Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll27. Sitzung / Seite 195

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natürlich nicht mit Milch produzieren kann. Das hat der Konsument nicht verdient. Da ist Regenwald drinnen. Da sind Muscheltiere drinnen. (Zwischenruf des Abg. Wittmann.) Da sind Schnecken drinnen, Herr Kollege. Ich werde einmal die Zutatenliste liefern, und Sie werden sich dafür interessieren, was ein guter Käse ist. (Beifall beim Team Stronach. – Abg. Glawischnig-Piesczek: Was ist mit der Fertigsahne? – Der Redner hält die Dose nochmals in die Höhe.) – Bitte sehr.

Der letzter Punkt ist ganz wesentlich, und ich glaube, das war der Trugschluss der Agrarpolitik der letzten Jahre. Mit dem Argument der Überschussflächen wurden Biogas­anlagen errichtet, die natürlich eine gewaltige Flächenkonkurrenz zur aktiven Landwirtschaft sind. Hier wird wertvollstes Getreide, wertvollster Mais zu Energie und zu Treibstoff verarbeitet. Das fehlt uns. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Wittmann.) Und wir haben gleichzeitig diese Exportsteigerungsraten, die immer wieder mit der guten Qualität begründet werden. (Weitere Zwischenrufe des Abg. Wittmann.)

Herr Kollege, melde dich bitte zu Wort, es geht um die Konsumenten, das ist ein ganz wichtiger Punkt. Ich will ja eine faire Partnerschaft mit den Konsumenten. (Beifall beim Team Stronach.)

Das Entscheidende ist, dass wir diese österreichische Produktion schützen, sonst verkommen wir zum Plakat. Wir werden noch ein paar historische Bauernhofmodelle haben, die plakatiert werden, und gehandelt wird internationale Ware.

Ich habe es gestern mit der Statistik der Rindfleischimporte belegt, mit zum Teil gewaltigen Vervielfachungen, Steigerungen aus Polen, aus Tschechien, aus Ungarn, aus Slowenien.

Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrter Herr Minister! Ich bedanke mich, dass der Spruch der IG-Fleisch jetzt auch in die „Pressestunde“ Eingang gefunden hat: „Wo Österreich drauf steht, muss auch Österreich drin sein!“ – Ich bitte, dass wir gemeinsam, alle hier in diesem Haus, diesen Spruch umsetzen.

Ich bitte darum, dass diese österreichische Produktion mit einer ordentlichen Kenn­zeichnung – der AT-Stempel wird diskutiert – und mit der Beibehaltung der Milchquote zum Schutz dieser wertvollen österreichischen Milchproduktion gesichert wird.

In diesem Sinne bitte ich um gute Zusammenarbeit, dass wir im Sinne der regionalen bäuerlichen Landwirtschaft, zum Schutz unserer Konsumentinnen und Konsumenten, unseren wichtigsten Partnern, erfolgreich arbeiten. – Danke sehr. (Beifall beim Team Stronach.)

17.46


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Schmucken­schlager. – Bitte.

 


17.46.19

Abgeordneter Johannes Schmuckenschlager (ÖVP): Geschätzte Damen und Herren! Ich glaube, viele wichtige Probleme, die die Bauern bewegen, hat auch mein Vorredner angesprochen, zwar in skurriler Art und Weise, aber angesprochen hat er sie. Gerade das neuen Programm für Ländliche Entwicklung zeigt ja den Weg auf, hier Planbarkeit für die Betriebe zu schaffen, hier die richtigen Impulse zu setzen.

Umso verwunderlicher war es, gestern im Rahmen der Debatte rund um die Grund­erwerbsteuer vor allem von den Grünen zu hören, dass sie verlangen, den Einheitswert durch den Verkehrswert zu ersetzen und damit Hofübernahmen in Österreich unmög­lich zu machen. Denn gerade darauf sind wir stolz: dass es junge Landwirte gibt, die diesen Beruf auch noch ausüben wollen. Dort setzen wir Schwerpunkte, und da hat


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