Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll41. Sitzung / Seite 186

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leugnen – gemeinsam mit dem Ratspräsidenten den Auftrag erteilt, dieses Abkommen zu verhandeln. Deshalb hat er eine Verantwortung und kann sich nicht aus der Verant­wortung stehlen. – Vielen Dank. (Beifall beim Team Stronach.)

17.45


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Schellhorn. – Bitte.

 


17.45.38

Abgeordneter Josef Schellhorn (NEOS): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzter Herr Staatssekretär! Ich tu mich jetzt ein bisschen schwer, wo ich anfangen soll (Zwi­schenruf des Abg. Krainer), aber ja, Herr Kogler, ich gebe Ihnen recht betreffend In­transparenz – Sie haben völlig recht –, falsche Kommunikation von EU-Seite – auch völlig richtig. Wenn aber selbst Ihre Klubobfrau davon spricht, dass man fundiert argu­mentieren solle, dann darf ich gleich auf die Ausführungen des Herrn Lugar zu spre­chen kommen.

Wissen Sie nicht, dass wir jetzt schon über 10 000 Tonnen Rindfleisch aus den USA importieren? Wissen Sie nicht, dass wir allein aus Südamerika 37 000 Tonnen Rind­fleisch importieren? (Abg. Kogler: Das ist ja das Problem und nicht die Lösung!) – Nein, das Problem, Herr Kogler, ist etwas anderes. Sie müssten es, glaube ich, anders ansetzen und von Ihrer Verbotsdogmatik wegkommen, in der Sie vorschreiben, dass wir zwei Tage pro Woche kein Fleisch essen dürfen. (Beifall bei den NEOS. – Zwi­schenruf des Abg. Lugar.) Wir können das, was wir jeden Tag zu uns nehmen, nicht mehr produzieren. Das ist die Realität! (Abg. Kogler: Dafür sterben Leute in Südame­rika !)

Herr Lugar, wir importieren Hühner aus Thailand und aus Brasilien. – Ist daran etwas Schlechtes? Sind wir daran gestorben? (Abg. Pirklhuber:  Abholzen von Regen­wald!) Glauben Sie, dass es jetzt schlechter wird? Diese Panikmache! Warum können Sie das nicht fundiert argumentieren? Warum verbreiten Sie immer Panik? (Abg. Pirkl­huber:  Landwirtschaft nicht nur in Brasilien, sondern auch bei uns! – Weitere Zwi­schenrufe bei den Grünen.) – Nein.

Diese Panikmache! Wir sollten es auf ein anderes Level stellen. Schauen Sie, wir kön­nen unsere Standards auch insofern heben, als wir  (Zwischenruf bei den Grünen.) – Ja, aber wir können ja auch einen Beitrag dazu leisten, dass wir unsere Standards he­ben. (Abg. Pirklhuber: Ja, wie denn?)

Was wir sehen, ist, dass die Bevölkerung sehr auf Regionalität steht (neuerlicher Zwi­schenruf des Abg. Pirklhuber), dass die Bevölkerung Regionalität braucht und dass die Landwirtschaft mit landwirtschaftlichen Produkten aus regionaler Produktion auch im­mer mehr Zuspruch erhält. Aber was tun wir? – Wir stärken unsere Bauern nicht. Wir sollten sie mehr stärken, und wir sollten nicht nur das Endprodukt stärken, sondern dem­entsprechend auch die Herkunft. (Zwischenruf des Abg. Pirklhuber.) Das ist klar, da sind wir uns eh einig. (Abg. Brosz: Aber hin und her schicken brauchts das Fleisch nicht!) – Ich schicke euch nicht hin und her. (Abg. Pirklhuber: Das Fleisch!) Ihr schickt die Leute hin und her, denn das ist Panikmache, und das finde ich sinnlos. (Abg. Brosz:
und die Kartoffeln! !)

Was ist mit der Massenproduktion? Was ist mit den 780 000 Tonnen Soja, die wir nach Österreich bringen? (Zwischenruf des Abg. Pirklhuber.) Was wollen Sie damit? Wollen Sie es weghaben? Sollen wir nicht mehr füttern? Was wollen Sie? (Abg. Kogler: Das ist ja alles ein Problem! – Weitere Zwischenrufe bei den Grünen.)

Was wir brauchen – und das ist unsere Forderung –, ist Transparenz. Wir dürfen nicht nur skeptisch auf den amerikanischen Agrarsektor blicken, sondern wir müssen auch unsere eigenen Hausaufgaben machen, für transparente, nachvollziehbare Kriterien in


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