In diesem Zusammenhang möchte ich eine Relation aufzeigen: Wir importieren in Europa 160 Milliarden Kubikmeter Gas im Jahr. Im Jahr 2020 können wir über Schiffe aus Amerika 35 Milliarden Kubikmeter haben – das ist nicht einmal ein Viertel des Ganzen. Also da sehen Sie die Relationen, da sehen Sie die Notwendigkeit, dass wir einen Teil von den bisherigen Partnern, vielleicht mit anderen Leitungen, brauchen.
Im Zusammenhang mit der Wirtschaftsentwicklung sind diese Woche die Ergebnisse der neuesten IMD-Befragung veröffentlicht worden; Frau Lichtenecker und andere haben es schon erwähnt. Wir sind da um einen Platz von 23 auf 22 vorgerückt. Ich würde das jetzt nicht überbewerten. Man kann sagen, es ist kein weiterer Absturz; man kann sagen, gefestigt; man kann sagen, der Trend hat sich umgedreht. (Abg. Lichtenecker: Oder Drittschlechteste!)
Ich möchte aber schon eines dazu festhalten: Voriges Jahr – wenn Sie sich daran erinnern – hatten wir genau die gegenteilige Situation, da sind wir um einen Platz von 22 auf 23 zurückgefallen. Wenn Sie sich die Titelseiten und bestimmte Reden angeschaut haben, dann ist es so gewesen, als wäre die Welt zusammengestürzt. Jetzt würde ich sagen, wenn man das mit heute vergleicht, dann könnten Sie daraus den Schluss ziehen, dass wir vielleicht etwas sachgerechter, etwas emotionsloser diskutieren und uns dann vielleicht auch den echten Problemen widmen sollten. Ich glaube, die Probleme können auf verschiedenen Ebenen behandelt werden. Also alle, die jetzt auf dem Spielfeld stehen und kommentieren, könnten auch mitspielen.
Ich nehme nur ein Beispiel heraus: Wir haben im Regierungsprogramm ein Bonus-Malus-System. Wenn eine Gruppe, die aus dem Bereich der Arbeitgeber kommt, jetzt sagt, dass sie das erst macht, wenn sämtliche Ausnahmen im Pensionsbereich weg sind, und die andere Gruppe aus dem Bereich der Arbeitnehmer sagt, dass sie das erst dann macht, wenn wir ein vernünftiges beschäftigungshebendes System haben, dann deuten alle auf die Regierung und fragen, warum die Regierung das nicht macht. Das ist eine Angelegenheit, die nur korrespondierend mit beiden betrieben werden kann.
Daher meine Einladung: Wenn wir Geschwindigkeit aufnehmen wollen, dann müssen wir auf allen Ebenen arbeiten und nicht nur kommentieren. Die Regierung hat das verstanden. Der nächste Schritt ist, dass Sie sagen: Datenlose Selbstzufriedenheit wird nicht anerkannt. Wir haben die Probleme erkannt, und Sie müssen sich nur diese Befragungen oder andere Fakten anschauen. Im Endeffekt, im steuerlichen Bereich, bei der Steuer- und Abgabenquote ist ein Ansatzpunkt. Wir müssen da etwas tun, und wir tun es auch.
Es wird erstens eine Steuerreform geben müssen, um den Faktor Leistung zu entlasten, aber das wird keine einfache Angelegenheit sein. Es wird zweitens, da die Krise mittlerweile auch auf die Ebene der Unternehmen durchdringt und man das, was man vorher gehabt hat, als noch belastender empfindet, eine Bürokratiereform geben müssen, auf allen Ebenen.
Herr Abgeordneter Themessl, ich habe in diesem Zusammenhang die Reihe von Vorschlägen wirklich als wohltuend empfunden. (Abg. Themessl: Die waren alle vom Wirtschaftsbund!) Wir haben eine Art Prozess vor, wo es auch eine Bewertung gibt, wir werden das von Experten gewichten lassen. Das ist jetzt praktisch am Laufen. Ich wünsche uns allen, dass wir möglichst viel davon umsetzen, weil es ein wirkliches Problem ist, was wir auf allen Ebenen – ich sage bewusst, nicht nur auf Regierungsebene – an Bürokratie aufgebaut haben.
Wir haben bei den Beauftragten beispielsweise auch schon angefangen, nur damit Sie nicht glauben, wir warten auf irgendetwas und können die Ergebnisse nicht umsetzen. Das klingt so einfach – wir haben 16 oder noch mehr Beauftragte in den Unterneh-
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