Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll26. Sitzung / Seite 7

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu Wort gelangt Herr Klubobmann Mag. Schie­der. – Bitte. (Unruhe im Saal. – Präsidentin Prammer gibt das Glockenzeichen.)

 


22.11.26

Abgeordneter Mag. Andreas Schieder (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und Kollegen! (Abg. Lopatka – in Richtung des Abg. Strolz –: Das ist ja ungeheuerlich! Haben Sie einen Funken Ehre im Leib? Das brauchen wir uns nicht vorhalten zu lassen!) Festhalten ist zunächst: Es ist nicht die Aufgabe, nicht die Zu­ständigkeit und, ehrlich gesagt, auch nicht die Gepflogenheit hier im Haus, dass Kol­lege Strolz zu beurteilen hat, wer mit welchem Abstimmungsverhalten „Ehre im Leib“ hat und wer mit welchem Abstimmungsverhalten nicht Ehre im Leib hat. (Anhaltender Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

Da Sie ja das „Neue Österreich“ sein wollen, da Sie ja auch einen neuen Politikstil ha­ben wollen, sage ich Ihnen schon: Diese Herangehensweise, dass ein Klub über alle anderen und deren Qualität entscheidet, diese Zeit ist hier jetzt nicht, die ist vorbei – und das steht Ihnen auch nicht zu, um das hier ganz klar zu sagen. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

Die zweite Fragestellung ist auch eine technische, nämlich eine der Geschäftsordnung. Ehrlich gesagt, ich sehe keinen Grund, technisch und auch inhaltlich von den Budget­zahlen her einer Rückverweisung nur ansatzweise näherzutreten (Abg. Kogler: Dann macht einen Abänderungsantrag! Ihr arbeitet mit den falschen Zahlen!), denn es gibt ein Schreiben des Finanzministers, eine Konversation mit der Europäischen Kommis­sion. Es geht dabei nicht darum, dass das österreichische Budget nicht halten würde oder dergleichen, sondern es geht darum, dass für den Fall, dass der Europäischen Kommission im Laufe des Vollzuges etwas nicht passen sollte, Maßnahmen angedacht sind, die übrigens größtenteils auch dort angesiedelt sind, wo ich sie auch sofort ansie­deln würde, nämlich in einer stärkeren Bekämpfung der Steuerhinterziehung. Dagegen habe ich rein gar nichts, sondern bin auf jeden Fall dafür, das zu machen. (Abg. Kog­ler: Das ist jetzt die dritte Version!)

In einer ehrlichen parlamentarischen Debatte – wo es ja dem Herrn Strolz um einen neuen Stil gegangen ist, als er noch kandidiert hat; hier herinnen verwandelt er sich ja inzwischen zu dem, der morgen eine Bädertour startet, weil es ihm hier irgendwie zu fad geworden ist (Abg. Strolz: Sie sind ein Zyniker!) –, bei einem neuen Stil würde es doch heißen, zwischen der technischen Geschäftsordnungsfrage auf der einen Seite zu trennen und auf der anderen Seite die inhaltliche Diskussion hier zu führen.

Sie können inhaltlich der Meinung sein, das steht Ihnen frei, Sie können das auch kri­tisieren, aber: Die Rückverweisung ist eine Vorgangsweise, die technisch, geschäfts­ordnungsmäßig nicht notwendig ist – und ein Ausziehen aus dem Plenum ist, ehrlich gesagt, ein Verhalten, das gegen die Geschäftsordnung steht und gegen den von Ih­nen propagierten neuen demokratischen Stil.

Eine solche Vorgangsweise ist, ehrlich gesagt, nur letztklassig. (Beifall bei SPÖ und ÖVP. – Abg. Wöginger: Arbeitsverweigerung!)

22.14


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Podgor­schek. – Bitte.

 


22.14.27

Abgeordneter Elmar Podgorschek (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr ge­ehrte Damen und Herren! Ich kann jetzt nicht mehr sagen: sehr geehrte Damen und Herren an den Bildschirmen, denn mittlerweile hat ja der ORF hier eingepackt. – So viel zum „objektiven Rundfunk“, der wahrscheinlich seine Kameras dann ausschaltet,


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