Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll36. Sitzung / Seite 212

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heitsminister, wenn wir ihm diesen Auftrag nach Brüssel mitgeben, gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen des Europäischen Parlamentes wirklich glaubhaft vertreten kann.

Wie soll diese glaubhafte Position ausschauen? Ich denke, Europa muss frei sein von Klonproduktion, das muss unser Ziel sein.

Das Zweite ist, wenn wir uns an die Diskussionen über das AMA-Gütesiegel erinnern, wo uns Kollege Steinbichler immer vorzeigt, dass man dem Ganzen nicht vertrauen kann: Wie wollen wir ein Gütesiegel in kürzester Zeit schaffen, das garantiert, dass argentinische Steaks klontierfrei sind?

Ich glaube, wir sollten schauen, kurzfristig zu erreichen, dass es dieses Klonverbot gibt, und langfristig, da bin ich bei Ihnen, müssen wir schauen, wie wir zu einer glaub­haften und transparenten Bezeichnung von Klonprodukten kommen. Ich sage immer, Politik bedeutet das Bohren von dicken Brettern. Hier sind wir noch nicht am Ziel, aber ich bin mir sicher, wir werden dieses Ziel gemeinsam irgendwann er­reichen. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

18.46


Präsident Karlheinz Kopf: Als vorläufig Letzter dazu zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Schmuckenschlager. – Bitte.

 


18.46.33

Abgeordneter Johannes Schmuckenschlager (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundes­minister! Geschätzte Damen und Herren! Die Allergenverordnung der Europäischen Union und die nationale Umsetzung zeigen sehr deutlich, wie hoch die Sensibilität der Konsumentinnen und Konsumenten im Lebensmittelbereich ist und dass Auskunft notwendig ist. Wir haben das, glaube ich, in einem Rahmen abgewickelt, wie es für die Wirte auch machbar ist, denn es ist wichtig, nicht Gesetze zu machen, die dann nicht praktikabel sind. Es zeigt aber auch, wie wichtig es ist, Informationen über Lebens­mittel zu erhalten, sei es nun über die Herkunft, die Qualität oder die Regionalität, die, wie wir sehen, sehr oft nachgefragt wird.

Ich möchte auch den Punkt der Putenhaltung erwähnen, wo es Probleme mit der Bestandsdichte gibt. Die Bestandsdichte beschreibt sozusagen, wie viel Kilogramm Pute pro Quadratmeter auf einem Bauernhof gehalten werden dürfen. Es liegt eine Verordnung im Ministerium, mit der man weggeht von der Zentimeter-Verordnung, hin zu einem Tierwohlbefinden. Damit wären wir ein Vorreiter in Europa, hätten wir ein Vorzeigeprojekt, denn ein Bauernhof ist nun einmal keine Schraubenfabrik, wo es um Zentimeter geht, sondern wir sollten hier wirklich das Tierwohlbefinden in den Vorder­grund rücken. (Beifall bei der ÖVP.)

Wenn wir sehen, dass es nur mehr an die 150 Betriebe in Österreich gibt, die rund 50 Prozent des Eigenbedarfs an Putenfleisch decken können, dann müssen wir sehr deutlich erkennen, dass wir hier rasch handeln müssen.

Herr Bundesminister, ich bitte Sie, diese Verordnung – sie liegt ja mittlerweile beim Bundeskanzler – so rasch wie möglich umzusetzen. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.) Jede Pute, die nicht in Österreich gehalten wird, sperren Sie damit im Ausland unter weit schlechteren Bedingungen ein.

Wenn wir die Entwicklung am Fleischsektor ansehen, so haben wir zwei Bereiche, die stark steigend sind: Das ist der Fisch auf der einen Seite, und auf dem zweiten Platz kommt schon die Pute. Beim Fisch wissen wir – wir haben erst gestern einen Antrag dazu diskutiert –, wie schwierig es ist, die Herkunft, Qualität und Produktions­bedingun­gen zu hinterfragen. Bei der Pute könnten wir national produzieren, hier hätten wir die Möglichkeit. (Abg. Pirklhuber: Das ist doch ein Blödsinn!) – Das ist überhaupt kein


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