Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll27. Sitzung / Seite 356

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ein Plus als ein Minus. Dafür im Jahr derartige Summen zu verlangen, das ist skandalös und ist natürlich mit ein Grund, warum es sich hier in Wien noch spießt, während es in Graz und in Innsbruck völlig problemlos läuft.

Thema der heutigen Debatte ist aber das Budget, und ich wende mich diesem Thema zu. Ich kann zu diesem Bereich sagen, ich gratuliere Minister Mitterlehner und ich gratuliere der Regierung dazu, dass es gelungen ist, in schwierigen Zeiten für Wis­senschaft und Forschung und hier vor allem für die Grundlagenforschung Geld bereitzustellen. 300 Millionen € sind es für den FWF, die ÖAW und das ISTA. Das sind Kürzel, die ein bisschen der Erläuterung bedürfen. Es bedarf auch der Erläuterung, warum diese Finanzierung so wichtig und so bedeutungsvoll ist.

Der FWF, also der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung Öster­reichs, ist kein Forschungsträger, sondern ein Förderer der Forschung. Als es 2009 zu einer Umstrukturierung kam, wurde er nicht optimal budgetiert. Unter dieser nicht optimalen Budgetierung habe auch ich als Minister gelitten. Und es ist Minister Mitterlehner gelungen, dort eine saubere Budgetierung für künftige Zeiten aufzustellen, sodass der FWF jetzt mit einer exakten Budgetierung arbeiten kann, und das ist sehr wichtig.

Die Mittel dafür steigen nicht sehr, aber sie sind inzwischen fixiert, während wir bisher immer große Teile aus Rücklagen finanzieren mussten, und das ist sehr wertvoll.

Was tut dieser Fonds? – Dieser Fonds finanziert in Österreich Grundlagenforschung vor allem über Projekte und über Sonderforschungsbereiche, und er vergibt Stipen­dien, zum Beispiel Mobilitätsstipendien, aber auch Stipendien speziell für Wissen­schaftlerinnen. Er finanziert auch die künstlerische Entwicklung in Österreich durch ein spezielles Programm, die klinische Forschung durch ein spezielles Programm, weiters Doktoratskollegs. Das sind alles ganz wichtige Fördermaßnahmen, die nun langfristig gesichert sind. Es geht hier also vor allem darum, dass man mit diesen Förder­maßnahmen Stellen für Jungforscher finanziert, und zwar für eine Fülle von Jung­forschern. Diese Forschungsförderung nun langfristig und auf gutem Niveau gesichert zu haben, ist sehr positiv.

Wenn man das international vergleicht, zum Beispiel mit der Schweiz, dann sieht man, dass dort die Förderungen immer noch höher sind. Wir sind nun einmal nicht die Schweiz, wir müssen uns bemühen und anstrengen, um auch hier noch besser zu werden. Aber es ist eine gute Basis gelegt in diesem Budget.

Ähnliches und noch Besseres zu vermelden gilt es für die Österreichische Akademie der Wissenschaften, die ja eine traditionsreiche Institution ist und im ersten Dezennium dieses Jahrhunderts eine gewaltige Steigerung ihrer Finanzen erfahren hat, um 100 Prozent in zehn Jahren. Diese wurde dann in meiner Zeit als Minister an eine Leistungsvereinbarung gebunden, die zwar auch noch Steigerungen vorsieht, aber eine etwas konzentriertere Entwicklung. Es hat dort sehr viele Institute gegeben. Wir haben viele dieser Institute an Universitäten angegliedert. So kann sich die Akademie in ihrem Forschungsteil nun auf bestimmte wichtige Aufgaben konzentrieren. Die sehr erfolgreichen Institute, vor allem in den Lebenswissenschaften in Wien, ziehen ex­zellente Forscher aus der ganzen Welt an. Auch einige besonders gute österreichische Forscher wurden nach Österreich zurückgeholt. Weiters können sie ebenfalls eine Fülle von Nachwuchsforschern anstellen, die auch einen ganz starken Draht zur Wirtschaft haben. Im Kontext dieser lebenswissenschaftlichen Institute in Wien haben sich auch sehr starke Unternehmen angesiedelt. Das ist also eine Erfolgsgeschichte, wohin man schaut.

Dazu kommt die Quantenphysik in Wien und in Innsbruck, dazu kommen sehr gute nicht naturwissenschaftliche Institute, wie zum Beispiel ein Mittelalterinstitut oder auch


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