Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll34. Sitzung / Seite 193

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Es gibt ein ghanaisches Sprichwort: Die Worte sind schön, aber Hühner legen Eier. – Nach diesem Motto haben wir seitens des seinerzeitigen Lebensministeriums und auch jetzt in der Fortsetzung eben versucht, Eier zu legen, das heißt, konkrete Projekte zu machen; nicht Geld aus den bescheidenen Entwicklungshilfemitteln, die das seinerzei­tige Lebensministerium gehabt hat, einfach irgendwohin zu geben, sondern konkret ös­terreichische Entwicklungshelfer bei ganz kleinen regionalen Initiativen zu unterstützen.

Ich darf ein paar dieser kleinen regionalen Initiativen aufzählen, in denen es darum ge­gangen ist, Kleinbäuerinnen und -bauern zu helfen. So gibt es zum Beispiel in Kame­run ein Dorf, wo insbesondere den Bäuerinnen, den Frauen, beigebracht wurde, wie sie aus pflanzlichen Abfällen Humus, also einen eigenen Dünger erzeugen und damit eine nachhaltige Produktion in Gang setzen können, oder auch, wie sie auf Biolandbau umstellen können.

Ein anderes Projekt wurde in Äthiopien unterstützt. Da ist es darum gegangen, lokale und alte Kaffeesorten zu erhalten. Derartige Projekte kosten nicht Unsummen an Geld, sondern wenige Tausend Euro, haben zwar einen wohl nur regionalen, aber doch nachhaltigen Effekt.

Mosambik ist ebenso ein Zielland, wo es Unterstützung gibt. Die ADA greift auch dort Projekte im landwirtschaftlichen Bereich auf. Diese Liste ließe sich fortsetzen, auch Projekte in Laos, in Bhutan und anderen Ländern werden unterstützt.

In Westafrika beispielsweise wird immer wieder der Regenwald abgeholzt. Das be­deutet, dass die Frauen, wenn sie kochen wollen, weite Strecken zurücklegen müssen, um Holz zu holen. Es findet eine fortschreitende Entwaldung statt, und gleichzeitig wird unter fürchterlichen Umständen gekocht. Lungenkrankheiten sind die Folge.

Wir seitens Österreichs haben ein Projekt unterstützt, das West Africa Clean Cooking Alliance heißt. Dabei wurden diesen Familien neue Technologien gezeigt, kleine Öfen gespendet, damit sie einerseits nicht Holz verschwenden, andererseits gesund kochen können.

Abschließend: Bei diesem Thema ist zu berücksichtigen, dass da gerade Frauen oft extrem unter Druck stehen, in Entwicklungsländern oft auch extrem diskriminiert wer­den. Daher ist es richtig, dass das Hohe Hause dieses Thema aufgreift und sich da klar positioniert. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

19.39


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Riemer. – Bitte.

 


19.40.09

Abgeordneter Josef A. Riemer (FPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Ich dan­ke meinem Vorredner für seine Ausführungen; ich kann schon sehr viele Begriffe nach­vollziehen. Es freut mich auch, dass man diesem Fleckerlteppich endlich da und dort abhelfen kann. Wenn man aber die globalen Auswirkungen sieht, dann weiß ich nicht, ob der Fleckerlteppich hilft oder ob man nicht wirklich einen riesengroßen Spanntep­pich legen sollte.

Aber ich komme nun auf den Antrag zu sprechen. Drei Punkte daraus haben mir sehr gut gefallen: Ernährungssicherheit sowie Verbesserung der Lebensgrundlagen bei gleich­zeitigem Schutz der Umwelt und der Artenvielfalt. – Erstens.

Zweitens: das große Thema der Landarbeiter. – Diesbezüglich haben wir bis jetzt noch nichts gehört.

Und dann steht noch drinnen: geschlechtsspezifische Diskriminierung von Frauen und Mädchen, Absenz von Mindestlöhnen und so weiter.

 


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