Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll36. Sitzung / Seite 159

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im Haus – schade, dass die nicht arbeiten, andernfalls hätten wir auch Freizeit. Und umgekehrt sehe ich dann: Bei der Meldung ist es dann nicht mehr so genau. Da gibt es eine Firma, die bei der Kennzeichnung nicht zu unterscheiden weiß, ob es Hongkong, HK, oder Ungarn, HU, ist. Super! Prima genau! Und wenn bei uns auch nur eine Kuh nicht alle zwei Ohrmarken drinnen hat, haben wir eine Betriebssperre! So wird bei uns mit den Besitzern der Tiere verfahren, mit jenen Personen, die sich 365 Tage im Jahr um die Gesundheit, um die Fütterung, um die Verpflegung der Tiere sorgen! (Beifall beim Team Stronach.)

Ich darf noch kurz Herrn Kollegen Muchitsch und seine gestrigen Ausführungen erwähnen, die er im Zuge der Kleinbauern-Debatte gemacht hat – deshalb hätte ich in Österreich gerne Kleinbauern. Herr Kollege, die Beispiele, die du aufgezeigt hast, sind tragisch, nämlich etwa, dass Gülle in einen Bach geflossen ist und daraufhin die Fische gestorben sind. Aber, Herr Kollege, fahren Sie mit mir nach Dänemark und erzählen Sie dort, dass Sie einen Industriebetrieb, haben Sie gesagt, in Österreich kennen mit 1 700 Schweinen. Wissen Sie, was man Sie dann dort fragt? – Ist das Ihr Hobby daheim? – Das ist die Realität.

Sie müssen einmal wissen, woher die Ware kommt. Und dort gibt es eine industrielle Haltung, Massen von 40 000, 50 000 Stück. Alles, was aufgrund von Verboten bei uns nicht produziert wird – Hendl, Schweine, Rinder, Milch –, wird aus industrieller Haltung kommen. Und deshalb ist China heute der größte Schweinemäster der Welt. Und das ist unser Problem. (Beifall beim Team Stronach.)

Ein kurzer Blick nach Oberösterreich: Dankenswerterweise hat jetzt Professor Beutel­meyer von „market“ gemeinsam mit Agrarlandesrat Hiegelsberger das Landwirtschafts­barometer vorgestellt – eine „tolle“ Entwicklung, eine ganz „tolle“ Entwicklung, mir schaudert vor der Zukunft! Die Schweinemäster stellen auf Ziegen- und Schafhaltung um. Die Milchbauern stellen auf Mutterkuhhaltung und Ferienwohnungen um. Und bei meiner Ehr: Woher wird in Zukunft dann das Produkt kommen?

Genau das ist das Problem: Wir substituieren, wir ersetzen das zum Teil durch Chemieprodukte – Kunstkäse kennen wir, und es gibt endlich Wurst ohne Fleisch, ganz modern, aber dann sollen sie nicht „Wurst“ draufschreiben. Das sind die Prob­leme, die wir haben.

Pflanzensprühsahne aus Belgien – die jungen Leute brauchen ordentliches Schlag­obers! –, dann wissen wir, woher die Allergien kommen. Es sind sieben Zusatzstoffe drinnen, Haltbarkeit ein halbes Jahr, ungekühlt, chemisch tot gemacht, denn sonst würde es die Dose in der Küche zerreißen. Das ist das Problem, über das wir heute reden.

Kolleginnen und Kollegen, deshalb bin ich so dankbar dafür, dass wir jetzt hier eine solch realistische, ehrliche Diskussion führen. Schauen wir einander in die Augen! Der Wichtigste für uns ist der Partner, der Konsument, der uns vertraut.

Herr Minister, jetzt bin ich bei Ihnen, Sie haben das angesprochen: Drittlandimporte unterliegen veterinärbehördlichen Vorschriften. Ich kann es nur wieder wiederholen: unsere Diskussion über den berühmten „AT“-Stempel. Ich habe es auch gestern bei der Diskussion betreffend Kleinbauern gezeigt (der Redner zeigt eine Tafel): die alte Regelung, bei der bei Tieren aus Polen, aus den Niederlanden „AT“ draufgestempelt wird. Herr Minister, bitte unterstützen Sie uns, damit sich das ändert!

Kollege Hundstorfer hat es ja damals schon in den richtigen Bereich gebracht. Das ist die Neuregelung (der Redner zeigt eine andere Tafel), denn das Land darf nicht geändert werden. Bei Polen wird „PL“ dazugestempelt. Er hat ja schon damals gesagt: „AT“ ist ja nicht das Herkunftsland, sondern heißt „Amtstierarzt“. Und deshalb bitte ich


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