der Schuldenkrise notwendig, und daher soll dieser ländliche Raum auch in Zukunft vital bleiben.
Ich möchte aber gerade im Hinblick auf die Europawahl am kommenden Sonntag nicht nur von der Wirtschaftsleistung sprechen, sondern vielleicht auch eine Bemerkung dazu machen, was oft im Hinblick auf Europa vergessen wird. Nicht einmal zwei ganze Flugstunden östlich von uns ist eine Krise, die sich, so hoffe ich, nicht ausweiten wird. Zwei Flugstunden im Süden haben wir eine dramatische Auseinandersetzung in Syrien. Europa sollte man auch als Friedensprojekt verstehen, und wir sollten alles tun für den Frieden und letztlich auch dankbar dafür sein, was damals gelungen ist: Wir sind eine Generation, die in Frieden leben kann, in einem wunderschönen Land! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)
Meine Damen und Herren, Landwirtschaft ist Wirtschaft am Lande, und das bedeutet die Produktion von hochwertigen Lebensmitteln, den Schutz der Lebensgrundlagen Boden, Wasser, Luft; und sie ist auch ein entscheidender Wirtschaftsfaktor. Wie hat Albert Schweitzer einmal gesagt: „Keine Zukunft vermag gutzumachen, was du in der Gegenwart versäumst!“
Wir haben in den Vorbereitungen zu diesen Verhandlungen sehr viel gehört: minus 50 Prozent, minus 30 Prozent. Der Untergang der bäuerlichen Familienbetriebe wurde an die Wand gemalt, es gäbe keine Chance für Biobetriebe, und so weiter. Tatsache ist aber, dass es die Bauern und Bäuerinnen gewohnt sind, nach vorne zu blicken. Wir sind es gewohnt, nicht stehenzubleiben, sondern uns in der ständigen Veränderung zu behaupten. Diese Flexibilität, auch wenn sie manches Mal vielleicht sogar ungewollt war, ist der Garant dafür, dass es uns möglich ist, uns anzupassen.
Wir stehen vor vielen Veränderungen, es gibt viele Veränderungen für die Bauern und für die Bäuerinnen, seien es die neue Periode der ländlichen Entwicklung, die Neufeststellung der Einheitswerte oder die Umstellung vom historischen zum regionalen Modell. Daher möchte ich kurz darstellen, welchen Beitrag das neue Österreichische Programm für die Entwicklung des ländlichen Raums zu leisten vermag, damit diese ländlichen Gebiete eine Zukunft haben: einerseits eine produzierende Landwirtschaft und andererseits der ländliche Raum als ein vitaler Lebensraum für alle Menschen dieses Landes.
Gerade in dem Programmentwurf, der im April der Europäischen Kommission zur Beurteilung übermittelt wurde, wo wir im Herbst dieses Jahres die Genehmigung der Europäischen Kommission erwarten, ist ein Volumen von 7,7 Milliarden € budgetiert.
Meine Damen und Herren, das ist ein bedeutsames Investitionsprogramm für den ländlichen Raum. Es ist das Ziel der Gemeinsamen Agrarpolitik zu verfolgen. Es kann daher vieles, aber nicht alles aus diesem Programm für die Zukunftssicherung des ländlichen Raums geleistet werden. Kernelement dieser Zukunftssicherung des ländlichen Raums ist eine multifunktionale, eine möglichst flächendeckende wettbewerbsorientierte Land- und Forstwirtschaft. Die Umweltorientierung der landwirtschaftlichen Produktion wird damit fortgesetzt, und damit ist auch eine moderate Weiterentwicklung der Bauern gewährleistet.
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Es ist schon bemerkenswert, wenn es dann in diesem auseinandersetzungsreichen Bereich zur EU-Wahl Aussagen gibt, dass man nicht wettbewerbsfähige Gebiete sozusagen vergessen sollte, Frau Kollegin Mlinar. Gerade auch in den benachteiligten Gebieten ist es notwendig, Unterstützung zu leisten, und dieses Programm ist der Garant dafür, auch in den Berggebieten. Eine derart ausge-
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