Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll27. Sitzung / Seite 333

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zutiefst überzeugt bin, dass im Bildungsbereich sehr viele Menschen sehr viele gute Ideen haben und dass es an der Zeit ist, die Ideen zu bündeln, zusammenzuführen, zu schauen, wo wirklich Doppel- und Mehrfachgleisigkeiten vorhanden sind, um diese dann auch auf der einen Seite von der Effizienz her, sprich von der Kostengünstigkeit her, aber auf der anderen Seite auch von der Effektivität her, von der Wirksamkeit der gebündelten Maßnahmen her zu betrachten, und vielleicht hier wirklich einen neuen Weg des Dialogs zu beschreiten, zu dem ich mehr als bereit bin.

Niemals wollte ich, dass Schülerinnen und Schülern etwas vorenthalten wird. Froh bin ich, dass der Budgetrahmen des Bildungsbudgets um 126 Millionen € heuer und auch um einiges nächstes Jahr erhöht werden konnte. Trotzdem sind wir angehalten, durch Vorgaben, die gemacht wurden, hier sehr sparsam zu agieren, ohne dass im Klassenzimmer direkt, am Schüler, an der Schülerin gespart wird.

Ja, dank der Länder ist es gelungen, hier Ersatzmaßnahmen zu treffen. Das heißt, dass diese 50 Millionen €, die immer noch in den Ländern bleiben, wenn sie benötigt werden, zu den 110 Millionen € auch für den Ausbau der Ganztagsschulen verwendet werden können. Das heißt, es sind 160 Millionen € pro Jahr für die nächsten fünf Jahre, die für den Ausbau der ganztägigen Schulformen verwendet werden können. Diesen Ausbau befürworte ich übrigens auch angesichts dessen, was wieder einmal in einer Studie herausgekommen ist, nämlich dass es für Eltern schwer leistbar ist, wenn ihre Kinder in eine Halbtagsschule gehen, sie am Nachmittag entsprechend zu betreu­en, dass noch viel zu wenige Kinder in gute, verschränkte, ganztägige Schulformen gehen, wo Bildungsnachteile ausgeglichen werden können. Das heißt, diese 400 Millio­nen € werden nicht nur gut von uns investiert, sondern können auch zum Ausgleich von Bildungsnachteilen verwendet werden.

Es geht darum, dass Kinder, wenn dann Entscheidungen anstehen – bei uns in Österreich schon sehr früh, mit zehn Jahren; da bin ich ja, wie bekannt, anderer Meinung –, wenn dann mit 14 oder 15 Jahren die Entscheidung ansteht, gehen junge Leute den Weg, dass sie eine Lehre machen, oder gehen junge Leute den Weg, dass sie eine berufsbildende Schule oder die Oberstufe einer allgemeinbildenden höheren Schule besuchen, dass sie dann so fit sind, dass alles, was davor vielleicht an Nachteilen da war, so weit ausgeglichen ist. Und das geht nur, wenn man sich nicht teure Nachhilfe leisten muss und wenn beste Begleitung, Betreuung in verschränkten Ganztagsschulformen gegeben sein wird.

Diese 200 000 Plätze, die wir 2018 mit diesen Offensivmitteln, mit den 400 Millionen € haben werden, werden jedem dritten Kind in Österreich die Möglichkeit bieten, eine gute Form zu finden, ohne Schultasche die Schule zu verlassen und die wenige Zeit, die gemeinsam mit Eltern, mit alleinerziehenden Müttern oder Vätern vorhanden ist, in der Familie gut zu verbringen. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich glaube, dass es mehr als gerechtfertigt ist, wenn wir diese 8 Milliarden €, die für das Bildungsbudget zur Verfügung stehen, einfach auch so betrachten, dass 94 Pro­zent für große Sonderprojekte im Moment nicht verfügbar sind, dass mit diesen 94 Prozent die Abdeckung der Personalkosten, die Abdeckung der Bauvorhaben ge­macht werden muss. Schulen müssen ja auch renoviert und erweitert werden. Obwohl unsere Schülerinnen und Schüler von der Geburtenzahl her nicht mehr werden, ist es doch so, dass die Anforderungen an Schule heute ganz andere sind als früher, die Mittel und Methoden, mit denen unterrichtet wird, die Medien, die gebraucht werden, sich auch ganz anders darstellen als noch in meiner Schulzeit. Daher ist ent­sprechender Schulraum sehr wichtig, mit Laborsituationen, wo sie gebraucht werden, mit Computerausstattung, wo sie gebraucht wird.

 


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