Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll34. Sitzung / Seite 42

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Schulstandorte in der Steiermark, an dem alle höheren Schulen in einem Bundesschul­zentrum versammelt sind, war es in den letzten Jahren aufgrund der benötigten und verarbeiteten Datenmengen immer schwieriger geworden, den Unterricht, nicht nur im EDV-Bereich, sondern auch in anderen Fächern in einer den Erfordernissen der Zeit adäquaten Form anzubieten und durchzuführen.

Erst die im vergangenen Jahr quer durch die Stadt erfolgte Verlegung der dringend be­nötigten Glasfaserleitungen und die damit verbundene Herstellung einer zeitgemäßen Infrastruktur ermöglichen es heute den Schulen wieder, den Unterricht auf der Höhe der Zeit und vor allem den technischen und wirtschaftlichen Erfordernissen künftiger Arbeitgeber entsprechend anzubieten.

Die Stadt hat in folgender Form darauf reagiert: Der Gemeinderat hat einen Beschluss gefasst, dass künftig bei allen Grabungs- und Verlegearbeiten, die im kommunalen Be­reich durchgeführt werden, automatisch eine Leerverrohrung für eine Standortvernet­zung für Lichtwellenleiter mit eingelegt wird. Das verursacht Mehrkosten von zirka 6 bis 10 € pro Laufmeter und scheint doch für die meisten Kommunen in einem leistbaren Bereich zu liegen.

Wir dürfen und können es uns nicht leisten, im Bildungsbereich abseits der Ballungs­regionen nur dadurch ins Hintertreffen zu geraten, dass die notwendige Infrastruktur nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung steht.

Ein zweites Beispiel aus dem Bereich der Wirtschaft: Die unmittelbar am selben Stand­ort – also in Weiz – ansässigen Großbetriebe benötigen heute in einem noch vor weni­gen Jahren fast nicht vorstellbaren Ausmaß Datenmengen. Wie wir alle nutzen die Be­triebe heute die elektronische Kommunikation und die neuen Medien in einer noch vor zehn Jahren fast nirgendwo gekannten Dimension.

Gleichzeitig gibt es aber nur wenige Kilometer davon entfernt im oberen Feistritztal noch echte, für die Betriebe bedenkliche bis nach eigenen Aussagen existenzgefähr­dende Versorgungslücken im Bereich der Anbindung an die Datenströme.

Wenn mir ein Wirtschaftstreibender in einem Gespräch erzählt, dass er seitens der Anbieter aufgrund massiver Probleme bei der Datenübermittlung an Ämter und Be­hörden den Ratschlag erhält, er möge doch diese Datenübertragungen am späteren Abend oder am Wochenende durchführen, da in diesen Zeiträumen die bestehenden Leitungen weniger belastet seien und damit die Wahrscheinlichkeit einer fehlerlosen Datenübertragung höher sei, so darf das in der heutigen Zeit nicht nur ein staunendes Kopfschütteln auslösen, sondern es müssen die Alarmglocken zu läuten beginnen.

Der Wirtschaftsbund-Obmann meines Heimatbezirkes, ein aus Sicht unseres Koali­tionspartners wohl mehr als unverdächtiger Funktionär, hat bereits vor mehr als einem Jahr über die „Kleine Zeitung“ und seitdem immer wieder den Ausbau der Breitband­netze in diesen Bereichen als ein wichtiges Mittel gegen das Entleeren der Regionen und für den Erhalt und Ausbau bestehender Betriebe propagiert, und er wird nicht mü­de, das bis heute immer wieder zu tun.

Wenn sich Betriebe in ländlichen Regionen bereits mit Absiedelungsplänen auseinan­dersetzen, weil die für die Fortführung und Ausweitung ihrer Geschäfte notwendigen infrastrukturellen Maßnahmen nicht und nicht gesetzt werden, sollte die öffentliche Hand nicht länger zuwarten und die Umsetzung dieser Infrastrukturprojekte mit den vorhandenen Mitteln auch so rasch wie möglich tatsächlich vorantreiben.

Im Regierungsprogramm ist festgehalten, dass die Bundesregierung sich für eine digi­tale Offensive, insbesondere für die flächendeckende Verfügbarkeit von Hochleistungs-


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