Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll27. Sitzung / Seite 472

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Dann kommt der Feuerschutzbeauftragte. Und dann kommt der Gesundheitsbeauf­tragte.

Sollten Sie übrigens die Idee haben, Ihren Mitarbeitern einen Obstkorb anbieten zu wollen, dann muss ich Sie darauf aufmerksam machen, dass es sein könnte, dass jemand kommt und kontrolliert, ob einer der Äpfel, die da in dem Obstkorb liegen, vielleicht einen Bienenstich hat und beginnt, ein bisserl faulig zu werden. Sollte dies zufällig zutreffen, wird man Ihnen die Frage stellen: Wer kontrolliert den Obstkorb? – Das ist kein Witz, das ist einem Freund von mir passiert! (Beifall beim Team Stronach.)

Zum Schluss – wenn Sie meinen, Sie machen endlich alles richtig – kommt einer der 550 neuen Steuerprüfer und schaut, ob Sie sich im Rahmen Ihrer Geschäftsaktivitäten mangels ausgefuchster Steuerberaterkenntnisse womöglich in den Bereich einer Grauzone der Gesetzesflut begeben haben. Und dann finden Sie sich womöglich plötzlich wegen falsch gesetzter i-Punkte als kriminalisierter Mensch wieder und wünschen sich nichts mehr, als dass Sie wieder in die Politik oder in einen geschützten Bereich der Politik zurückkommen können. (Beifall beim Team Stronach.)

Hier läuft einfach etwas schief, sehr geehrte Regierungsvertreter, und ich weiß nicht, ob Sie das lösen können. Die meisten hier kommen tatsächlich aus dem geschützten Bereich, die waren noch nie in der Wirtschaft, und es ist, glaube ich, sehr schwierig, sich das vorzustellen, wenn man das nicht selber erlebt hat.

Es wurde vor Kurzem ausgerechnet: Die gesamte Regierung hat durchschnittlich eine Wirtschaftserfahrung von 3,5 Jahren, und diesen Schnitt verdanken Sie der Frau Minister Karmasin. Es sind hier wirklich sehr nette Personen am Werk, aber fachlich, zumindest was die Wirtschaft anlangt, gibt es nicht die Erfahrung, die es braucht, und ich glaube, das wird daher nicht funktionieren. (Beifall beim Team Stronach.)

Arbeitsplätze sind das Allerwichtigste in einer Gesellschaft, und damit es auch Arbeits­plätze geben kann, muss man die Unternehmer arbeiten lassen. Dafür muss die Bürokratie auf ein vernünftiges Level zurückgefahren werden. Während die Konzerne und die Großen einfach auswandern können, wie sie es bereits androhen, haben die Kleinen diese Möglichkeit nicht, und denen muss man daher das Leben erleichtern. Wenn man ihnen mehr Netto vom Brutto vergönnen würde, endlich die Gewerbeord­nung entrümpeln würde, sie von den Kammerzwängen befreien würde, dann würden Sie es sich vielleicht sogar überlegen, jemanden einzustellen. (Beifall beim Team Stronach.)

Ich will konstruktiv sein, also machen wir vom Team Stronach auch konstruktive Vorschläge hier. Wir fordern Sie auf:

Entrümpeln Sie die Gewerbeordnung!

Schaffen Sie die Zwangsmitgliedschaften ab!

Lassen Sie zu, dass Wagniskapital sofort abgeschrieben wird, nicht erst nach sieben Jahren!

Erlauben Sie Crowdfunding bis zu 5 Millionen €, so wie es die EU vorgibt! Warum muss Österreich wieder päpstlicher als der Papst sein und das mit 250 000 € limitieren?

Senken Sie die Lohnnebenkosten weiter!

Und schließlich: Lassen Sie zu, dass die Unternehmer die Löhne brutto auszahlen, damit jeder Arbeitnehmer sieht, wie viel Geld ihm der Staat abknöpft, wie viel Geld er


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite