Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll27. Sitzung / Seite 334

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Da danke ich wirklich den Kommunen als Schulerhalter für den Pflichtschulbereich, dass sie hier große Investitionen tätigen, um unseren Kindern bestmögliche Arbeits­platzbedingungen, wenn ich das so sagen darf, zu schaffen. Denn Schule ist für junge Leute auch eine Art von Arbeitsplatz, sie verbringen dort oft mehr Zeit als den Rest des Tages zu Hause, wenn sie den ganzen Tag gut betreut und unterrichtet werden, und daher muss diese Arbeitsplatzsituation für junge Menschen auch passen.

Das gilt natürlich auch für die Pädagoginnen und Pädagogen. Da haben wir Nachhol­bedarf, die Arbeitsplätze mancher Pädagoginnen und Pädagogen sind nicht adäquat, nicht entsprechend, und daran müssen wir arbeiten. Wir wollen im Rahmen dieses engen Korsetts und meiner Möglichkeiten schauen, dass wir hier Umbauarbeiten tätigen, ohne dass man groß investieren muss.

Ich glaube überhaupt, dass wir im Bildungsbereich eine andere Denkweise an den Tag legen sollten, alle miteinander. Man kann auch Sprünge machen, Fortschritte erzielen, wenn man nicht immer gleich die großen und die nötigen Budgetmittel zur Verfügung hat, so wie jetzt. Wir haben Erhöhungen für unsere Schülerinnen und Schüler bekom­men, auch die Erwachsenenbildung wird sichergestellt sein, auch wenn da manche Aussendungen kursieren, dass der Pflichtschulabschluss gefährdet wäre. Nein, es werden die Erwachsenen in diesem Land, die noch keinen Pflichtschulabschluss haben, einen nachholen können.

Über 50 Millionen € sind es insgesamt, die da zur Verfügung stehen werden – und das ist mit den Ländern auch zu verhandeln –, auch die nächsten drei Jahre, insgesamt also 50 Millionen €, damit die Basisbildung, Rechnen, Lesen, Schreiben, das auch im Erwachsenenalter noch nicht alle beherrschen, und das Abholen eines Pflichtschul­abschlusses gewährleistet werden.

Selbstverständlich werden wir auch ein Augenmerk auf Sprachförderung legen. Erst gestern im Ministerrat, liebe Kolleginnen und Kollegen: 440 Planstellen, 25 Millionen € für Sprachintensivkurse in unseren Volksschulen, damit auch diese Nachteile ausge­glichen werden können, damit Kinder fit werden, um dann in eine Mittelstufe und Oberstufe zu gehen. Und da geht es nicht nur um Kinder, die zugewandert sind, um Kinder mit Migrationshintergrund. Da geht es auch um Kinder, die hier geboren worden sind und Sprachschwierigkeiten haben, oder überhaupt um einheimische Kinder, die aufgrund ihrer Spracharmut Übungs- und Nachholbedarf haben und das brauchen.

Aber auch für den Bereich Kleinkindbetreuung – nicht mein Thema, will ich nur noch der Vollständigkeit halber erwähnt haben – gibt es über 300 Millionen €, etliche Millionen für Sprachförderung schon im Kindergarten. Dieses Übergangsmanagement Kindergarten – Volksschule ist schon erwähnt worden.

Ganz wichtig ist, dass der Einstieg in das Schulsystem möglichst sanft und möglichst ohne Schnitte für junge Menschen, für Kinder abläuft. Das wird ein Schwerpunkt sein, aber auch, den Standorten mehr autonome Möglichkeiten zu geben, die Stundentafeln frisch zu gestalten, neu zu gestalten, anders zu gestalten, aber auch neue Gegen­stände, wenn das gewünscht ist, einzuführen, Schularten- und Schulstufen-über­greifend hier Kooperationen zu machen. Ich glaube, hier ist auch mit wenig Geld sehr, sehr viel Wirkung zu erzielen.

Ich darf im Übrigen erzählen, dass in der Schweiz sehr viele Schulstandorte zusam­mengelegt wurden, basisabgestimmt mit der Bevölkerung. Es ist den Kindern zumutbar, mit dem Bus den einen oder anderen Kilometer mehr zurückzulegen, weil sich hier schon manchmal die Frage eröffnet: Sind sechs bis acht Kinder in einer Klasse noch eine Gruppe, wo man auch voneinander profitiert, oder sind das nicht so wenig, dass man hier keinen Profit mehr voneinander hat? Also zusammenlegen das eine oder andere Mal, wo es notwendig ist, und das werde ich auch ergebnisoffen mit


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