Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll30. Sitzung / Seite 281

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Einerseits ist die Schulleiter_innenausbildung weder ein Schwerpunkt im aktuellen Budget des Bildungsministeriums noch wird diesem Bereich durch entsprechende Maßnahmen genügend Aufmerksamkeit geschenkt.

Andererseits erfolgt die Auswahl der Direktoren und Direktorinnen in Österreich immer noch eher nach der politischen Farbenlehre als nach fachlich-pädagogischer Qualifika­tion. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Kollegien, die gemäß Art. 81a Abs.3 lit.a B-VG (regelt den Parteienproporz in allen Kollegien der Landes- und Stadtschulräte) be­setzt sind, hier das Vorschlagsrecht und daher maßgeblichen Einfluss haben.

Aus unserer Sicht muss die Ausbildung der Schulleiter_innen in Zukunft als Schwer­punktthema definiert und entsprechend dotiert werden. Aktuell trägt die Leadership-Academy zur Stärkung der Schulleiter_innenausbildung maßgeblich bei. Allerdings ver­fügt diese lediglich über ein Budget von nur EUR 368.000,- im Jahr. Dies ist wohl auch der Grund für den eher bescheidenen Output eines grundsätzlich sinnvollen Qualifizie­rungslehrganges: 220 Personen haben die Ausbildung an der Leadership Academy bisher (seit der Gründung im Jahr 2004) abgeschlossen. Das ist zu wenig für über 6.000 Schulen in Österreich, an denen qualifizierte Schulleiter und Schulleiterinnen ge­braucht werden.

Bei der Bestellung von Direktoren und Direktorinnen braucht es zwecks Objektivierung der Auswahlverfahren eine Entpolitisierung der Entscheidungsgremien.

Deshalb stellen die unterfertigenden Abgeordneten folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung, insbesondere die Bundesministerin für Bildung und Frauen wird aufgefordert, so rasch wie möglich die notwendigen legistischen Schritte zu setzen, um einerseits den Ausbau einer qualitativ hochwertigen Schulleiter_innenausbildung zu forcieren und andererseits das Auswahlverfahren von Direktorinnen und Direktoren zu objektivieren.“

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Frau Bundesministerin Heinisch-Hosek zu Wort. – Bitte.

 


21.14.14

Bundesministerin für Bildung und Frauen Gabriele Heinisch-Hosek: Frau Präsi­dentin! Hohes Haus! Es wurde soeben erwähnt, dass viele kleine Schritte passieren. Ich sage, viele kleine Schritte werden den Weg ebnen, den wir gemeinsam im Bil­dungswesen beschreiten werden. Das zeigen unsere Gespräche zwischendurch, das zeigt auch das Bekenntnis in Anträgen der Opposition, diesen Weg fortzusetzen. Ich muss nur die Schritte so setzen, dass sie auch akkordiert gesetzt werden können, und das braucht mitunter das eine oder andere Mal ein wenig mehr Zeit. Aber das, was heute vorliegt, ist natürlich zu begrüßen.

Auf der einen Seite ist es nicht immer so, dass, wenn 30 Planstellen eingespart wer­den, das der große Budgetposten ist, der im Sinne der Effizienzsteigerung eingespart wird. Ich glaube, dass wir auch von Effektivitätssteigerung reden können, wenn wir sa­gen, die Bezirksschulratskollegien müssen nicht mehr tagen. Die Agenden der Bezirks­schulräte sind dem Landeschulrat zugeordnet, dort wird anders, direkt, mitunter auch schneller entschieden. Ich glaube, dass diese Anpassung an den Schulrechtsbestand,


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